Bis heute noch gelten die Zigeuner als die größten Wahrsager?

3 Antworten

Ich möchte darauf hinweisen, dass die gebrauchte Bezeichnung „Zigeuner“ eine abwertende Fremdbezeichnung ist, die inzwischen als rassistisch betrachtet wird, besonders seitens der so angesprochenen, als auch, dass man bitte Abstand nehme von solchen Behauptungen, die an die uralten Vorurteile anknüpfen, welche am Ende in Mitteleuropa zur massenhaften Vernichtung dieser aus verschiedenen Ethnien bestehenden Minderheit(en) führte. Sie wurde zu fast 50% ausgelöscht, was aber erst 1999 anerkannt worden ist. In Deutschland machen die beiden Volksgruppen der Sinti und der Roma schon seit Jahrhunderten die Mehrheit dieser Minderheit aus. Besonders bei den Roma ist zu unterscheiden zwischen den alteingesessenen und den in jüngster Zeit zugewanderten osteuropäischen Roma. Es ist anzumerken, dass bei beiden Volksgruppen bis heute eine nicht unbegründete starke Zurückhaltung besteht darin, sich als solche zu outen. Denn bis heute stecken sie in einem Gemengelage zwischen romantischer Verklärung und offener Diskriminierung und Inkriminierung seitens der Mehrheitsgesellschaft. Bis heute haben sich in ihr solche und andere Klischees erhalten, was sich auch im letzten „Antiziganismus“-Report der Bundesregierung widerspiegelt.

Gerechtigkeit2  27.10.2023, 17:00

Einer bestimmten Ethnischen Gruppe einzureden, dass deren bisherige ethnische Bezeichnung seit alters her als Beleidigung gegen sie selbst verwendet wurde - ist für sich selbst genommen schon auf eine seltsame Weise schulmeisterlich krank.

Mit welchem Recht soll eigentlich das Wort Zigeuner heute als generalisiert herablassend verwendet und verstanden worden sein. Man stelle sich vor es kommt jemand des Weges und entschuldigt sich bei Ihnen,

dass er Sie fortan nun doch nicht mehr als "Deutscher" bezeichnen will, weil er Sie damit nicht mehr weiter beleidigen wolle und macht dies dann landesweit öffentlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zigeuner#:~:text=Zigeuner%20ist%20im%20deutschen%20Sprachraum,den%20Ausdruck%20als%20diskriminierend%20zur%C3%BCck.

Das Wort Zigeuner ist von seiner Herkunft gar nicht abwertend, sondern geschichtlich aus einer verballhornt-verstandenen Selbstbezeichnung der ethnischen Gruppe selbst international erwachsen.

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Das Zigeuner-Dasein hat seine volle Daseins-Berechtigung.

Und genau das ist es - was man mit dem Verbot des Wortes "Zigenuer" erreichen möchte. Man möchte ein Stück europäische Lebenskultur auslöschen, und das auf plumpe, perfide und makabre Art.

Es ist eine üble und krankmachende Art von Meta-Kommunikation, welche hier angewandt wird, um europäische Lebenskultur auszulöschen.

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mulan2255  27.10.2023, 18:07
@Gerechtigkeit2

Hallo? Seit wann bestimmen Nichtbetroffene, welche Bezeichnung diskriminierend sind oder nicht? Das Wort mit Z ist schon immer negativ konnotiert. Und einen Hinweis darauf umgekehrt anzugehen ist bezeichnend. Ich kenne solches Verhalten ach bei der Diskussion um das N-Wort, wo die Kritik daran als rassistisch bezeichnet wird und ähnlich mit Spießumdrehen reagiert wird. … Das Wort IST diskriminierend und durchweg negativ konnotiert. Es ist Zeit, dass die Deutungshoheit zu alledem nicht länger von Nichtbetroffene usurpiert wird und die Erfahrungen und Befindlichkeiten der Betroffenen anerkannt werden statt abgesprochen.

Das Wort als europäisches Kulturgut zu betrachten und darauf nicht verzichten zu können, ist absurd. Warum ist es dur so wichtig, es zu verteidigen?

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Gerechtigkeit2  27.10.2023, 18:22
@mulan2255

Genau hier scheiden sich die Geister.

Ein durchgehend "diskriminierendes Verständnis und durchweg negative Konnotation" wird heute jedem Sprachnutzer generalisiert unterstellt.

Die Kommunen und Gemeinden wollten schon in den 1970er Jahren keine "Z-Siedlungen" an deren Areal-Grenzen mehr, ... , usw. Da sind sie wieder - diese Fremden, von denen man nie genau weiß wer sie sind... usw. - bis hin zu Legendenbildung aller Art.

Und dazu hat sich der dt. Staat und auch Frankreich nun eine Assimilation-Strategie ausgedacht, wie man das "Z-Phänomen" aus der Welt schaffen könnte. Und die zentralen EU-Europäer-Staaten haben es bald geschafft, dass der Z-Lebensstil von der Landkarte gefegt wurde.

Und ein Teil des Ganzen - kulturellen Auslöschungsplanes - ist die sprachliche Verfolgung durch verbotsgeladene Meta-Kommunikation.

Ehrlich gesagt widert mich das Vorgehen sowas von an.

Nur noch so als Nachfrage:

Wie steht es mit dem Wort "Gipsy´s" ?

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mulan2255  27.10.2023, 18:31
@Gerechtigkeit2

Und wenn du den Wikipedia-Artikel liest, dann wird sehr deutlich, dass es im Verlauf der Geschichte eigentlich nie neutral oder positiv gemeint war bzw. schon immer auch in anderen Sprachen negativ besetzt ist. Aber egal, wie du das jetzt sehen willst, immerhin hat der von dir gesetzte Link dasselbe gesagt, was ich schrieb, und zwar gleich eingangs:

Zigeuner ist im deutschen Sprachraum ein umstrittener Ausdruck für ethnische Gruppenwie die Roma und Sinti und teilweise darüber hinaus für weitere Gruppen, die von Dritten damit assoziiert werden („fahrendes Volk“). Viele Roma und Sinti sowie Jenische weisen den Ausdruck als diskriminierend zurück. Eine Minderheit verwendet ihn hingegen für sich selbst oder lehnt ihn zumindest nicht ab.[1]

Viele bzw. die Mehrheit der Roma und Sinti und weitere lehnen diesen Begriff also ab. Warum? Weil sie Betroffene sind. Und wenn man die Quellen und Anmerkungen sich anschaut, dann spricht sehr viel gegen deine Argumentation.
Lies mal auch das hier:

https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/im-fokus/antiziganismus-als-gesamtgesellschaftliches-problem

https://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2023/Presse2023/230127_Antiziganismus_Veranstaltung.html

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mulan2255  27.10.2023, 19:54
@Gerechtigkeit2

Was in anderen Ländern bzw. Sprachen aktuell läuft (in Spanien wird laut Wikipedia ja bereits über „gitano“ debattiert), mag interessant sein, aber relevant ist es für uns nicht, sondern was unsere eigene Sprache betrifft. Hier spielt die Musik, nicht im anglophonen oder frankophonen oder sonstigen Bereich außerhalb. So ist auch meine Antwort darauf bezogen. … oder anders: Entscheidend ist doch schließlich, ob die so Angesprochenen so genannt werden wollen. Und genau das wollen sie in der Mehrheit nicht. Das sollte eigentlich Grund genug sein, um das ohne wenn und aber anzuerkennen.

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Denn kein anderes Volk ist auf Erden so weit herumgekommen und kein anderes hat die Kunst der Vorhersage so weit verbreitet.

Wenn du die Bibel lesen würdest ( Altes Testament ), dann wüsstest du, dass es viele Propheten gab, die Dinge in der Zukunft voraussagten, die nachweißlich eingetroffen sind. Und dabei ging es nicht um belangloses Dinge, sondern um göttliche als auch geschichtliche Vorhersagen.

Was haben Zigeuner jemals in Bezug auf Gott oder der Geschichte vorhergesagt ? NICHTS ! Daher können sie nicht als größte Wahrsager gelten, was nicht bedeuten soll, das ihre Wahrsagerei nur Augenwischerei ist, mit denen sie den Gutgläubigen das Geld aus der Tasche ziehen wollen ! Mir hat mal eine alte Zigeunerin auf der Straße aus der Hand gelesen, ohne das ich sie darum gebeten habe, als ich ihr Geld zustecken wollte, hat sie es nicht angenommen. Das war 1984 und ihre Weissagung bezog sich auf etwas Großes in meinem Leben, das bisher noch nicht eingetroffen ist.

Das ist nichts weiter als ein alberner Mythos.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.