Darf ein Heide sofort Christ werden?
Hi ich habe eine Frage. Darf ein Heide sofort Christ werden oder muss er zuerst den judischen Glauben annehmen um Christ werden zu können? Da ich ein Referat halten muss, muss ich halt diese Frage beantworten haben. Da übermorgen schon das Referat ist würde ich mich über eine schnellst mögliche Antwort freuen.
9 Antworten
Ja, auf jeden Fall!
Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.
Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Das ist wirklich wunderbar!
Dazu sollte man erst einmal wissen, was ein Heide, ein Jude und ein Christ ist:
Ein Jude ist ein Angehöriger des Volkes Israel. Das wird man durch Geburt. Das hat nicht immer zu bedeuten, dass man der jüdischen Religion angehört. Ist meistens so, aber es gibt auch anders glaubende Juden und jüdische Agnostiker.
Ein Heide (Paganist) ist ein Mensch, der nicht an einen monotheistischen Gott glaubt. Ein Hindu ist ein Heide, aber ein Muslim nicht. Der Begriff wird heute eigentlich nur noch für die historischen Zeitalter Antike und Mittelalter benutzt.
Erstens, weil er historisch bedingt abwertend klingt, zweitens, weil er völlig unpräzise ist. Muss man jetzt mehrere Götter verehren, um ein Heide zu sein, oder sind Buddhisten, die ja keine Götter verehren auch Heiden, was ist mit all den Leuten, die an eine unpersönliche Vorsehung oder Zufall glauben?
Ein Christ ist ein Mensch, der sich entschließt, der Lehre Jesu zu folgen.
Dabei ist es völlig unerheblich, was er vorher war, was er geglaubt hat, und wie er sich oder andere ihn bezeichnet haben. Jeder Mensch darf sofort und ohne Umwege Christ werden. Egal, auf welchem Weg er zum Christentum findet.
Es gibt grundverschiedene Wege, ein Christ zu werden, emotionale, rationale, durch Nachahmen von Vorbildern, durch das Kennenlernen der Schriften. Jeder dieser Wege ist in Ordnung, wenn er nur bei dem endet, der uns von Gott zu unserer Rettung gesendet wurde.
Christ werden ist die persönliche Entscheidung dem Christus nachzufolgen. Kein Verwaltungsakt. Das ist eine Sache nur zwischen Gott und dem einzelnen, da hat kein Mensch, keine Kirche und kein Staat irgendetwas dazu zu vermelden. Da geht es nur um dich und um ihn, um sonst gar nichts.
Dass es nach deutschem Recht staatlich anerkannte Kirchen, Kirchensteuern und kirchenintern irgendwelche Taufvorschriften und Melderegister gibt, hat nichts mit Christsein an sich zu tun. Das sind historisch gewachsene Erscheinungen des deutschen Beamtenstaates.
Christ wird man nicht, in dem man zuerst den jüdischen Glauben annimmt. Man muss auch nicht einer christlichen Kirche beitreten (Beispiel sind die vielen Muslime, die zum Christentum konvertieren und oft noch keine Gemeinde haben). Christ wird man durch die Bekehrung:
1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte.
2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.
3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.
4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.
Massgebend sind unter anderem diese Bibelstellen:
Er (Jesus) sagte: »Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Allen Völkern wird in seinem Auftrag verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. Lukas 24,46-47
· …denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
· 20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall habe ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
Auch "Heiden" (Eph.3,6) sind von unserem Gott (Jes.45,22)
wertvolle Kinder (Joh.1,12).
Der Umweg über das Judentum ist keineswegs erforderlich.
Um Christ zu werden mußt du dich beim zuständigen Ortspfarrer melden. Der wird verlangen, dass du dir Mindestkenntnisse über den christlichen Glauben erwirbst und auch bei Messen dabei bist. Später kann es eine "Taufe" geben.