Bildungsangebot - Ideen für Kita Kinderkrippe

5 Antworten

Ich habe Kindheitspädagogik studiert und wichtig ist, dass nicht DU den Kindern ein Angebot vorgibst, sondern dir die Kinder Ideen liefern. Geh auf die Kinder ein und schau wo deren Interessen liegen. Falls dir das nicht gelingt ist das nicht schlimm, denn dann gibt es die Möglichkeit eine "Kinderkonferenz" einzuberufen. Du schilderst den Kindern dein Vorhaben und fragst sie nach Ideen. Meistens sprudelt es nur so aus ihnen heraus. Wenn du den Kindern konkret etwas vorgibst, liegt das Problem darin, dass:

  • sie evtl. kein Interesse an der Sache haben und keinen Nutzen daraus ziehen
  • das Angebot erscheint ihnen langweilig und sie machen nicht mit
  • die ganze Angelegenheit wird verkrampft und steif

Ein wichtiger Punkt ist bei so einem Angebot die Kinder in verschiedenen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu fördern und das gelingt niemals durch Vorgaben. Sie müssen sich ausprobieren können und du musst gemeinsam mit ihnen diesen Prozess gehen. Weißt du selbst einmal nicht weiter, dann lass dich vom Kind führen.

Gibt es nicht schon mehr als genug "formelle" Bildung?

Müssen unbedingt Kleinkinder (!) schon "verschult" werden?

Ich würde versuchen, all ihre Sinne anzuregen, indem es Zoobesuche gäbe und Plätzchen gebacken würden. Auch die Kleinen können da mithelfen. Natur lässt sich durch einen Waldspaziergang sowie Besuche in Parks am besten bewerkstelligen.

Malen - es gibt nichts Tolleres für die Kinder, eine sehr große Fläche (Wände) mit verschiedenen Materialien zu bearbeiten.

Dafür braucht es keine Erziehung, sondern Kreativität und Flexibilität.

Bewegung? Musik an bzw. selbst musizieren und die Kinder tanzen lassen. Ohne irgendwelche Vorgaben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Plätzchen backen, Salzteig, Singen, trommeln, basteln (Weihnachten steht vor der Tür, da wird dir doch was einfallen? :D)

Aber Plätzchen oder Salzteig sind genial für die Altersgruppe, haben die Pratikanten bei uns auch gemacht und Salzteig mache ich immer mit meinen Babysitterkindern, die stehen da totaaaal drauf!

VanillaColada 
Fragesteller
 28.11.2014, 22:38

Oh vielen Dank :)

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VanillaColada 
Fragesteller
 07.12.2014, 20:08

Ich habe nachgefragt und meine Mentorin meinte, dass es verboten sei :/

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Schadenfreude  29.12.2014, 19:12
@VanillaColada

Aha, na dann knete selber machen oder Salzteig und dann backen, es geht mal ums essen dabei, denke ich?

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Wahrnehmung:

  • Du bereitest einen großen Tisch mit Plastikdecke und großen Papierbögen vor (um den die Kinder stehen können!) , füllst maximal 2 Farben in Schalen, in die die Kinder gut mit den Händen eintauchen können und beginnst damit, dass du dir selber einen Malkittel anziehst und mit deinen Fingern zu malen beginnst. Nach und nach werden sich Kinder dazu gesellen, die du dann ebenfalls mit einem Malkittel ausstattest und munter ans Werk gehen lässt. Ein Wassereimer und ein Handtuch in greifbarer Nähe ist eine gute Idee.

Natur und Umwelt:

  • Mach mit den Kindern einen Spaziergang, zur Not auch "nur" in den Garten. Findet Moos, Steine, Äste… und baut an einer geschützten Stelle ein Zwergenhaus oder eine Mäusewohnung oder was auch immer sonst den Kindern einfällt. Damit können sie noch tagelang beim Rausgehen spielen.

Musik und Rhythmus:

  • Finde eine schöne Musik (unbedingt ohne Gesang!), besorge dir bunte Chiffontücher und lade die Kinder ein, mit dir zu tanzen.

Werken und Gestalten:

  • Gründe ein Atelier in einer Ecke des Raumes. Besorge große Keilrahmen, maximal 2 verschiedene Farben und dazu unterschiedliche Pinsel, Schwämme, Korken, Zahnbürsten. Bis auf die Pinsel und die Farbe sind die anderen Materialien noch außer Sicht. Die Kinder sollen um den Tisch stehen können. Zieh dir einen Malkittel an und beginne, mit einem Pinsel zu malen. Lass die Kinder sich dazu gesellen und gib nach einer Weile Malen mit dem Pinsel die Schwämme dazu, indem du selbst wieder beginnst, mit einem Schwamm zu malen. Wenn die Kinder das ausreichend ausprobiert haben, kannst du das nächste Objekt ins Spiel bringen. Achte darauf, die Kinder nicht zu überfordern: Weniger ist in der Krippe meist mehr.

Backen:

  • Hier sind Krippenkinder schnell überfordert. Ihnen macht es Spaß, Teig zu kneten und Plätzchen auszustechen und zu verzieren. Du solltest deshalb den Teig schon vorbereitet haben. Such dir einen Tisch, um den die Kinder stehen können und beginne damit, den Teig auszurollen. Wenn Kinder das Rollen probieren wollen, lass sie. Beschränke dich auf 3 möglichst einfache Austechförmchen, z.B. Tannenbaum, Herz und Stern und lass die Kinder die Plätzchen ausstechen. Du löst sie aus dem Teig und legst sie aufs Blech, wo die Kinder sie mit vorbereiteter Glasur verzieren können. Dann bringt ihr sie gemeinsam zum Ofen (den du bedienst) und nehmt den Küchenwecker mit in die Gruppe, damit ihr wisst, wann die Plätzchen fertig sind. Natürlich wird noch am selben Tag probiert :).

Verlass dich auf die Kinder. Sie werden dir zeigen, was sie mögen und was nicht. Wenn ein Kind das Interesse verliert, entlasse es freundlich und fürsorglich aus dem Angebot. Versuche nicht, Kinder zum Bleiben zu überreden, das kann nur schiefgehen. Und wenn es wiederkommen will, nimm es ebenso freundlich wieder in die Runde auf.

Führe doch für den Anfang ein neues Fingerspiel ein. Damit kannst du jedes Kind fesseln. Oder du lässt sie sich zum Lied "1,2,3 im Sauseschritt" bewegen, das ist auch recht beliebt.

Ansonsten gibt es sicherlich einen Sportraum, den du benutzen könntest, oder? Dort kannst du den Kindern verschiedene Anregungen geben, z.B. einen Krabbeltunnel zur Verfügung stellen; einen Hocker/Kasten aufstellen, den Sie überwinden sollen (fördert Kraft) oder eine Rutsche (falls ihr eine habt) aufbauen, was wiederum Gleichgewicht und Orientierung fördert.

Falls deine Zielgruppe eher kreativ ist, dann bastle zuhause eine einfarbige Vorlage, die die Kinder bemalen, bekleben (da solltest du dann am besten mit Klebefolie arbeiten) oder mit Korken bedrucken.

Sind deine Adressaten mehr musikalisch, dann singe ein Lied mit ihnen und gebe ihnen dazu Instrumente, mit denen sie dich begleiten können.

Es gibt viele kleine Angebote, die du mit den kleinen durchführen kannst, manchmal liegen die Ideen sogar neben dir, du musst die Augen offen behalten :)