Bricht dieses Bett - Statik von Kiefer?
Hallo zusammen,
um das vorweg zu nehmen, ich habe schon alles durchgegoogled und bin nun unsicher, wie ich das gegooglete interpretieren soll.
Folgendes:
Ein Hochbett: Um es kurz zu halten, lasse ich die Lagerung raus. Da mache ich mir keine Sorgen. In Abstand von 60cm liegen vier(4) Balken mit Querschnitt 6cm x 8cm, hochkant aufgestellt. Länge der Balken: 260cm. Material: Kiefer. Auf die Vier Balken kommen Rauspundlatten.
Drauf kommt Matraze, Lattenrost (leicht), meine Wenigkeiten (100kg), Freundin (75kg).
Frage: Hält das? Man liegt ja nicht nur blöd rum.
3 Antworten
Die Winkel, Schrauben, Maßerung des Holzes, ... sollten echt gut gewählt sein. Gewicht der Matratze und eures in sportlicher Aktivität? - mit den Angaben wäre mir zu unsicher, ich würde zusätzliches verwenden!
Hängt euch mal beide dran und schaukelt dabei gegensätzlich....
Und Bohr große Löcher in die Platten zur Matratzenlüftung. Ähnlich Käse 🧀
Hallo SchnitzlSpitzl,
dann machen wir halt eine kurze Statik zu Deinen Balken.
Also, das Eigengewicht der Konstruktion vernachlässige ich jetzt einfach mal, gehe aber ungünstig davon aus, daß die veränderliche Last (der Statiker spricht hier von "Verkehrslast" ;-)) konzentriert mittig an einem Balken angreift.
Sicherheitsbeiwert 1,5 und Beiwert für dynamische Last 1,4.
Bemessungslast somit: F = (1,00 kN + 0,75 kN) * 1,5 * 1,4 = 3,68 kN
Das erzeugt im Balken von 2,60 m Länge ein Biegemoment in Höhe von:
M = 3,68 kN * 2,60 m / 4 = 2,39 kNm
Den Wert teile ich durch die Festigkeit von Kiefernholz und erhalte das erforderliche "Widerstandsmoment" des Balkens:
erf. W = 2,39 kN * 10² / 1,66 kN/cm² = 144 cm³
Dein Balken (6 x 8cm hochkant) hat:
vorh. W = 6 cm * (8 cm)² / 6 = 64 cm³
Also rechnerisch zuwenig. Der Balken droht im Extremfall zu brechen. Wähle ein stärkeres Kantholz, z.B. 10 x 10 cm, das hätte dann:
vorh. W neu = 10 cm * (10 cm)² / 6 = 167 cm³
Frohes Schaffen!
Du hast vergessen, daß hier 4 Kanthölzer vorgesehen sind, da werden doch zumindest 2-3 mittragen. Außerdem gibt es für Holz Vorgaben von zul. Beanspruchungen (im Bauwesen) welche i.R. etwa 1/3 oder weniger der Bruchspannungen entsprechen. Mit dem "dynamischen" Beiwert (ist wohl so kaum erforderlich) würde mit einem Biegemoment von ca 1,7kNm zu rechnen sein, bei Einzellast in der Mitte, was so auch nicht gegeben ist.. Erforderlich wären dazu etwa W=170cm³ (zulässig mind. 1 kN/cm²) was 3 Balken 8/6 locker schaffen mit > 3 facher ! Bruchsicherheit. Ich würde hier wegen der Durchbiegung (Schwingung !) aber Hölzer 10/5 oder besser 12/3 wählen, deine 10/10 sind eindeutig zu viel.
Der Waldenmeier hat das schon gut gemacht.
Eine ausreichende Querverteilung kann vom Belag nicht vorausgesetzt werden (ergo ein Balken muss tragen - wenn die Personen direkt über einem Balken aufeinander liegen).
"Statik" ist hier nicht mehr das korrekte Fach, denn die Lehre von alles ist in Ruhe gilt bei derartig dynamischer Beanspruchung auf jeden Fall nicht mehr. Einen Schwingbeiwert zu wählen ist das mindeste. Die 1,4 sind hierbei das übliche Maximum älterer Normen für Balken oder Plattentragwerke.
Zulässige Beanspruchungen gibt es so schon länger nicht mehr, ein übliches Bauholz hat aber eine Biegezugfestigkeit von 2,4 kN/cm² wenn man davon 1/3 abzieht bleiben 1,6 kN/cm² übrig. Damit liegen die gewählten 1,66 kN/cm² absolut in dem Bereich, den du selbst als üblich nennst.
Man könnte bestenfalls darüber reden ob die Momentenermittlung mit Einzelkraft in Feldmitte etwas üppig ist und ob Baumarktholz 6 x 8 cm überhaupt als C24 Bauholz einzustufen ist.
Da es sich um eine Abschätzung handelt ist dies fachlich nicht zu bemängeln.
Bei Querschnitten von 12 cm / 3 cm gilt müsste die Gabellagerung an den Auflagern sichergestellt werden und bei 2,6 m Spannweite sollten Kippaussteifungen vorhanden sein. Und nein eine Holzwerkstoffplatte am Kopf ist dafür nicht ausreichend.
Zudem sind derartige Querschnitte Bretter bei denen nicht dann händisch zu sortieren wäre, ob sich Astlöcher o.ä. an den Rändern befinden.
12cm / 3cm ist zwar technisch möglich, für einen Laien (und so einer fragt ja hier) ganz klar der falsche Rat.
Zudem sind auch die empfohlen 18 mm Spanplatten nicht gerade resistend gegen (dauerhafte) Verformungen. Sie haben einen recht ungünstigen E-Modul vergleichen mit Rauspundlatten
Wähle 4 Hölzer 10/5 oder 12/3 wegen der Durchbiegung. s.dazu meinen Kommentar zur Antwort von "waldenmeier". Für die Spanplatten solltest du mind. 18mm Stärke vorsehen oder für die Hölzer einen mehr wählen, was sowieso zu empfehlen ist.
Danke dir, jetzt hab ich Angst. Also, hänge ich mich allein in die Mitte eines der Balken, dann biegt der sich so ca. 1cm durch.
Edit: gerade rangehangen und Klimmzüge gemacht. Es gibt ne Biegung aber nich 1cm. Weniger. 5mm?