Darf der Lehrer ohne Ankündigung benoten?
Unsere Deutschlehrerin ist wegen Corona krank geschrieben. Wir bekommen jeden Tag immer zwei Blätter, die wir alleine in der Klasse bearbeiten sollen. Wir bekamen letzte Woche ein paar Übungsaufgaben. Wir erledigten die, die Meisten aber nicht. Wir hatten keine Aufsicht oder Lehrer, jeder tat sein Ding: Musik hören, chillen. Ich gehörte zu den wenigen Ausnahmen, erledigte die Blätter. Doch diese Blätter wurden benotet wie eine Klassenarbeit. Ich habe richtig verkackt, beschwerte mich beim Direktor dass der Lehrer so etwas nicht darf. Das ist gesetzlich geregelt. Der Lehrer muss das sagen. Ich wies den Direktor daraufhin. Er kannte sich mit dem Gesetz nicht aus. Entsprechend verneinte er es mit seiner unqualifizierten Kompetenz, dass der Lehrer es sehr wohl kann. Jeder Schüler bekommt jetzt die 2 im Zeugnis stehen - ohne je etwas getan zu haben. Die Mündliche Note steht im Zeugnis. Diejenigen die Mitarbeit und Leistung gezeigt haben, bekommen den Mittelfinger reingedrückt, da ihre Noten durch die Korrektur verschlechtert wurde. Was ist das für eine Logik?
Ich mache gerade die einjährige Fachhochschulreife, die sich nach der Berufsausbildung weiterbilden. Unser Durchschnittsalter beträgt 24 Jahre.
Was kann ich tun, wenn der Direktor und Fahrlässig gehandelt hat? Übrigens ist das der Lehrer, der letztens mich ungerecht benotet. Die Sache mit Rassismus.
7 Antworten
Ja, der Lehrer darf ohne Ankündigung benoten. Es ist wie wenn du sagst, dass unangekündigte HÜ's gegen das deutsche Gesetzt sprechen
Das bezieht sich aber auf Hausaufgaben. Der Lehrer darf im Unterricht erbrachte Leistungen bewerten. Es darf es nur nicht als Klausur bezeichnen sondern muss trotzdem noch eine Klausur schreiben. Wenn man im Unterricht nicht mitmacht, hat man sich eine schlechte Note ja wohl verdient.
Solange er das nicht als Klausur bezeichnet, darf er das selbstverständlich bewerten, da es sich um im Unterricht erbrachte Leistung handelt. Der Lehrer kündigt ja auch nicht jede Stunde aufs Neue an, dass sie Meldungen in die Note einfließen oder Aufgeben, die man im Unterricht löst, bewertet werden.
Was lediglich nicht in Ordnung ist, ist, dass der Lehrer nur diejenigen bewertet, die tatsächlich etwas abgegeben haben. Die anderen müssten eine 6 für nicht erbrachte Leistung bekommen und dahingehend solltest du dich auch beklagen.
Ach ja, und es täte dir wohl gut, von deinem hohen Ross herabzukommen und ein wenig respektvoll und nicht ganz so herablassend über Lehrer, Direktor und andere Schüler zu sprechen. Macht dich gleich sympathischer und so schenkt man deinen Anliegen auch eher Aufmerksamkeit.
Ihr Schüler seid klasse. Hauptsache die Pflichten und Gesetze für Lehrer in und auswendig kennen.
Aber wenns um eigene Pflichten geht da habt ihr es nicht so. Nimm deine Note wie sie ist und lern draus. Wenn aber jeder ne 2 bekommt, was gibts da noch zu meckern?
Das eine hat ja nicht wirklich was mit dem anderen zu tun. Und wenn ein Lehrer Jugendlichen Blätter in die hand drückt und geht, ist das erstens kein Unterricht und zweitens ist da unproduktivität vorprogrammiert.
Das die Schüler sich mit den Gesetzen auskennen ist doch etwas total gutes, genau so wie dass sie für ihre Rechte einstehen. Lehrer denken oft, in der einzigen Macht zu sein. Schüler müssen sowas nicht einfach immer hinnehmen
Also uns wurde mal erklärt, dass man nur unangekündigt sowas benoten darf, wenn's eine Hausaufgabenüberprüfung ist.
Die zählt dann aber auch dementsprechend wenig und natürlich zur SoMi Note und nicht als Klassenarbeit.
Ich finde es lächerlich wie hier manche meinen ihr hättet das als Schüler hinzunehmen. Das ist völliger Quatsch, ich finde es gut, dass ihr für euch einsteht.
Ich würde mit Eltern zusammen noch einmal zum Direktor gehen, ihm vorher aber Bescheid geben, so dass er sich in sein eigentliches Fachgebiet mal einlesen kann.
Wenn die Blätter eingesammelt und benotet werden (kann leider nicht sicher sagen, ob das erlaubt ist oder nicht), dann doch von allen -- wer sie gar nicht erst erledigt hat, sollte also eine 6 kassieren. Hast du es mit diesem Argument schon versucht?
Ja, die meinte, dass man keine 6 bekommt, weil nix zu bewerten gibt. Die wo fleißig mitmachen, werden korrigiert und dadurch verschlechtert.
Die Frage ist, wie sehr du die Sache eskalieren möchtest. Du könntest mit einem Anwalt drohen und würdest im Ernstfall wohl Recht bekommen (lass dich da aber besser von einem Fachmann beraten), aber so wie sich die Sache liest, werden die Lehrer dann versuchen dir das Schulleben zur Hölle zu machen, achten beim nächsten Mal wahrscheinlich auch darauf gesetzeskonform vorzugehen. Ich fürchte, es gibt bei der Bewertung auch im gesetzlichen Rahmen relativ viel Spielraum für den Lehrer, den er gegen dich verwenden könnte... Ob es die eine Note das wert ist?
Es verstößt gegen das Gesetz. Hier ist der Beleg.
https://www.advocard.de/streitlotse/arbeit-und-karriere/hausaufgaben-wie-sind-sie-rechtlich-geregelt/