Bin ich überempfindlich oder war meine Reaktion berechtigt? (Zuckertütenfest/kindesvater)?
Hallo zusammen,
ich brauche mal eine ehrliche Einschätzung, weil ich selbst gerade nicht mehr weiß, ob ich überreagiere oder ob meine Reaktion verständlich war.
Mein Sohn wird dieses Jahr eingeschult und nächsten Freitag findet im Kindergarten sein Zuckertütenfest statt – mit Aufführung, Spielen, einer kleinen Wanderung und Essen. Das Ganze ist nur für die Schulanfänger und ihre Familien. Der Termin wurde bereits im März bekannt gegeben, und ich habe den Vater meines Sohnes gleich informiert. Er sagte zu, dass er mit seinen beiden anderen Söhnen dabei sein möchte – ich habe das dann auch so an den Kindergarten weitergegeben.
Heute habe ich ihn angerufen, um ihn zu fragen, ob er vielleicht etwas fürs Buffet beisteuern möchte, wie es bei den Eltern üblich ist. Dabei wirkte er total überrascht und meinte: „Wie, nächsten Freitag ist das?“ Ich habe ihn daran erinnert, dass ich ihm das schon im März gesagt habe. Darauf meinte er nur, er könne doch nicht kommen, weil sein anderer Sohn an dem Tag ein Fest an seiner Schule hat (Übergang zur Mittelschule), wovon er angeblich erst letzte Woche erfahren habe.
Ich habe dann gesagt, dass er dem Zuckertütenfest unseres Sohnes schon vor Monaten zugesagt hatte und bisher bei keinem anderen Kita-Fest dabei war. Für mich wirkte es so, als würde er sich gar nicht bemühen, beidem wenigstens teilweise beizuwohnen – zum Beispiel erst bei dem einen Kind, dann beim anderen.
Mein Sohn hat das Gespräch mitbekommen und war direkt total traurig und hat angefangen zu weinen. Er hatte sich wirklich auf den Tag gefreut – gerade auch, weil sein Papa dabei sein sollte.
Ich habe ihm (dem Vater) später nochmal geschrieben, dass ich das nicht fair finde. Dass er dem einen Sohn zusagt, obwohl der Termin des anderen längst feststand. Und dass es auch keine Versuche gab, eine Kompromisslösung zu finden.
Seine Reaktion war: Ich solle „mit dem Fasching aufhören“. Ich meinte dann nur noch, dass ich im Namen unseres Sohnes spreche – und dass es traurig ist, wenn ein Kind immer wieder zurückstecken muss.
Was meint ihr? Bin ich zu emotional oder zu streng? Oder war meine Reaktion nachvollziehbar?
3 Antworten
Du bist enttäuscht. Das ist verständlich. Wir können jedoch immer nur dann enttäuscht werden, wenn unsere Erwartungen höher sind, als es die Realität erlaubt.
Und wenn der Vater eben andere Prioritäten hat oder vergesslich ist oder beides, dann sollte man an diesen Vater keine hohen Erwartungen haben. Es ist quasi eine Lernsituation. Andere Enttäuschungen könnten folgen...
Ich kann deine Reaktion vollkommen verstehen. Wenn man mehrere Familien hat, muss man halt Kompromisse eingehen.
Insbesondere tut mir die Enttäuschung für deinen Kleinen leid.
NAchvollhziehbare Reaktion. Er hat euren Sohn versetzt. Das Kind wird es irgendwann lernen und als Muster erkennen. Und als Elternteil tut es weh, sien Kind so zu sehen.