Buddhismus: Karma Kagyü/Lama Ole Nydahl eine Sekte?

19 Antworten

ein bekannter von mir ist vor zwei jahren bei den diamantwegsbuddhisten gelandet. dass ihm das gut täte, kann man wirklich nicht sagen. aber man kommt nicht mehr ran an ihn. nicht dass außenkontakte in der gruppe um ole nydahl verboten wären, das ist auch überflüssig, wenn leben so umgebaut werden, wie dort. und jeder zweite satz mit ole sagt beginnt. wenn ole spricht ist das gesetzt und unumstößlich, denn ole weiß alles. es könnte einen die wut überkommen, am anfang tut es das auch, aber es ist sinnlos verschwendete energie. man lernt das zu lassen, wenn ole wieder gesagt hat, denn wenn ole sagt die erde ist eine scheibe, dann ist entgegen allem was wir tatsächlich wissen, die erde eine scheibe, weil ole es so sagt.

regenbögen sind in dieser linie auch keine regenbögen, nichts was mit naturwissenschaften zu tun hätte, auch nix was erst durch regen und sonne entstehen kann, ne, regenbögen sind zeichen buddhas.

ich stehe oft fassungslos und denke mir, das gibt es nicht, dass alles was ein mensch, endvierziger, so in schule, ausbildung und leben gelernt hat, so urplötzlich alles nicht mehr ist, wie es ist... hätte ich alles nicht geglaubt, geschweige denn für möglich gehalten, hätte mir das jemand davor erzählt. aber ole spricht oder kramapa spricht, damit muß es stimmen - hinterfragt wird da nichts...

als zuletzt kunzig shamar starb, hatte jemand herzrythmusstörungen, hängt alles mit diesem sterben zusammen, versteht sich... hatten aber gleichzeitig noch jede menge andere menschen, die damit nun gar nichts am hut haben...

das scheint eine total verdrehte und sich geschlossene welt zu sein. zum leben selbst, gibt es dort keinen bezug. denn dafür bleibt keine zeit. also auf's leben selbst einlassen, ohne dass ole vorher etwas für richtig oder falsch erklärt, oder gar ole ganz außen vor zu lassen, sich auf sich selbst verlassend, geht gar nicht. da schaut man als nicht buddhist schon ganz schön blöd aus der wäsche, wenn man das alles so mit kriegt. vor allem ganz schnell merkt, die leute merken gar nicht was sie sich selbst nehmen. kann man aber nix machen, wenn jemand auf so 'nem trip ist. mit glauben hat das für mich nichts zu tun.

es werden auch statements geäußert in bezug auf die christen mit der erbsünde - völlig außen vor lassen, dass krama nun ja nur eine andere modifizierte variante des selben ist. habe ich schlechtes krama, hab ich im letzten oder irgendwann davor leben, etwas schlechtes getan... wo ist der unterschied. die einen nennen es karma - die anderen erbsünde... unterm strich, läuft es auf's selbe hinaus...

nun ja, die auswirkungen die eine anhängerschaft beim diamantweg hat, hat schon starken sektencharakter. da für kontakte zu nicht diesem konstrukt zugehörigen, keine zeit bleibt, bei dem was die diamantwegsbuddhisten alles müssen, um möglichst schnell zu "befreiung" und "erleuchtung" zu erlagen. ich halte was dahinter steht, für durch und durch narzisstisch.

zu den negativmeldungen über nydahl und deren zügiges wieder löschen, kann ich nur sagen: der man hat clever anwälte und weiß um den grundsatz im zweifel für den angeklagten. was menschen schreiben, die dieser person zu nahe kamen und den schaden davon trugen, ist durch und durch emotional, neben den sachlichen inhalten. an der emotionalität kriegt sein anwalt sie, und kann dafür sorgen, dass die einzelnen posts wieder gelöscht werden müssen. danach sind die leute so fertig gemacht, dass sie nichts mehr sagen können. der typ weiß wie man's macht, und zieht es ein ums andere mal durch...

zu seinen anhängern sagt er dann: jeder lehrer bekommt nur die schüler die er verdient, um an ihnen zu wachsen...

zynischer geht's nicht mehr, aber seine anhänger die bemerken es nicht mal. sind ihrer, wie ich das nenne, karmaphantasie gefangen... und gegen ole direkt aufzustehen, traut sich dort sowieso keiner...

Definitiv ist der tibetische Buddhismus und auch Lama Ole nichts für Leute mit mangelnder Reflexionskraft, ohne gesunden Menschenverstand und Abstraktionsvermögen. Man muss schon in der Lage sein, den kulturellen Überbau und die Mechanismen hinter den der Praxis in dieser Linie zu verstehen. Im Grunde genommen ist die Kagyu Praxis der Meditation auf bestimmte Buddha-Formen und die starke Identifikation mit dem Lehrer eine FREIWILLIGE Gehirnwäsche. Es sollen mit der Zeit bestimmte Schleier im Geist entfernt oder besser durchschaut werden. Wichtig ist es, stets in der Lage zu bleiben, den Lehrer kritisch zu betrachten und die Reißleine zu ziehen, wenn man sich nicht mehr identifizieren kann. Mein persönlicher Eindruck ist, dass es doch eine einigermaßen große Gruppe an Ole-Anhängern gibt, die diese Fähigkeit nie hatten oder irgendwann abgelegt haben, nach dem Motto, jetzt meditiere ich schon so viele Jahre, das darf ja nicht umsonst gewesen sein. Und ja, mich hat mit der Zeit erschreckt, wie sehr man danach strebt, noch mehr Zentren zu gründen, noch mehr Geld für Immobilien einzusammeln, und das dabei doch die eigentlich Arbeit mit dem Geist und die Meditation oft thematisch hintenan steht, oder in ein sammeln von Ermächtigungen und Segen abgleitet. Viele fühlen sich aber offenbar auch einfach in dieser Gruppe schön aufgefangen, wie in einer großen Familie, und das mag ja auch gut so sein. Ein normales Familienleben im "echten Leben" kann man aber nur schwer aufrecht erhalten, wenn man von Kurs zu Kurs reist, die neue Gompa zurechtschneidert oder für immer neue wichtige Zentren spenden soll. Fazit - man darf nie aufhören zu denken, dies sagt aber Ole auch stets sehr deutlich. Niemand kann behaupten, dass hier je jemand zu etwas gezwungen wurde, oder mit Konsequenzen gedroht wurde. Daher meine ich sagen zu können, dass es sich definitiv nicht um eine Sekte im klassischen Sinn handelt.

gottesanbeterin  10.09.2014, 11:38

Offensichtlich weißt du nicht, was eine "Sekte im klassischen Sinne" ist.

Bei uns wird eine Sektenphobie erzeugt und geschürt auf total unklassische Wiese.

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Fl3di  26.12.2017, 09:11

Leider geht Nydahl massiv juristisch gegen Kritiker vor. Dabei geht es um Beiträge, die sich auf von Nydahl sinngemäß Geäußertes beziehen, die mit Formfehlern in die Nähe von Zitaten kamen oder es ging auch schon um Links auf andere Blogs. Kleinscheiß und eines Buddhisten unwürdig.

Klageführender Anwalt von Nydahl ist der Geschäftsführer der Diamantwegsstiftung.

Mit Abmahnungen überzogen wurden u.a. die Blogger Tenzin Peljor oder @Wolfsmutje. Es kam zu gerichtlichen Klagen mit hohen Kosten, die mindestens einen der beiden in die Insolvenz zu treiben drohen. Es ist dazu viel im Netz zu finden.

Derweil wird die Stiftung anscheinend immer reicher, für mich sieht das aus wie ein Vermögen von 30 Millionen, so sinngemäß. (So schwammig muss man sich äußern um nicht Abmahnungen zu bekommen.) Hier Nachweise: http://www.buddhismus-stiftung.de/de/Stiftung/Jahresberichte/

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ThomasW333  09.03.2018, 13:34

Übrigens viel Glück mit deiner FREIWILLIGEN Gehirnwäsche, mind108.

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Ich versteh nicht warum so viele Leute immer noch so viele solcher Fragen stellen wie "ist die und die religiöse Gruppierung eine Sekte?".

Natürlich ist sie das!!! Es sind ALLES Sekten!!! Das Christentum ist eine Sekte, der Islam ist eine Sekte, das Judentum ist eine Sekte und sämtliche Richtungen des Buddhismus sind Sekten!!

Warum? Weil es mehrere Definitionen des Wortes "Sekte" gibt. Einmal das eine Sekte eine religiöse Gruppierung bezeichnet. Demnach sind alle Religionen eine Sekte. Dann gibt es die Interpretation das eine Sekte eine kleine Abspaltung einer zuvor da gewesenen, bereits etablierten Religion ist. Nach der Definition sind alle von mir eben genannten Religionen ebenfalls Sekten.

Denn der Islam ist eine Abspaltung des Christentum, das Christentum ist eine Abspaltung des Judentums und das Judentum war eine Abspaltung der Babylonischen Religion. Das gleiche gilt natürlich auch für sämtliche buddhistischen Religionen. So ist z.B. Jingtu eine Abspaltung von Mahayana und Mahayana wiederum eine Abspaltung von Hinayana. Das gleiche gilt für Zen und Vajrayana, die ebenfalls Abspaltungen von Hinayana sind.

Dann gibt es noch eine etwas neuere Bedeutung, nämlich das eine Sekte spezifischer wäre. Das man etablierte und große Religionen nicht als Sekte bezeichnen könne, sondern das eine Sekte ein kleine Religion sei, die einem bestimmten "Meister" folgt und im Vergleich zu etablierten Religionen nur wenige Anhänger hat. Nach diese Definition WAREN sämtliche von mir genannten Religionen anfänglich ebenfalls Sekten. So hatten Mohammed, Jesus, Sakjamuni, Moses etc.. alle ursprünglich nur sehr wenige Anhänger und haben sich von bestehenden Religionen abgespalten.

Du siehst also egal wie man es dreht und wendet, es sind ALLES Sekten und daran ist nichts negatives.

Aber ich glaube das hast du gar nicht gemeint. Du hast zwar Sekte, gesagt, aber du hast nicht Sekte gemeint. Ich glaube was du gemeint hast war nicht so etwas wie die frühen Christen die sich von einer bestehenden Religion (in dem Fall dem Judentum) abspalten und jemanden überall hin folgen von dem es hieß er habe übermenschliche Fähigkeiten, könne über Wasser gehen und könne Kranke heilen.

Was du gemeint hast war eben nicht so eine Art von Sekte, denn dann wäre das Christentum ja auch eine Sekte. Sondern was du gemeint hast war wohl gar keine religiöse Organisation, sondern eher so eine Organisation wie die z.B die "Volkstempel" von Jim Jones, was eigentlich eher eine Abspaltung aus dem Sozialismus war als eine Abspaltung einer Religion und worin es auch nicht darum ging gutes zu tun um in den Himmel zu kommen, sondern eher da drum Macht und Geld zu bekommen, andere übers Ohr zu hauen und zur Not sogar Menschen zu ermorden um seine Zwecke zu erreichen.

So etwas wird manchmal auch "Sekte" genannt. Aber ich finde man sollte es einfach eine betrügerische bzw. verbrecherische Organisation nennen. Denn der Unterschied zwischen einem friedlichen Sektenführer wie Jesus und einem mordenden "Sektenführer" wie Jim Jones, ist einfach zu groß. Ich denke der Unterschied könnte gar nicht größer sein, deshalb sollte man meiner Meinung nach nicht für beides das selbe Wort benutzen.

Natürlich bist du nicht der erste der das eine mit dem anderen verwechselt. Wenn du der erste wärst, wäre Jesus nicht als "Sektenführer" hingerichtet worden, obwohl er eigentlich gar nichts schlechtes getan hatte und im 3. Reich hätte nicht ein einziger Jude vergast werden können.

gottesanbeterin  10.09.2014, 11:43

Danke, danke für diese tolle und richtige Antwort; die einzige richtige Antwort!

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Hallo,

bin bei meiner Suche nach Antworten auf diese Seite gestoßen.

Kurz: Habe 16 Jahre mit einem praktizierenden Ole Nydhal Schüler zusammengelebt, davon waren wir 10 Jahre verheiratet, glücklich!!!!!! Selbst habe ich viel Zeit bei Kursen, in Zentren und mit einigen Ole Schülern verbracht. In der ganzen Zeit meiner Beziehung, war das Thema Ole immer ein kritischer Punkt. Interessant ist vielleicht noch der Trennungsgrund. Hier das wörtliche Zitat: " ich möchte den Weg der Erleuchtung gehen, zum Wohle aller Wesen, mit viel Liebe und Mitgefühl und Aufgrund Deiner geistig begrenzten Mittel kann ich diesen Weg nicht mehr mit Dir weitergehen......" Es geht mir hier nicht um Trennungsbewältigung, eher darum dass ich mich in dieser langen Zeit in diesem buddhsistischen Umfeld immer wie eine Aussätzige gefühlt habe, weil ich mich einfach nicht auf diese Weise auf diese Ole Nummer einlassen konnte. Zuflucht habe 1996 in Karma Goen genommen und dabei auch gleich ein eindeutiges Angebot von Ole Nydahl bekommen......ich fand das und wie die Frauen um Ihn herumgeschwirrt sind wie aufgescheuchte Hühner einfach nur seltsam. Inzwischen ist dieser Mann mit einer ehemaligen Ole Geliebten zusammen und findet dabei hoffentlich seine Erleuchtung. Fazit, Buddhismus in seiner Kernessenz ist eine wunderbare und in den Alltag transportable Sichtweise. Eine reine Sichtweise anzustreben halte ich für sehr erstrebenswert. Was Ole Nydhal und viele seiner Schüler angeht, ist man entweder in einer ganz speziellen Form abhängig ( speziell in dieser besonderen Art des Lehrer-Schüler Verhältnisses) oder man nimmt die Beine in die Hand und rennt was das Zeug hält. Ich könnte hier jetzt Seitenweise von 16 Jahren Ole Buddhismus berichten über die finanziellen Mittel, die Ihm zur Verfügung gestellt werden, über die Frauen die er hatte und- Zitat "die ja froh sein können mit Ihm zusammen gewesen zu sein, da sie so schneller zur Erleuchtung kommen." wie ein Mensch keine Entscheidung mehr trifft, ohne im Vorfeld Ole zu befragen, ..... aber erst mal muss ich selbst klar kommen, welchen Weg ich hierbei einschlagen möchte und man muss sich auch einfach darüber im Klaren sein, dass speziell in dieser buddhistischen Linie das Lehrer Schüler Verhältnis ein extrem große Rolle spielt.

Monika2280  01.09.2014, 22:01

Das muss eine nicht ganz einfache Erfahrung gewesen sein, Mich würde interessieren was Lama Ole denn für Gelder bekommen hat und was er damit macht? Ich habe gehört das deren Europazentrum sage und schreibe 21 Millionen Euro kostet. Also arm sind die nicht. Würde gern mehr von deinen Erfahrungen hören.

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Da dieses Thema immer wieder aktuell ist, möchte ich meine Eindrücke nennen.

Beiträge sind freiwillig als Spende zu zahlen.

Familien und Kinder sind unerwünscht und werden als Last empfunden. Ohne Rücksicht auf Verluste werden Familien gerne gesplittet, wenn ersichtlich wird, dass Angehörige den Weg nicht mitgehen möchten. Auch bei buddhistischer Orintierung wird soziale Arbeit der christlichen Kirche überlassen; kostet zu viel Zeit.

Vorrangig geht es um Mithilfe in den Zentren und bei den Kursen ohne Entlohnung.

Kurse sind in der ganzen Welt zu besuchen und kosten zudem auch Eintritt, selbst wenn man gratis mithilft.

Eigenständiges Denken ist nicht gefragt, es müssen Vorgaben des Lama Ole eingehalten werden.

Rocky108  03.06.2016, 12:12

Hast du dir das eingeredet oder woher beziehst du diese Informationen?

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