Bundeswehr Offizier - Erfahrungen?
Seit längerem informiere ich mich für die Laufbahn des Offiziers der Bundeswehr. Ich interessiere mich für Militärgeschichte und zeige große Neugier als Offizier bei der Bundeswehr zu dienen. Aber ich stelle mir immer die Contras vor... Versetzungen, Gefahr in Auslandseinsätzen, ...
Ich würde hier gerne Erfahrungen eines Offiziers/Offiziersanwärters in der Bundeswehr lesen.
Dazu habe ich einige Fragen parat:
-
Wie sieht ein normaler Tagesablauf eines Offiziers aus?
-
Sind Versetzungen eines Offiziers wahrscheinlich? / Gibt es Auswege dafür?
-
Wie wird man Adjutant eines Generals?
-
Was macht der Stabsoffizier (Oberst, Oberstleutnant, Major) im Gegensatz zum Offizier (Hauptmann, OberLt, Leutnant)?
9 Antworten
1: Abhängig von Teilstreitkraft und Verwendung. Als Zugführer setzt man die Vorgaben seines Chefs hinsichtlich Ausbildung, Übung und Einsatz um. Man bereitet selbst Ausbildungen vor, die durch Offiziere gehalten werden müssen (z.B. Wehrrecht, Innere Führung usw)., plant und steuert die Ausbildungen, die durch seine Unteroffiziere gehalten werden, organsiert alle Möglichen Vorhaben (Truppenübungsplatzaufenthalte, Weiterbildungen usw.). Und im Einsatz führt man eben seine unterstellten Soldaten .
Beispiel könnte sein:
- Morgens zwei Stunden Wehrrecht
- Vormittags Chefbesprechung, währenddessen macht der Zug Ausbildung im Gruppenrahmen (da sind dann die Feldwebel in Charge)
- Nachmittags Politische Bildung
- Kurz vor Dienstschluss Sport
Es gibt da ehrlich gesagt alles Mögliche, deshalb ist es schwierig, da ein allgemeingültiges Beispiel zu finden.
2: Wahrscheinlich: Ja. Gibt es Auswege, teils ja, teils nein. Es gibt Truppenteile, die haben Personalmangel. Mir sind z.B. Fälle aus der Gebirgsjägertruppe bekannt, da waren Offiziere von ihrer ersten Truppenverwendung bis zum Dienstzeitende (SaZ 12) an ein und demselben Standort. Zuerst eingesetzt als Zugführer, dann als Kompanieeinsatzoffizier, dann als S3-Offizier im Stab.
Aber damit sollte man bei der Einstellung nicht rechnen. Letztendlich kommen solche Konstellationen nur dann zustande, wenn sie den Bedürfnissen des Dienstherrn entsprechen.
Die Versetzungen könnte man umgehen, wenn man z.B. Familienmitglieder pflegen muss und dadurch eine Härtefallregelung in Anspruch nehmen kann. Das wünscht man aber niemandem...
3: Das sind Dienstposten, die üblicherweise im Rahmen eines Auswahlverfahrens (man nennt es intern auch "Casting") an sehr, SEHR leistungsstarke Offiziere vergeben werden, die bereits Berufssoldaten sind. Neben Spitzenbeurteilungen stellt man sich persönlich beim jeweiligen General vor und der entscheidet dann, wen er haben will.
Teilweise haben die Adjutanten selbst noch unterstellte Adjutantengruppen, in denen dann auch junge (auch leistungsstarke) SaZ-Offiziere arbeiten. Ich weiß aber nicht, ob das die Regel ist. Man ist dann auch nicht selbst Adjutant, sondern halt der Knecht vom Adjutanten ;)
4: Das definiert sich nicht über den Dienstgrad, sondern die Dienststellung bzw. den Dienstposten.
In einem Bataillon wird der B- und C-Zug einer Kompanie von jungen Leutnanten/Oberleutnanten geführt. Der A-Zug wird von einem Hauptmann geführt, der gleichzeitig stellv. Kompaniechef ist. Der D- und E-Zug wird durch erfahrene Feldwebel geführt.
Der Kompaniechef ist Major, der im Prinzip das selbe macht, wie ein Zugführer, nur eine Ebene höher. Er hält teils selber Ausbildungen, teils steuert er die Ausbildungen seiner unterstellten Züge. darüber hinaus hat er Disziplinarbefugnis der Stufe 1 und ist somit dafür zuständig, Vergehen seiner Soldaten zu ahnden, Beurteilungen zu schreiben usw.
Der Bataillonskommandeur ist Oberstleutnant und der macht im Prinzip nichts anderes, als ein Kompaniechef, nur eben wieder eine ebene höher und mit Disziplinarbefugnis der Stufe 2.
In Ämtern ist es üblicherweise so, dass die normalen Dezernenten/Referenten, also die Sachbearbeiter, Hauptleute oder Majore sind. Die übergeordneten Dezernatsleiter sind dann Oberstleutnante und die Gruppenleiter sind Obristen.
Aber auch hier gilt wieder: Es gibt sehr viele unterschiedliche Varianten und Besonderheiten.
Wenn du schon über die GEFAHR der Auslandseinsätze sprichst ist es vielleicht die falsche Laufbahn für dich. Ein Militärdienst ist verkaufen deiner Leistung für teures Geld in einem GEFÄHRLICHEN Job.
1.Es gibt Waffengattungen, es gibt Aufgabenfelder. Jeder ist anders.
2.Das ist das Militär. Dort gibt es eine Befehlskette und keine Diskussionforen. Ein Offizier, der ständig etwas an einer Versetzung auszusetzen hat ist auch im falschen Beruf.
3.Wie wird man General?
4.Derhat mehr Schreibtischarbeit und weniger Staubschlucken aber man wechselt schnell hin und her uasser man ist in der obersten Riege angekommen.
Dir ist hoffentlch klar, dass eine Offizierslaufbahn gleichzusetzen mit einem Studium ist, also sind auch entsprechende Qualifikationen notwendig.
Und zuguterletzt riskierst du in etzter Zeit als Bundeswehroffizier das Schicksal der Wehrmachtsoffiziere zu wiederholen.
Der Letzte Satz war auschlaggebend für meinen Vater mir die Unterschrift für die Offizierslaufbahn zu verbieten.
Damals wurde man erst mit 21 Volljährig.
1. Aufstehen, fertig machen, Dienstbeginn, Dienstende, Vor oder Nacharbeiten, schlafen.
Ehrlich gesagt ist die Frage dumm. Jede Truppengattung macht etwas anderes. Es gibt auch nicht den Offizier. Truppendienstoffiziere und Stabsoffiziere haben verschiedene Aufgaben und wege ihre Aufgaben zu erfüllen.
2. Ja sind wahrscheinlich, aber nicht zwingend innerhalb Dtl, kann auch sein das du im Btl versetzt wirst. Ausweg-bekleide ein politisches Amt (Stadtrat oder Bürgermeister) dann wars das aber in der Regel auch mit Beförderung.
3.Gute Frage
4.Stabsarbeit, Offiziere führen und Disziplinarmaßnahmen liegen meist in den Händen von Stabsoffizieren. Hängt aber von Blick ab. So ist der Stab des Btl mit Truppendienstoffizieren besetzt, aber höhere Stäbe weisen mehr Stabsoffiziere auf.
Das sind Fragen, die du einem Bundeswehr-Karriereberater stellen kannst. Ich denke die kennen sich da sehr gut aus^^
PS: Zur Gefahr in Auslandseinsätzen. Ich denke man sollte dieses Thema nicht zu locker sehen und auch Vorkehrungen für den Fall der Fälle schaffen.
Am besten du informierst dich da bei einen Berater im Karrierecenter.