Canon EF 24-70 2.8 I für Videos?

3 Antworten

Hallo

die Optik ist nicht ganz parfocal beim Zoomen, hat Breathing und Focusshift wie bei Standbildoptiken üblich. Zudem ist die Blende nicht wirklich stufenlos.

Solange man abwärts in denn Weitwinkel zoomt fällt das nicht auf aber aufwärts Richtung 70mm wandert der Focuspunkt mehrmals hin und her vor allem bei Portraitentfernungen. Bei Profi DSLR sieht man dass auf einer EGS Mattscheibe

Beim Canon Lens Doctor (Eddie Houston) in Schottland konnte man früher das 28-70/2.8L und das 24-70/2.8 L (I) parfocal "justieren" lassen dazu verbaute der andere/geänderte Linsengruppenkörbe und der Tubus mit der Hauptkulisse wurde geändert/erneuert bzw es werden Gleitsteine aus Keramik verbaut und Kugellagerbuchsen statt Teflonroller. Die Optik ist im Prinzip parfocal gerechnet aber die Konstruktion ist dafür nicht präzisse genug. Zudem verbaut der Houston für Video eine voll schliessbare "Fluidblende" mit 18 Lamellen. (Das "Fluid" ist eine Magnetpulversuspension" die unter Strom superflüssig wurde und ohne Strom zäh). Es gab auch Rehousings auf manueles Cine Zoom Gehäuse. Hauptkunden vom Houston war die BBC und Canon UK. Bevor Canon die Cinelens Sparte ausgründetete machte dass der Houston für Canon. Legendär sind seine EF 28-300 Umbauten für die BBC Wildlife Sparte mit Hinterlinsentrommelkonverter für 2/3" Sensoren (30-470/T9, 14-150/T3 und 9-100/T2 x Cropfaktor 4). Der Andreas Kieling hat(te) so eine BBC Conversion.

Grundsätzlich wurden Canon EF Zooms oberhalb der KIT Klasse bis etwa 1995 parfocal konstruiert/gerechnet, danach nur Mittelklasse aufwärts Optiken und nach 2000 nur noch Profioptiken und nach Einführung der EF Cine Optiksparte gar nicht mehr.

Parfocale Optiken sind gross, schwer, teuer und man kann mit Ring USM und STM variofocale Zooms parfocal zoomen lassen. Dazu braucht man halt Strom in der Optik und eine Kamera dahinter die das zusätzlich unterstützt. Das war bei DSLR problematisch bis die Dual Pixel Focusierung der Videosparte für DSLR Liveview eingebaut wurde (ab 70D).

Das Problem warum viele Canon Zooms nicht ganz parfocal sind ist das schon bei der Montage im Werk die Toleranzen nicht perfekt justiert wurden dazu kommt noch der Verschleiss und fehlende Temperaturkompensation in der Hardware. Das wird alles beim EOS System "On the Fly" durch die Kameratechnik abgearbeitet.

Es gibt am Markt einige EF/EFS Rehousings für Video/Film am weitesten verbreitet sind EFS 17-55/2.8 und EF 24-105/4 Umbauten. Man kann auch einfach eine Tamron SP, Tokina ATX oder Sigma ART Optik einsetzen die sind meist im Neuzustand Parfcoal. Von denn Tokina ATX 11-16/2.8, 16-50/2.8 und 50-135/2.8 gab es Umbauten vom Duclos bis Tokina selber das ab Werk machte.

Von den Sigma 18-35 und 50-100 ART gab es die P&S Umbauten bis das Sigma selber machte.

Das EOS R System macht einige Videoptimierung mit denn Mittelklasse und Profi EF Optiken nach 2010 (STM, Ring USM) weil diese Optiken das in der Hardware vorbereitet haben/können. Aber viele Videofunktion sind Exklusiv nur mit EOS R Optiken verfügbar. Das EOS R sollte ja als Cine Hybrid mit EOS R Cine Optiken lanciert werden, bisher kam nur das R 24-105/2.8 und das hat noch mehr "Bugs" als das Sony FE 28-135/4 (gut es ist 2.8, die Sony Filmer warten schon seit 2018 Jahren auf die angekündigten 24-70/2.8 C und 70-200/2.8 C Versionen)


ShadowForest 
Beitragsersteller
 06.11.2024, 16:51

Danke sehr für deine Mühe! Ich werde darüber nachdenken. Eine frage habe ich noch, wie ist das denn z.B. bei einem 24-70 f/4? Also fürs filmen?

Klar kannst du das zum filmen nehmen aber bedenke dass es mit dem Adapter über 1kg wiegt und dazu noch das Gewicht der Kamera.

Alternative wäre das RF 24-105mm f/4, das etwas leichter ist und weiter zoomen kann. Die eine Blende Lichtstärke macht keinen großen Unterschied wenn du nicht gerade vor hast, nachts zu filmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

ShadowForest 
Beitragsersteller
 04.11.2024, 21:10

Vielen Dank. Wäre eine Überlegung. Meinst du das ist sehr viel besser als das 24-70 2.8 ii? Das wäre ha auch noch etwas günstiger...

Uneternal  04.11.2024, 23:08
@ShadowForest

Abbildungsqualität ist ungefähr die selbe, aber das RF ist viel besser stabilisiert, und hat einen flüsterleisen Motor.

ShadowForest 
Beitragsersteller
 06.11.2024, 16:47
@Uneternal

Wie ist das denn z.B. bei einem EF 24-70 f/4? Das hat sogar einen Stabilisator...

solange du damit keine kinofilme oder dokus fürs fernsehen drehen willst, ist es auch für video eine sehr gute wahl.

schwächen einer optik sind auf fotos deutlich besser zu erkennen als bei einem "bewegtbild", bei dem die "action" an erster stelle steht; wobei natürlich ein scharfes bild genau so wichtig ist. aber das können kamera und kameramann gemeinsam sehr gut handeln, wenn er den apperat beherrscht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotos mit SLR (Minolta, Canon) seit über 40 Jahren

ShadowForest 
Beitragsersteller
 04.11.2024, 19:07

Bzw. Wird es besser sein als ein RF-S Kitobjektiv (18-45) dass ich noch habe?

ShadowForest 
Beitragsersteller
 04.11.2024, 18:13

Also ich habe neulich meine ersten Dokus gedreht und würde schon gerne ein gutes Objektiv haben... Ist das zu schlecht?

fanclub75  05.11.2024, 09:16
@ShadowForest

das ist ok, aber was stellst du dir unter "wetterfestigkeit" vor? ich würde keine kamera mit einem wertvollen objektiv im regen ohne einen guten schutz (ähnlich wie unterwasserkameras) einsetzen.

ShadowForest 
Beitragsersteller
 06.11.2024, 16:48
@fanclub75

Stimmt, aber falls es mal nieselt o.Ä. Sollte das kein Problem sein.