buch "beim leben meiner schwester"
ich habe dieses buch gelesen und frage mich, ob es auch in deutschland statthaft ist, dass eltern ihre minderjährigen kinder zwingen, knochenmark, stammzellen oder gar eine niere für ihre geschwister zu spenden.
5 Antworten
Offiziell zwingen nicht. Aber diese kleinen Botschaften, die Schuldgefühle machen, sind ja auch ein Zwang und der lässt sich eben nicht nachweisen. "Für seine Schwester/seinen Bruder macht man das doch"; "Ich würde jedem von euch meine Niere geben, ich bin traurig, dass du das nicht würdest" usw
Das ist so nicht nachweisbar und dann sagt ein Kind auch lange ja.
Also Knochenmark spenden schadet dem Kind ja nicht und es ist ja innerhalb der Familie. Bei einer Niere wäre ich mir nicht so sicher....
Zwingen kann man keinen Menschen dazu, aber ich denke es ist nur normal zu versuchen ein Leben zu retten. Habe den Film dazu gesehen und geheult wie nen Baby. Gerade wenn es um die eigenen Kinder geht neigen wir Mütter und sicher auch Väter zu unkontrollierten Handlungen, oder zu Dingen die auf den ersten Blick unlogisch erscheinen. Da ich meine geliebte Mummy letztes Jahr an den Krebs verloren habe und nicht helfen konnte, wäre es für mich normal (egal wem) zu helfen. Und so normal sehen das auch meine Kinder, denn wir sind was das betrifft alle einer Meinung.
Dürfen die nicht da müssen die Kinder zustimmen.
Wie denn das?? Du stimmst zu oder ich schlag Dir den Schädel ein? Oder Du kriegst dann nie mehr von mir zu essen?
Nein, eher so: Naja, es ist Deine Entscheidung, aber dir ist schon klar, dass du Schuld am Tod deiner Schwester/Bruder bist, ja? Aber wir lieben dich trotzdem.
nein das spenden eines Organs eines Kindes ist verboten, ohne das Einverständnis der Eltern oder des Kindes. also darf man ein kind nicht dazu zwingen.
Und wie ist es, wenn die Eltern wollen? Darum geht es doch. Angenommen, ein 4- oder 5- oder auch 12-jähriges Kind soll einem Geschwister eine Niere spenden, und die Eltern wollen es?
Ich finde es grauenvoll, mit welch einer Selbstverständlichkeit heutzutage von Organtransplantationen gesprochen wird. Für mich ist es moderner Kannibalismus.
In diesem Fall, auf den Du Dich beziehst, ist ein zusätzliches Drama: Das zweite Kind erfährt eines Tages, dass es nur deshalb lebt, damit es das erste Kind am Leben erhält. Es wurde also nicht gezeugt aus Liebe (was sich ja jeder Mensch wünscht), sondern als Mittel zum Zweck, quasi als Ersatzlager. - Solch eine Erkenntnis ist sehr verstörend.
Vielleicht interessiert Dich ja meine Meinung, die ich überhaupt zur sorgenannten Organspende habe:
http://www.gutefrage.net/frage/ist-ein-nicht-organspendeausweis-gueltig#answer52694113
Die Lebendnierenspende wird allgemein als (eher) harmlos angepriesen. - Hier berichten drei Nierenspender, wie es ihnen seitdem geht:
http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=10038574/136ycdy/index.html
(Der Link ist nicht vollständig aktiviert. Du musst ihn kopieren und dann oben reinsetzen.)
Zu dem Sendebeitrag von REPORT berichtet ein Organempfänger, wie es ihm mit der "neuen" Niere ergangen ist. - Lies den dritten Kommentar von E.K.:
http://www.swr.de/forum/read.php?2,76205
(Der zweite Beitrag ist von mir.)
würde das "ja" überhaupt akzeptiert? weil ein kind sich ja nicht wirklich über die folgen im klaren sein kann...