Chemie aus Blaukraut Rotkraut?

4 Antworten

Moin,

Rotkohl (Blaukraut) enthält einen organischen Pflanzenfarbstoff, der in Abhängigkeit vom pH-Bereich seine Farbe ändert (ein pH-Farbindikator).

Im neutralen pH-Bereich (in Wasser) nimmt das Kraut eine blaue Farbe an.

Wenn du es rot gefärbt haben willst, musst du etwas Saures dazu geben (zum Beispiel Zitronensaft oder einen sauren Apfel oder eine beliebige Säure...).

LG von der Waterkant

Der Farbstoff von Rotkohl ist ein natürlicher pH-Indikator und wird im sauren rot, im basischen blau. Das liegt daran dass du bestimmte funktionelle Gruppen des Indikator durch den protonenübetschuss im sauren Medium protonieren kannst. Dadurch verändert sich das elektronensystem des Indikator und damit auch die lichtabsorption. Der farbeindruck wird rötlich

Quelle: thema Organische Chemie Q1


DedeM  16.03.2024, 19:48

Im neutralen pH-Bereich ist das Kraut blau. Im schwach alkalischen Bereich wird es türkis, im alkalischen Bereich grün und im stark alkalischen Bereich grün-gelb bis gelb...

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mirigr224  16.03.2024, 19:58
@DedeM

Im neutralen ist es lila und wird dann bläulich bis ca ph 10. Ab da zerstört du den Indikatorstoff irreversibel sodass der gelblich wird. Die indikatorwirkung wird zwischen der rötlichen und bläulich Form (jeweils im sauren oder basischen bereich) beschrieben.

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DieChemikerin  16.03.2024, 22:34
@mirigr224

Ihr habt beide nicht unrecht. Zwischen pH 6-8 changiert die Farbe irgendwo zwischen violett und blau. Da Rotkohl eine Mischung von Anthocyanen enthält, kann das immer leicht variieren, je nach Rotkohl, mal abgesehen davon, dass wir eh immer eine Mischung mehrerer Formen haben (gerade in dem Bereich von pH 6-9).

Dass die Indikatorwirkung aber nur im roten bis blauen Bereich beschrieben wird, ist meines Erachtens falsch. Und was genau meinst du mit "der Farbstoff zerstört sich selbst"? Bei stark alkalischen pH-Werten wird das Chalkon-Anion gebildet, was in der E- und Z-Form vorliegt und gelblich erscheint. Dieses Anion entsteht durch das Aufbrechen der Sauerstoffbrücke. Das System ist trotzdem noch aromatisch, die Abfolge der Einfach- und Doppelbindungen bleibt bestehen und man sieht einen Farbendruck, da das Chromophor nach wie vor groß genug ist. Unter "der Farbstoff wird irreversibel zerstört" verstehe ich ein bisschen was anderes.

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Es gibt kein Rotkraut. Es gibt die Begriffe Blaukraut und Rotkohl. Blaukraut ist die bayrische Bezeichnung für Rotkohl. Das liegt daran, dass Bayern den Rotkohl mit basischen (=alkalischen) Zutaten zubereiten, etwa Natron, dann wird er blau. Anderswo bereitet man ihn mit sauren Zutaten zu, etwa Apfelstückchen, dann wird er rot. Es kommt also auf den pH-Wert der Zutaten an. Einen verbayerten blauen Rotkohl kannst Du also zurück nach rot verpreiß'n indem Du ordentlich viel Essig drüber kippst, nehm ich mal an. Guten Appetit!

.... Blaukraut ist Rotkraut und umgekehrt,
es macht nur der PH-Wert des Bodens auf dem er gewachsen ist einen Unterschied.

mfe

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung