Braucht mein dünnes Pferd eine Regendecke?
Mein 17-jähriger Oldenburger-Wallach ist leider momentan zu dünn, da er ein paar gesundheitliche Probleme hatte. Es geht aber wieder bergauf, er ist wieder soweit gesund. Zunehmen dauert aber bekanntlich eine Weile... Nach folgendem Body-Score ist er "mager".
https://www.st-hippolyt.de/media/image/3a/40/f8/St-Hippolyt_BodyConditionScore_2019_web.png
Er steht 8h/Tag mit 2 Kumpels auf einem Paddock ohne richtigen Unterstand (nur ein blattloser Baum). Heute regnet es bei ca. 8°C den ganzen Tag. Bisher hatte ich ihn komplett ohne Decke und nie den Eindruck, dass ihn das stört - im Gegenteil - wenn es regnet und er in seiner Paddockbox ist, steht er regelmäßig draußen (bei Sonnenschein so gut wie nie). Sein Winterfell ist wie jedes Jahr sehr gut ausgeprägt.
Eigentlich wollte ich ihn der Thermoregulierung wegen dieses Jahr komplett ohne Decke lassen aber bin mir aufgrund seines momentanen Futterzustands jetzt doch nicht mehr so sicher... Ich wollte jetzt einfach mal hinfahren und schauen, ob er zittert oder anderweitig einen frierenden Eindruck macht und je nach dem entscheiden. Was meint ihr?
8 Antworten
Hallo, 8°C sind für ein Pferd "Wohlfühltemperatur". So wie für uns 23 Grad.
Es kommt natürlich darauf an, wie stark es regnet. Bei Nieselregen würde ich mir noch keine Gedanken machen. Und bei einem richtigen Wolkenbruch kommen sie wohl ohnehin nicht raus? Du kannst ja auch mal das Fell an der Kruppe an einer Stelle teilen und nachsehen, ob die Haut trocken ist (normalerweise ist sie das).
Manche Pferde bekommen Rückenschmerzen, wenn es zusätzlich noch windig ist. Da würde ich schon eindecken.
Ansonsten finde ich die Idee gut, mal zu schauen, ob er zittert (oder am Gatter steht und rein will). Es wird ohnehin schon viel zu viel eingedeckt. Pferden, die unter der Decke schwitzen, die sich ständig die Decke ausziehen und die schnappen oder treten, wenn man sie zudeckt, ist eindeutig zu warm.
Wenn ihm kalt ist, kann er sich auf der Koppel ja bewegen. Wenn ihm warm ist, hat er es schon schwerer, alleine wieder aus der Decke herauszukommen.
Naja, spätestens bei 8° kälter ist der Regen Schnee und damit kommen Pferde im Normalfall sowieso wunderbar zurecht. Der bleibt am Rücken liegen ohne zu schmelzen, weil das Fell so gut isoliert, und bietet einen zusätzlichen Bewegungsanreiz auf der Koppel.
Bei 24h Dauerstarkeisregen knapp über 0° kannst du ihm ja eine Regendecke ohne Füllung geben, wenn es dich beruhigt... aber bei derart miesem Wetter würde ich vielleicht eher überlegen, das Pferd ganz drinnen zu lassen. In einer Paddockbox sieht man ja, ob er sich dann immer noch rausstellt.
Einen Unterstand zu bauen ist keine Option? Damit würde die Problematik sich für mich erübrigen
nein, das Gelände ist im Naturschutzgebiet oder so, da darf noch nicht mal ein zusätzlicher Koppelzaun gebaut werden, geschweige denn ein Unterstand...
Bei uns in der Gegend ist es recht mild, Schnee wirds hier so gut wie nie geben - eher Dauerregen bei 2°, was echt eklig ist :D Aber ja, da werde ich wohl fürs Gewissen dann die Regendecke mit Fleece innen drauf packen. Danke für deine Hilfe :)
Wenn er gutes Fell hat, dann sollte das so passen. Pferden wird nicht so schnell kalt. Auch wenn sie nicht viel Speck dran haben.
Also einfach so prinzipiell eindecken würde ich auf keinen Fall. Nachschauen und dann entscheiden ist schon eine Option. Aber auch da halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass er wirklich eine Decke braucht.
Nach der Arbeit wenn geschwitzt wurde einzudecken bis das Pferd wieder normale Temperatur hat und trocken ist, ist ein ganz anderes Thema. Das sollte man schon machen.
Ich würde auch (noch) nicht eindecken - wenn er nicht gerade zitternd vor dir steht, braucht er auch erstmal keine Decke, auch wenn er so dünn ist. Da bin ich also voll bei dir.
Wichtig ist, dass er viel Strukturfutter bekommt: Heu, Heucobs, Luzerne, Stroh usw - quasi alles, was langfaserig ist. Die langen Fasern sind wichtig für die Wärmeentwicklung im Pferd.
Wenn das nicht genug ist, auch Energiefutter.
Was auch nicht schadet und gut für den meisten Muskelaufbau ist (sofern es gesundheitlich erlaubt ist! Weiß natürlich gerade nicht, weshalb er angeschlagen ist/war und was er darf/nicht darf, deshalb einfach mal ins Blaue geschossen): Bewegung. Reiten, Longieren, laufen lassen, Stangenarbeit (gerne im Freilauf), ... - so, dass er sich wenigstens 1x am Tag wirklich aufwärmt durch Bewegung. Das kurbelt auch den Stoffwechsel an und hilft meistens auch ganz gut.
wenn die NAcht (der Abend) unter 6 Grad ist UND es regnet, dann für die NAcht eindecken - NICHT ganztags! er soll selbst richtiges Winterfell bekommen.... also wenn trocken: NICHT eindecken,
ist dein Pferd abends regennass? leg zwischen Rücken und Decke eine lockere dicke Schicht aus Stroh oder Heu: DAS saugt die Feuchtigkeit auf UND fällt mit der Zeit von allein raus: morgens ist dein Pferd trocken
wir machen das seid 50 Jahren so....
nachts steht er in einer Paddockbox, kann also selbst entscheiden ob raus oder rein. Drinnen ist es auch eher nicht so kalt wie draußen. Leider hab ich keine Möglichkeit, ihn morgens immer auszudecken... Richtiges Winterfell hat er schon. Regennass ist er eigentlich immer wenn das Wetter entsprechend ist, weil er sich auch in der Box freiwillig raus stellt sobald es richtig regnet - der liebt das anscheinend...
Füttere einfach etwas Gehaltvoller (Leinsamen, Bierhefe) dann entwickelt der genug Wärme.
Ich würde niemals eine Decke aufs Pferd packen.
Doch, manchmal sind sie auch beim Wolkenbruch noch draußen. Die Haut ist immer trocken, das Fell ist ganz gut. Er wollte als ich da war weder rein noch hat er gezittert. Hab mich daher jetzt erst mal gegen die Decke entschieden, zumal er ja auch freiwillig im Regen steht aber keine Ahnung, wie es mal aussieht wenn es noch 5° kälter sind ...