Bin ich das @rschloch?
Nicht ich, sondern eine andere Person diese möchte Anonym bleiben, ich spreche jetzt trotzdem in der Ich Form. Meine 7 Jährige Tochter möchte eine Party zu ihren Geburtstag veranstalten, ich meinte sie sollte alle aus ihrer Klasse einladen (oder nur alle Mädchen), da ich nicht will, dass sie jemanden ausgrenzt, am nächsten Tag kam sie zu mir und hat mich gefragt ob sie, Selina(Erfundener Name) nicht einladen kann, da sie Autismus hat und nicht redet, ich habe okay gesagt und jetzt komme alle außer dieses Kind, findet ihr das schlimm?
9 Antworten
da sie Autismus hat
Sie ist erst 7 Jahre alt und schon erkennt man ableistische Gedankengänge. Da sieht man mal wieder, dass Ableismus meist schon sehr früh anfängt. Und dieses Mindset wird nicht plötzlich verschwinden, wenn man ihr nicht beibringt, weshalb es falsch ist.
Sie soll niemanden einladen müssen, den sie nicht einladen möchte, aber
a) sorgt dafür, dass das autistische Mädchen nichts davon bemerkt. Wir Autisten haben schon in sehr jungen Jahren mit Ausgrenzung, Mobbing und noch Schlimmerem zu kämpfen. Das allermeiste davon bekommen wir mit. Wir müssen es nicht noch mehr mitbekommen. Wenn es sich vermeiden lässt, vermeidet es (Wahrscheinlich schwer möglich, aber ideal)
und b) für die Zukunft sollte sie lernen, dass "weil hat Autismus (oder etwaige andere Behinderung)" kein valides Argument und keine valide Begründung ist. Wenn sie Dinge genannt hätte, die sie an ihr nicht mag, welche nicht der Autismus sind und auch nichts mit ihrem Autismus zu tun haben, wäre das eine ganz andere Sache gewesen.
Trotzdem bleibe ich dabei: Ladet sie nicht ein, wenn sie nicht gewünscht ist. Würdet ihr das doch machen, würde sie schnell fühlen, dass sie nicht wirklich gewollt ist und niemand sie bei sich haben will und das wird sie in der Schule schon zu Genüge spüren.
Du bringst deiner Tochter damit bei, dass Diskriminierung und Ausgrenzung okay seien. Wenn du das gut findest, mach das eben so.
Zuerst einmal: Nur weil man nicht "alle" Kinder einlädt, heisst es nicht, dass man diese dann ausgrenzt. Normalerweise lädt man die ein, welche einem wichtig sind. Das sind nicht über 20 Kinder bei einem Grundschulkind.
Es ist ja auch ein Aufwand für dich als Mutter, einen solchen Geburtstag zu organisieren. Aber jetzt habt ihr das ja schon so auf die Beine gestellt.
Was speziell das autistische Kind betrifft: Da solltet ihr die Eltern des Kindes fragen, was es verträgt an Reizen und dann könnt ihr es man alleine einladen, mit dem Kind den Geburtstag deine Tochter im sehr kleinen Rahmen (allein) nachfeiern.
Ich denke, in der breiten Bevölkerung ist das Thema Autismus immer noch nicht angekommen. Abgesehen davon gibt es unterschiedliche Ausprägungen, was die Sache nicht gerade einfacher macht.
Je nachdem, wie Selina durch ihren Autismus behindert wird, kann es natürlich sein, dass sie auch bei der Geburtstagsfeier ihren Spaß hat. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das Nachfeiern jedenfalls eine wundervolle Lösung. Man kann den anderen Kindern ja sagen, dass sie nicht zur Party kommen kann.
Entweder dein Kind soll nur ihre Freunde einladen oder wie du sagst eben alle Klassenkameradinnen. Dann sollte man da aber auch keine Ausnahmen machen dürfen, dann kann man sich die Regel nämlich sparen.
Die Frage ist, ob sich "Selina" mit ihrer zurückhaltenden Art überhaupt wohl fühlen würde.
Wenn man das außen vor lässt, so hat die 7 jährige Tochter dennoch den Eindruck gewonnen, dass Ausgrenzung akzeptabel ist.
Wie soll sich denn aber jetzt diese "Selina" fühlen, wenn sie mitbekommt, dass alle Mädchen aus der Klasse eingeladen wurden, sie aber nicht. Das hilft nicht ihrem Selbstwertgefühl und sorgt vermutlich für noch mehr Isolierung von der Klasse.
Top!
Das ist ein sehr schöner Vorschlag. <3