Unfaire Noten. Was kann ich machen?
Wir haben heute unsere Zeugnisse bekommen. Ich wurde in einem Fach unfair benotet und frage mich was ich dagegen tun kann. (und das Zeugnis ist wichtig denn es ist das Bewerbungszeugnis)
Das Fach in dem ich unfair benotet worden bin ist MuKu (Musik, Kunst und Multimedia - es ist ein Hauptfach). Ich habe in den Arbeiten eine 1 und eine 2 geschrieben aber auf dem Zeugnis doch nur eine 3 bekommen. (ich weiß eine 3 ist nicht schlecht aber ich hab ein problem damit, weil die Note ungerecht ist)
Auch wenn ich eine 4 mündlich hätte (was ich bezweifle) hätte noch eine 2 mit einem laaaangen Minus gekriegt.
Meine Freundin hat eine 3 und eine 3 geschrieben und mündlich hat sie fast nie mitgemacht (sie ist nicht so gut mündlich). Aber sie hat auch eine 3 bekommen. Könnt ihr mir bitte erklären wie man eine Schülerin die 1 und 2 schreibt gleich benoten kann wie eine Schülerin die 3 und 3 schreibt?
Mit diesem Lehrer hatte ich schonmal Probleme. Also er hat sich im Unterricht über mein Land lustig gemacht (das war in der 9. und ich bin jetzt in der 10.). Ich weiß zwar nicht ob er, dass gemacht hat ohne es zu merken oder es wirklich gemeint hat. Also meine Freundin ist eine Deutsche nur mal so... (nichts gegen Deutsche ich wollte es nur mal erwähnen).
Benotet mich mein Lehrer unfair, weil ich Ausländerin bin?
Was kann ich dagegen machen?
Also mein Vater will schon zur Schule gehen aber das Zeugnis wird es ja auch nicht ändern.
Und ich bin mir ziemlich sicher wenn mein Vater da hingeht wird der Lehrer mich weiter so benoten.
8 Antworten
In solchen Fällen war bei uns üblich dass wir unseren Eltern erst mal die Fakten vorlegten. Ich gebe Dir ein Beispiel welches wirklich nicht so gravierend war:
In der dritten Klasse hatten wir ein Diktat in Deutsch. Es wurden keine Satzzeichen genannt. Ich hatte ein Semikolon verstanden, die Lehrerin las ein Komma in ihrem Text. Ich bekam also anstelle einer 1 eine 2.
Verärgert erzählte ich zuhause davon. Unser Vater legte den Text anderen Deutschlehrern vor mit der entsprechenden Frage. Einer fand den Text irgendwo mit Semikolon.
Mit diesem Text ging mein Vater zur Lehrerin, also mit den Fakten. Da mein Vater dafür bekannt war dass er nach einem schlecht verlaufenen Gespräch den Rechtsweg beschritt bekam ich ohne Probleme meine gerechtfertigte Note.
In Deinem Fall ist der Weg zum Direktoriat sicher der sinnvollste. Vielleicht hast Du auch Zeugen dafür dass Du im Vorjahr wegen Deiner Herkunft diskriminiert wurdest oder Belege. Die nimmt dann Dein Vater mit. Zeugen mögen draußen warten wenn es sie gibt für den Bedarfsfall.
Sollte es sich tatsächlich um eine Diskriminierung handeln braucht Dein Vater nicht im Landesschulgesetz nachlesen denn in unserer Verfassung steht
Artikel 3(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Artikel 31Bundesrecht bricht Landesrecht.
Ansonsten schadet es nie mal das Landesschulgesetz zu lesen. Ist online zu finden.
Ich halte sehr wenig davon dass in solchen Fällen die Kinder das Gespräch suchen. Denn Eltern und Lehrkräfte teilen sich das Erziehungsrecht wenn die Kinder zur Schule gehen. Es handelt sich dabei auch um eine Erziehungspflicht. Und wenn sich Menschen eine Pflicht teilen ist es immer gut auch miteinander zu reden.
Also ich könnte dir empfehlen dahin zu gehen und mit dem Direktor sprechen nicht mit dem Lehrer. Falls es sein sollte das es an deinem Land liegen sollte ist es meiner Meinung nach inakzeptabel!
In den meisten Fällen hilft es, wenn Eltern mal Druck machen. Und das gute für dich ist ja in diesem konkreten Fall, dass die Notengebung wirklich gar keinen Sinn ergibt.
Ein Freund hatte auch mal Probleme mit einem Lehrer und seit seine Eltern mal das Gespräch gesucht haben ist alles gut. Dein Vater sollte halt nicht zu aggressiv auftreten, sondern erstmal höflich bleiben - sonst reagieren manche Lehrer sehr allergisch.
Es könnte ganz einfach ein Fehler des Lehrers sein, den er ausbügelt. Sprech ihn mal darauf an. Ansonsten sofort schriftlich Widerspruch bei der Schule bzw. dem Schulamt einlegen. Zur Not kannst du auch Klage beim Verwaltungsgericht erheben. Da besteht noch nicht einmal Anwaltszwang.
Wenn auf dem Zeugnis eine Rechtsmittelbelehrung steht, mußt du die Frist unbedingt einhalten.
Allererstens: sprich mit der Lehrkraft. Es passiert immer wieder einmal, dass beim Übertrag der Noten Fehler passieren. Die Fachlehrer sehen das fertige Zeugnis nämlich nicht mehr.
Ganz neutral fragen, ob das denn korrekt sei, er habe doch eine andere Note genannt.
Vielleicht lässt sich das Problem ganz leicht beheben und es handelt sich einfach nur um einen Übertragungsfehler.
Ansonsten: sprich mit ihm argumentiere frag freundlich nach Begründungen.
Ich bin sicher, dass, wenn deine notenangaben oben stimmen, dein zeugnis neu geschrieben wird.
Wochen bevor wir das Zeugnis bekommen hatten hat er uns allen die Noten gesagt. Er hatte zu mir 2- gesagt (was auch nicht gerecht ist aber es wäre ja ne 2 auf dem Zeugnis deswegen hatte ich da noch nichts gesagt). Als dann auf dem Zeugnis 3 stand habe ich ihn sofort darauf angesprochen und er meinte "oh da habe ich mich verguckt als ich 2- gesagt habe" was richtiger unsinn ist denn er könnte mir das ja vorher sagen und nicht beim Zeugnis. Die Sache ist aber das hat er auch letztes Jahr gemacht (also mich unfair bewertet) und das heißt das wird er auch auf dem Abschlusszeugnis machen.