Beziehungsprobleme wegen einer Krise vom Freund?
Mein Freund (27) und ich (28) sind seit 11 Jahren zusammen und haben eine sehr glückliche Beziehung. Wir sind zusammen durch die Schule, durchs Studium, seinem Doktorat und nun durch unsere Jobs. Bei so vielen Lebensentscheidungen mussten wir manchmal größere Kompromisse machen, es hat sich aber immer gelohnt.
Wegen dem Studium und Doktorat haben wir schon in zwei verschiedenen Städten in zwei Ländern gewohnt, alle weit weg von unserer Heimatstadt. Während ihm das wenig ausmacht bzw. gefällt, bin ich gerne in meiner Heimatstadt. Deshalb wollten wir in nächster Zeit zurück ziehen und, weil es sich gerade ergibt, eine (relativ günstige) Wohnung in einem Gemeinschaftsprojekt kaufen. Ich habe mich sehr darauf gefreut.
Nun hat er mir gesagt, dass er in einer kleinen Krise steckt, er hat gerade seinen Doktor abgeschlossen und will noch nicht endgültig in unsere Heimatstadt ziehen. Er will noch ein paar Jahre die (Job-)Möglichkeiten einer Großstadt ausnutzen und erst dann eine Wohnung in unserer Heimatstadt kaufen. Mir blieb also nur die Trennung oder ein Kompromiss und ich ziehe mit ihm für zwei - drei paar Jahre in die nächste Großstadt, bevor wir dann wirklich in die Heimat zurück ziehen. Wir müssen nun die (bereits zugesagte) Wohnung absagen und ich befürchte auch, dass wir später keine Möglichkeit mehr haben, eine so große Wohnung zu kaufen. Es geht viel kaputt von unserer Zukunft.
Nun bin ich zwar froh das wir einen Weg gefunden haben, aber auch sehr traurig das wir wieder eine unsichere Zukunft haben und diese tolle Wohnung verloren haben. Hat jemand Tipps für mich, wie man damit umgeht? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Auch Dinge für die Beziehung aufgegeben? Hab ich das richtige gemacht?
2 Antworten
Man ist da zu hause wo man sich am Wohlsten fühlt und das muss ja nicht die Heimat Stadt sein.
Ich selbst habe 3,5 Jahre im Ausland (Slowakei ) gelebt und gearbeitet und habe mich sofort " zu hause gefühlt" gefühlt.
Was spricht den gegen einen Kompromiss ihr kauf das Haus / Wohnung in der Heimat Stadt und vermietet es für ein Paar Jahre ? und kommt dann wieder zurück.
Ja, da hast du irgendwie schon recht, das ist ein Grund wieso ich bei ihm bleibe, weil ich mich am meisten zuhause fühle, wo er ist. Aber ich konnte in beiden Städten nicht richtig Fuß fassen, ich habe mich immer irgendwie entwurzelt gefühlt. Meine Familie und alten Freunde sind mir sehr wichtig, weshalb ich immer, wenn ich konnte, nach Hause gefahren bin. Hab mich also sehr gefreut, wieder in ihre Nähe zu ziehen.
Das mit dem dennoch kaufen und vermieten ist so eine Sache.. ich habe es ihm vorgeschlagen, aber der Kredit ist viel teurer als wir jemals mit Miete einnehmen könnten. Außerdem ist es schwer, gute Mieter zu finden.
Ihr könnt die Wohnung doch trotzdem kaufen und solange vermieten. Das würde dann auch zeigen, dass er es ernst meint mit den 3 Jahren. Ich wäre davon noch nicht so überzeugt, dass es bei den 3 Jahren bleibt.
Das hört sich eher nach Ausrede an. Man muss es erst mal durch rechnen.
Ich habe es auch vorgeschlagen, aber er meinte, das wir uns das nicht leisten könnten... Wir könnten niemals so viel Miete verlangen, wie der Kredit monatlich kostet. Außerdem ist es schwer gute Mieter zu finden und diese Wohnung zu Verwalten wenn man 400 km weit weg wohnt. Er hat aber gesagt, das er es sich überlegt und mit seinen Eltern redet, die gleich daneben wohnen und eventuell bereit wären, uns 1. finanziell zu unterstützen und 2. die Mieter zu verwalten. Aber er meinte, dass sie eher nicht dazu bereit sind.