Darf Azubi alleine im Betrieb gelassen werden, damit er weiterarbeitet?
Ich mache meine Ausbildung in einer Großbäckerei/ Konditorei, also in einer Backstube. Kurz vor Feierabend hauen der Meister und alle anderen Angestellten von unserer Abteilung ab. Der Meister gibt uns dann noch Aufgaben, die über die Stunden hinaus erledigt werden sollen. Dann sind wir eben alleine ohne mit einer für uns verantwortlichen Person. In der anderen Abteilung arbeiten die anderen, die sind aber nicht mit uns. Ich finde das total komisch. Dürfen die sowas überhaupt machen?
Ich und meine Kollegen/innen regen uns dann auf, dass wir einfach so Überstunden machen dürfen, während die anderen abhauen. Eigentlich darf man dann ja auch abhauen (wenn 8 Stunden voll sind) aber dann kommen Fragen wie “warum habt ihr das und das nicht erledigt” wie kann man auf sowas reagieren, wie kann man das vernünftig formulieren, dass das so eigentlich gehen kann?
4 Antworten
Hallo, ich arbeite ebenfalls in einer Konditorei und hatte ähnliche Erlebnisse während meiner Ausbildungszeit.
Prinzipiell darf dein Ausbilder dich und deine Kollegin nicht alleine lassen. Das hat auch was mit dem Versicherungsschutz zu tun- das geht gar nicht.
Unabhängig davon in welchem Lehrjahr ihr seit, sollte also immer der Meister selbst oder zumindest ein Geselle dabei sein der euch unterstützt und beaufsichtigt. Das wäre auch dann der Fall, wenn ihr zu unterschiedlichen Zeiten anfangen würdet zu arbeiten. Hier muss gewährleistet werden das ein Geselle mit euch anfängt und natürlich auch mit euch Feierabend macht.
Such am besten das Gespräch mit deinem Ausbilder/ Meister und weiße auf seine Fürsorgepflicht hin die er euch als Auszubildenden gegenüber hat.
Genau so sehe ich das auch. Es ist sehr seltsam was hier so abgeht. Es ist Standart geworden, dass die Gesellen und auch der Meister abhauen und von uns noch erwarten, dass wir brav weiterarbeiten. Allerdings bin ich noch in der Probezeit, deswegen bin ich erstmal still. Aber, wenn ich die Probezeit bestehe, lasse ich mir sowas nicht gefallen. Da würde ich was dagegen unternehmen.
Ich habe mit dem Betriebsrat gesprochen sowie mit der HWK.
Insofern ein Betriebsrat bei euch vorhanden ist, kannst du dich jederzeit an diesen wenden.
Ansonsten HWK, die auch Ansprechpartner für Azubis sind. Auch dann wenn du deinen Ausbildungsbetrieb wechseln möchtest.
Es gibt in deinem Betrieb dein Ausbilder und der jenigen, der die Azubis einstellt, musst immer anwesend sein, bis alle Lehrlinge weg sind.
Wer ist denn ,,die"?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du den Laden ganz alleine verwaltest oder bist du auch ab und zu im Verkauf zuständig mit deinem dreckigen Schürze? Schließlich bist du in der Backstube eingeteilt, was du am Anfang der Frage erwähnt hast.
Du hast auch bereits erwähnt, dass einigen Arbeiter aus der anderen Abteilung anwesend ist. Deine Beschwerde über dein Meister in der Stube ist deswegen nicht nachvollziehbar...
Es ist kein Laden . Ich spreche doch von der Backstube eine Großbäckerei
Konditoren und Bäcker arbeiten im selben Betrieb aber unterschiedliche Uhrzeiten. Mein Meister und alle anderen Konditoren gehen nach Hause. Von den Konditoren bleiben nur die Azubis obwohl ihre 8 Stunden auch voll sind. Die Bäcker die da drüben arbeiten, sind für uns nicht zuständig. Die haben ihre eigene Arbeit. Von unserer Abteilung werden wir alleine gelassen. Kein Ausbildek kein Meister niemand. Wenn wir einen Arbeitsunfall oder so erleiden. Ist keiner von uns da. Wie wollen die dafür haften?
Es gibt doch mindestens ein Geschäftsführer oder ein Manager in diesem Betrieb, die Personal und Azubis verwaltet. Es steht doch im Ausbildungsvertrag drin, wer dein zuständiger Ausbilder ist. Sollte der zuständigen Ausbilder die Pflichten verletzen, stellt da eine Ordnungswidrigkeit dar. So weit so gut. Sollte bei dir ein Unfall passieren, haftet in der Regel dein Ausbilder. Da hat der Meister wahrscheinlich damit nichts zu tun, wenn er nicht dein Ausbilder ist.
Nicht desto trotz kann man doch ganz normal darüber reden. Ich vermute einfach nur, der Meister hat keine Lust, mit Azubis zu beschäftigen. Es ist aber auch rücksichtlos vom Meister, den Lehrling so in der Stube rumbummeln zu lassen. Normalerweise würde ich bei so einem Verhalten sofort Handwerkskammer einschalten
Sich auf die Idee kommen, dein Chef Ärger vorzubereiten machst du dein Arbeitsverhalten eben schlechter und droht eine Abmahnung bis zur Kündigung. Da hilft nur Reden. Da ich deine Personals nicht kenne, kann man auch nicht so beurteilen, ob dein Chef dich allein gelassen hat
Warum soll ich dem chef Ärger bereiten? Ich mache doch was gesagt wird. Es ist aber nicht richtig. Du brauchst nix zu beurteilen, es ist klar, dass wir allein gelassen werden.
wie kann man auf sowas reagieren, wie kann man das vernünftig formulieren, dass das so eigentlich gehen kann?
Naja du machst dir Gedanken, wie du den Chef konfrontierst, warum bei dir Arbeitsverweigerung ist. Daraufhin habe ich dich auch gewarnt, dass du so nicht anfangen sollst.
In der anderen Abteilung arbeiten die anderen
Wieso allein gelassen? Da sind doch einigen Arbeiter anwesend. Ich glaub du verwechselst mit Meister und Ausbilder. Nur weil man Meister ist, ist der nicht unbedingt dein Ausbilder. Kann auch sein, dass dein Ausbilder der Inhaber oder ein Manager aus der anderen Abteilung kommt.
Nicht desto Trotz habe ich dir bereits gesagt, kläre das mit deinem Ausbilder, warum du allein gelassen wirst. Wenn das nicht hilft, wende dich beim zuständigen Handwerkskammer
Die andere Abteilung hat mit uns nix zu tun. Wir sind konditoren: die anderen Bäcker. Wir haben da weder einen Ausbilder noch einen Meister
Ich möchte den Chef nicht konfrontieren aber für den Fall das so ein Gespräch zustande kommen sollte, möchte ich wissen, wie ich mein Anliegen höflich formulieren kann
Und genau deswegen sage ich dir zum zweiten Mal, mach dir keinerlei Gedanken, wie du gute Argumente für deine Arbeitsverweigerung findest! Mach zunächst deine Arbeit fertig und dann kannst du am nächsten das ganz normal und sachlich bei deinem Meister klären, was du nicht gut findest.
Also erstmal hat man als ausbildender Betrieb eine Fürsorgepflicht den Auszubildenden gegenüber. Dazu kommen noch das Versicherungsrechtliche - im Falle eines Unfalls kann das nämlich auch Strafrechtliche Konsequenzen für den Betrieb nach sich ziehen.
Fangt Ihr alle gleichzeitig an zu arbeiten?
Kurz vor Feierabend hauen der Meister und alle anderen ... ab.
Also kurz vorher.
Der Meister gibt uns dann noch Aufgaben, die über die Stunden hinaus erledigt werden sollen.
Da ist irgendwie eine Lücke.
Aber, welche Arbeiten konkret überträgt Euch Azubis denn der Meister?
Wir fangen alle so an, dass wir um dieselbe Uhrzeit Feierabend machen müssten
Beispielsweise fällt ihm eine halbe Stunde vorher ein, dass wir Schweineohren machen sollen. Und das ist eine Arbeit, bei der klar ist, dass sie in einer halben Stunden nicht geschafft werden kann. Er gibt uns die Aufgabe und macht selber Feierabend. Wir dürfen dann 40 Min. Länger alleine arbeiten bis die Sache erledigt ist
Also, Meister und Gesellen fangen ja viel früher an zu arbeiten. Wo ihr Azubis noch gar nicht arbeiten dürft.
"Schweineohren" ist ja ein gefährlicher Auftrag. Da braucht der Azubi unbedingt Aufsicht in der Backstube. Da muss ggf. das Händchen gehalten werden.
Wenn ich Deinen Text richtig verstehe, geht es um 10 Minuten mehr Arbeitszeit täglich. Das sind auf drei Jahre gesehen etwa 12 Arbeitstage.
Da rede mal mit dem Meister.
Was hast du denn während deiner Ausbildung dagegen gemacht?