Darf Arbeitsamt mich dazu zwingen meinen unbefristeten Teilzeit Job (80Std) zu kündigen?
Hallo Liebe Leser und Leserinnen.
Ich habe folgendes Problem, ich arbeite seit über 10 Jahren in einer Drogerie Kette 80Std im Monat und habe einen Unbefristeten Vertrag.
Mein Mann ist leider arbeitslos geworden und fand leider keinen festen Job...so fiel er dann leider auf Hartz4 und ich automatisch dann natürlich auch.
Nach einer kurzen Zeit bekamen wir eine Neue Sachbearbeiterin...
Erstmal rufte sie mich an (ich war in der Zeit sehr Erkältet..das hörte man auch)
Obwohl ich kein Termin hatte verlangte sie von mir eine Krankmeldung. Das ist schonmal nicht normal oder? Ich schickte es trotzdem ab.
So jetzt zum Problem. Ich bekam dann eine Schriftliche Einladung bei der ich heute war.
Da ich Teilzeit arbeite und mein Mann arbeitssuchend ist bekommen wir eine hilfe von 400€.
Nach langem Gespräch meint sie zu mir...wenn ich kein Nebenverdienst finde soll ich meinen festen Teilzeit Job kündigen sobald ich ein Vollzeit Job gefunden habe.
Ich sagte ihr das ich meinen Sicheren Job auf keinen Fall aufgebe. Dieses Risiko eingehen und bei einer Stelle z.B. anfangen bei dem ich dann sicherlich befristet wäre...wo lande ich dann am Ende? Bei Hartz4 oder renne von Job zu Job...weil ich nichts festes bekomme..falls man natürlich ein Job findet... Heutzutage ist ein Unbefristeten Arbeitsvertrag zu haben wie ein Lotto Gewinn und das aufgeben...niemals.
Meine Frage..dürfen die das von mir verlangen meinen festen Sicheren Teilzeitjob zu kündigen?
Sowas zu verlangen finde ich einfach unmenschlich.
Danke sehr das Sie das alles gelesen haben und bedanke mich jetzt schonmal sehr für eure Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
10 Antworten
Nein, können sie nicht. Sie können dich aber auffordern dir einen Zweitjob zu suchen.
Leider hör ich das auch immer wieder von meinen Teilzeitkollegen, die ALG2 Aufstocker sind. Sie dürfen sich regelmässig dafür rechtfertigen, warum sie nur Teilzeit Arbeiten. Unser AG zahlt über Mindestlohn, sodass es nur um eine kleine Aufstockung geht. Sie Argumentieren dann damit, das sie mit einem neuen Vollzeitjob genausoviel verdienen und dann auch weiterhin aufstocken müssen und das die Arbeitszeiten unregelmässig sind, sodass ein Zweitjob nicht möglich ist, dass sie zu alt sind um sich was neues zu suchen, das kein neuer Ag sie nimmt.....
Vielleicht greifen diese Argumente auch bei dir.
Genau so ist es, da ich Jahrelang da arbeite bekomme ich einen Guten Stundenlohn und woanders mit Mindestlohn würde ich dieses Geld was ich jetzt verdiene...bei einem Neuen befristeten Vollzeit Job nicht bekommen. Ich habe der Sachbearbeiterin gesagt das ich nur die Möglichkeit habe ein Aushilfe Job zu finden und keinesfalls meinen festen Job aufgeben werde.
(2) Erwerbsfähige Leistungsberechtigte und die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen haben in eigener Verantwortung alle Möglichkeiten zu nutzen, ihren Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln und Kräften zu bestreiten. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte müssen ihre Arbeitskraft zur Beschaffung des Lebensunterhalts für sich und die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen einsetzen.
Aus dem Paragraphen lässt sich durchaus die Pflicht zur Vollzeittätigkeit ableiten, wenn es keine Alternativen wie Nebenjobs gibt. Urteile zu diesem Sachverhalt kenne ich jetzt keine, ggf. könnte ein Gericht deinen Fall ja auch als unverhältnißmäßig sehen, selbst wenn es einen solchen Paragraphen gibt.
Also zuallererst verstehe ich dich. Eine Arbeit seit Zehn Jahren, guter Nebenverdienst und unbefristet. Aber ich verstehe auch, dass das Amt dich lieber Vollzeit arbeiten sehen würde da du dann mehr Geld verdienst und das Amt weniger zahlen muss. Aber man muss beachten, dass du arbeiten tust und das auch schon lange und wie es aussieht auch gerne und regelmäßig also das Amt müsste das eigentlich beachten, obwohl ich weiß wie die da manchmal so drauf sind... Wie wärs wenn du wenn du einen Fristlosen Job findest? Würdest du dann auch nicht Kündigen?
Ich arbeite sehr gerne in meinem Job und habe auch früher schon gefragt...ob ich mehr Std bekomme aber du weißt ja überall wird nur gespart. Ich suche natürlich auch wie mein Mann mindestens einen Aushilfe Job um komplett da raus zu kommen...ich war nur so schockiert das man überhaupt sowas verlangt. Einen anderen Vollzeitbeschäftigung würde ich nur dann annehmen wenn es wie du geschrieben hast fest ist aber die Arbeit müsste mir ja auch Spaß machen...damit ich bis zur Rente da arbeiten kann.
Ich bin mir nicht sicher, ob der unbefristete TZJ nicht doch Vorrang hat vor einem befristeten VZJ. Du könntest dieses Problem eventuell der Rechtsabteilung der Drogeriemarktkette vorlegen, bei der Du angestellt bist.
... meint sie zu mir...wenn ich kein Nebenverdienst finde soll ich meinen festen Teilzeit Job kündigen sobald ich ein Vollzeit Job gefunden habe. ... (dein Text)
Ich lese (interpretiere) das so ...
kein Nebenverdienst und kein Vollzeit Job keine Kuendigung. Nach Finden eines Vollzeit Jobs Kuendigung des bisherigen 80 Std. Arbeitsvertrags, wobei das meiner Meinung nach mit dem kuenftigen Arbeitsgeber und nicht mit dem Jobcenter auszuhandeln waere. Bei manchen Vollzeit Jobs ist ein Nebenverdienst durchaus zulaessig.
Danke ... Nebenjob 80 Std pro Monat = 20 Std pro Woche. Damit muesste man einen Volltime Job mit 28 Std (ausser Tarif, Selbststaendig etc.) pro Woche suchen. Nach der jetzigen Gesetzeslage in Deutschland. Regelzeit (z.Z. glaube ich 35(40) Std/Woche). Aber ich bin ein Aussteiger, da fuer mir die gesetzlichen Bevormundungen von deutschen Behoerden einfach nicht mehr nachvollziehbar waren. Aber da du als Insider (Einheimischer) vor Ort bist kannst du mit konkreten Vorschlaegen bestimmt dem Fragesteller helfen. Danke im voraus. Aber ist das eigentlich nicht die Aufgabe der Jobcenter?
Der Fragesteller will einfach nicht einen sicheren Arbeitsvertrag gegen Behoerdenwillkuer austauschen, was ich durchaus nachvollziehen kann.
Grad gelesen, das Ihr nur 400 € Aufstockung bekommt, also im Prinzip das, was dein Mann benötigt, d.h. du hast grob geschätzt um die 1200 Netto mit deinem Verdienst und somit mit 80 Stunden rund das Doppelte was der Mindestlohn hergibt.
Dann ist genau das dein Argument. In jedem anderem Job fängst du mit Mindestlohn an und hast mit 160 Stunden gerade mal das raus, was du jetzt mit 80 Stunden hast.