Beziehung mit einem Choleriker?
Hallo, ich würde gerne wissen wie man am besten mit einem Choleriker umgeht wenn man mit einem zusammen ist. Ich bitte darum, dass nur Menschen antworten die mir nicht sagen wir sollen uns trennen, sondern eine Art und Weise damit besser umzugehen. Ich liebe ihn nämlich wirklich und werde ihn nicht verlassen.
8 Antworten
Ruhig bleiben und nicht zurück brüllen.
Steh auf und geh in ein anderes Zimmer bzw. verlasse die Wohnung. Wenn sich Dein Partner beruhigt hat, wird er sich entschuldigen und sehr lieb zu Dir sein. Einem Choleriker ist nämlich sehr wohl klar, wie verletzend sein Verhalten ist. Aber wer kann schon aus seiner Haut raus?
Mein Vater war Choleriker, ich selbst bin es leider auch. Was mir sehr geholfen hat, ist progressive Muskelentspannung. Das kann man bei der Volkshochschule oder bei privaten Anbietern erlernen. Manche Krankenkassen bezuschussen das.
Ein Choleriker leidet in aller Regel am meisten unter seinen Wutausbrüchen.
Ich denke auch nicht das man nur weil man Choleriker ist ein schlechter Mensch sein muss. Auch wenn außer mir vielleicht nicht viele Menschen Verständnis dafür aufbringen können...
Das Problem bei ihm ist nur das er sich nicht eingestehen wird, dass er ein Choleriker ist. Er würde das für eine Abwertung seines Charakters halten, aber ich will nicht das er denkt das ich ihn nicht liebe oder das ich ein schlechtes Bild von ihm habe. Den das habe ich nicht. Ich liebe ihn auch wenn ich weiß, dass es ist wie es ist.
Aber es könnte vielleicht helfen wenn du mir ein bisschen was über dich erzählst und wie du selbst damit umgehst. Was dir noch geholfen hat und ob du männlich oder weiblich bist.
Ich bin weiblich und mittlerweile 57 Jahre alt. Das Alter macht ruhiger, das ist sehr positiv für mich.
Wie gesagt: mir hat die PMR sehr geholfen. Ich kann das Deinem Freund nur empfehlen. Du könntest ihm sagen, dass Du den Kurs gerne machen möchtest und ob er nicht Lust hätte, mitzugehen. Damit umgehst Du diese Hürde.
Und ich schreibe seit Jahrzehnten Tagebuch. Da kann ich Dampf ablassen, ohne jemanden zu verletzen.
Viele empfehlen Sport - mich macht das aber nur noch aggressiver, weil ich das einfach nur für eine gigantische Zeitverschwendung halte. Ich singe aber in zwei Chören - Musik grundsätzlich ist sehr entspannend. Choleriker müssen die Möglichkeit haben, zur Ruhe zu kommen und sich nicht noch weiter aufputschen.
Zuerst einmal danke für deine Offenheit und die Zeit die du dir für mich nimmst. Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand hilft mir schon viel :)
Leider wird er soetwas trotzdem ablehnen auch wenn ich hingehen möchte, da er sich erstens zurück daran erinnert fühlen wird das seine Mutter ihn auch immer zu irgendwelchen komischen Therapien geschleift hat und er würde mich durchschauen. Er kennt mich viel zu gut um das nicht zu hinterfragen. Er durchschaut mich wie kein anderer. Das ist auch etwas das ich sehr an ihm liebe, nur vergisst er die Dinge die er über mich weiß wieder in seiner Wut.
Aber was mir hilft sind andere Dinge die du genannt hast, Sport macht er gerne und ich habe auch das Gefühl wenn ich mit ihm rausgehe ist er danach Zuhause wieder ausgeglichener und findet mehr zur Ruhe.
Die Arbeit macht ihn manchmal zwar wütend aber hilft ihm gleichzeitig auch wieder weil er dabei körperlich gut Dampf ablassen kann.
Tagebuch schreibt er normalerweise auch, hatte es aber in letzter Zeit etwas versäumt. Ich denke aber es könnte ihm helfen wieder damit anzufangen.
Und ich glaube Musik hilft ihm auch immer wieder runter zu kommen.
Mittlerweile ist es aber auch so das es ihm manchmal hilft wenn ich mich etwas mit ihm zusammen darüber auslasse was ihn nervt oder weshalb er wütend ist. (Das funktioniert aber nur wenn es nichts mit mir zu tun hat weshalb er wütend ist)
Oder wenn ich ihn am Kopf streichle kann es auch passieren das er langsam ruhiger wird und etwas herunter kommt. Er sagt auch selbst dass er das sehr mag. Das entspannt ihn ein bisschen mehr.
Ich glaube auch so langsam finde ich immer mehr Möglichkeiten um für ihn da zu sein wenn es passiert ohne in die direkte Schusslinie zu laufen.
Ich nehme ihn auch ernst wenn er wütend ist und sage nicht das er sich nicht aufregen soll. Das macht ihn auch ruhiger und hilft ihm.
Mein Mann wirft mir dann schon mal einen Knetball zu, damit ich etwas habe, was ich drücken und quetschen kann. Man kann sie auch mal an eine Wand werfen ohne dass gleich was kaputt geht.
Bekommt man im Sanitätshaus.
Stimmt das wäre auch ne gute Idee. Aber ich glaube für meinen Freund brauche ich einen Boxsack:D
Gemeinsam ein Streitverhalten vereinbaren und üben. Er darf seinen Ärger nicht an dir auslassen. Große Konflikte müssen aber auch nicht sofort ausgetragen werden. Sowas ist immer besser, wenn man wieder realistisch und frei von emotionen ist. Daher soll er, wenn er sich hochschaukelt, lieber den raum verlassen, oder auch das Haus, sich auspowern und nach 30 min oder später wiederkommen. Dann vereinbart einen Termin, um die angelegenheit entsprechend sachlich zu besprechen. Dabei muss nicht nur die Inhaltsebene behandelt werden, man kann auch sagen "mich hat wütend gemacht, dass du....".
Und eben nicht alles persönlich nehmen. Ärgert ihn eine Sache, dann stellt er damit noch lange nicht eine ganze Beziehung in Frage. Gerade Choleriker wissen eigentlich ganz gut zu differenzieren, zwischen das eine ist ärgerlich und alles ist ärgerlich. Das sind eher andere Charaktere, die dazu neigen, bei konkreter Kritik mit Bezug zu einem Sachverhalt ihre ganze Persönlichkeit, die Beziehung und alles in Frage zu stellen.
Hierbei ist nur das Problem, dass er es hasst Themen erneut oder mehrmals durchzukauen. Er wird dann direkt wieder wütend.
Nun, wenn etwas eigentlich geklärt ist, will wohl keiner erneut und erneut darauf rumkauen. Wenn es aber geklärt ist, darf es eigentlich nicht zu Konflikten führen. Ergo, ist es ungeklärt und damit erstmalig Thema...
Du kannst bei einem Choleriker nur dann glücklich sein, wenn Du einerseits auf Durchzug schalten kannst, so dass Dir seine Ausbrüche wirklich nichts ausmachen und wenn Du andererseits nicht versäumst, eigene Ziele zu verfolgen und eine gewisse Unabhängigkeit Dir bewahrst.
Passt Du Dich völlig an, um Ausbrüche zu vermeiden, verlierst Du Deine Persönlichkeit.
Dazu müsste man vielleicht wissen, in welchen Situationen er so ist. Vielleicht kann man diese dann bestmöglich umgehen
Welchen Einfluss hat denn seine "laute Art" auf dich? Glaubst du, dass er es schon bemerkt hat, wenn er dich damit z.B. einschüchtert?
Ich kann mit seiner impulsiven Ader eigentlich gut umgehen, da ich selbst ein eher ruhigerer gelassenerer Mensch bin. Aber manchmal verletzen mich die Sachen die er in seiner Wut zu mir sagt. Und das weiß er auch, aber während er wütend ist nervt es ihn nur noch mehr wenn ich mich versuche zu rechtfertigen oder zu erklären. Egal ob ich dabei ruhig bleibe oder nicht. Es wird dann meist noch schlimmer und ich bekomme dann nur Vorwürfe zu hören, aber im Endeffekt glaube ich das er später auch wenn er es nicht sagt bereut was passiert. Er ist dann manchmal wieder besonders liebevoll oder hält sich viel in meiner Nähe auf oder fragt mich was ich gerne machen würde, obwohl er sonst eher ein bisschen eigenwillig ist. Aber da gab es eine Situation in der er mich wirklich eingeschüchtert hat. Das war in unserer Anfangszeit. Das ein Streit kurz vor dem Schlafen gehen. Er kam ein bisschen später als ich ins Bett und hat bemerkt das ich noch wach war. Ich habe dann gar nichts mehr gesagt und bin auch nicht in seine Nähe gerutscht wie ich es sonst tue wenn er ins Bett kommt. Dann hat er meine Hände genommen und gestreichelt und mich an sich gezogen. Ich bin aber vor Schreck zusammen gezuckt weil ich das nicht erwartet habe und er war sehr bestürzt darüber. Er hat mit sehr betrübter, belegter und verletzter aber leisen und sanften Stimme gefragt: "Hast du Angst vor mir?" Und da wusste ich das er Angst hatte. Er sprach direkt weiter und sagte, das er nicht wüsste was er tun sollte wenn ich Angst vor ihm hätte und das er mir nie was tun würde.
Irgendwie kommt mir das "Die Schöne und das Biest" in den Sinn. Was genau stört dich denn an ihm? Wie sehr stört es dich? Macht es dich manchmal nachdenklich ob es dir ohne die bestimmten Eigenschaften von ihm besser ging? Hast du das Ziel ihn zu verändern oder möchtest du dich selbst verändern, für ihn? Und wenn ja, wie?
All das sind Fragen die man sich stellen muss. Beziehungen dieser Art brauchen viel Arbeit um bestehen zu bleiben. Ist es dir das wert?
Wenn ja dann freue ich mich für dich, denn es ist nicht leicht einen Menschen so sehr zu lieben, dass man darüber hinweg sieht öfter mal Angst zu haben oder eingeschüchtert zu werden.
Ich liebe ihn wie er ist. Er muss sich nicht für mich ändern, er braucht nicht weniger impulsiv zu sein. Und ich selbst denke auch nicht das er wollen würde das ich mich für ihn ändere. Mich stört nichts an ihm. Es ist viel mehr so das ich einen Weg finden möchte der uns beide weniger verletzt und uns stärkt wenn es um solche Streits oder Ausbrüche geht. Einen Weg wie er sich nicht allein gelassen fühlt und ich mich auch nicht. Ich möchte nämlich auch nicht das er glaubt ich habe Angst vor ihm
Also, ich habe mir auch einige andere Antworten hierzu durchgelesen und ich kann dir hierbei nur eines sagen: Offenbar wird der Kerl wütend sobald du versuchst mit ihm gemeinsam an einer Lösung für euer Problem zu finden. Und so böse es klingt aber da musst du durch.
Der beste Weg um zu beweisen, dass du keine Angst vor ihm hast ist zu zeigen .... dass du keine Angst vor ihm hast. Also musst du mal die Hosen anziehen und durchgreifen. Zeig ihm mal wo der Hammer hängt. Auch wenn dadurch sein Ego verletzt wird, ein Mann mit dieser Charaktereigenschaft lässt dir da wenig Auswahl.
Und sag ihm am besten schon im Vorfeld wie er vermutlich reagiert. Das nimmt ihm den Wind aus den Segeln.
Die Frau eines Kriegers macht dem Krieger immer Feuer unterm Arsch und genau das will er doch.
Ich weiß das ich das eigentlich müsste, aber er ist tief im Inneren doch selbst verletzt. Niemand hat je versucht ihn wirklich zu verstehen, nicht mal seine eigene Familie. Das ist auch der Grund warum er so empfindlich auf Kritik reagiert. Er denkt immer es ist auf ihn als Person bezogen. Er unterscheidet nicht zwischen konstruktiver Kritik an Verhalten oder unangebrachter Kritik an seinem Charakter. Ich versuche es ihm zu erklären aber das endet meist in einer Situation in der er das Thema wechselt oder sehr genervt ist. Er kennt es nur so das man ihm für alles die Schuld gibt und deshalb versteht er auch nicht das ich ihm keine gebe sondern nur versuche eine rationale Lösung zu finden mit der wir beide zufrieden sind.
Eine gute Freundin von mir war auch in einer Beziehung dieser Art und auch sie sagte zu mir, dass sie ihren Freund über alles liebe und ihn sogar heiraten wolle.
Der Freund von ihr war extrem eifersüchtig und allein die Tatsache, dass ich mit dieser Frau befreundet bin hat diesem Typ gereicht um mich zu bedrohen. Der Kerl hat damals außerdem alles schlecht geredet was die Frau gemacht hat um sie so klein zu halten, denn er war überzeugt, dass die Frau ihn verlassen würde sobald sie etwas Selbstbewusstsein/ständigkeit aufgebaut hätte.
Die Frau und ich gingen damals zum selben Therapeuten und auch nach mehrmaliger Aufforderung hat sich besagter Freund nicht dazu aufgerafft selbst auch eine Therapie zu machen obwohl es dieser sehr sehr nötig hatte.
Resultat war: Die Frau hat den Typen verlassen nachdem sie in der Therapie Selbstvertrauen/ständigkeit aufgebaut hatte und die böse Vorahnung der Person ist eingetroffen.
Was ich dir damit sagen will: Manchmal müssen wir uns Hilfe suchen und erst wieder lernen für uns selbst zu leben bevor wir mit anderen leben können. Hast du deinem Freund, der offensichtliche Probleme hat, mal eine Therapie vorgeschlagen? Und wenn ja, ist er bereit dazu sich selbst helfen zu lassen?
Dir ist bewusst, dass du, wenn es für dich so weiter geht entweder darauf verzichten musst in seiner Gegenwart deine Meinung zu vertreten oder, dass du ihn regelmäßig verletzen musst?
Ich kann das was du sagst zwar sehr gut nachvollziehen, aber mein Freund ist nicht so. Er ist sehr sehr eifersüchtig das stimmt, aber ich bin es selbst auch und das weiß er. Aber er lässt mir auch wenn es ihm nicht so leicht fällt Freiheit und vertraut mir. Er möchte mich zwar einsperren wenn er ehrlich ist, hat er mir gesagt, aber er könnte mir sowas nicht antun, den er möchte das ich glücklich bin und auch die Freiheit habe mit anderen außer ihm zu lachen, zu reden und Spaß zu haben. Er ist für mich da wenn es mir nicht gut geht und muntert mich wieder auf. Versucht mich zum Lachen zu bringen und weicht nicht von meiner Seite bis es mir besser geht. Und er ist zärtlich und vorsichtig wenn er mich in den Arm nimmt und mich streichelt. Er sagt mir immer wieder wie süß ich bin und das er alles an mir liebt. Er versucht mir mein Selbstbewusstsein nicht zu nehmen. Er will das ich mehr davon entwickle weil er selbst auch weiß wie es ist wenn alle versuchen einen klein zu halten und zu unterdrücken. Es ist nur in seiner Wut die er nicht kontrollieren kann so das er verletzend wird aber auch nicht immer. Aber auch wenn er Schwierigkeiten hat sich zu entschuldigen zeigt er mir dennoch das es ihm leid tut in dem er danach besonders liebevoll zu mir ist. Oder er geht mir aus dem Weg damit ich seine Wut nicht abbekomme. Er ist eine so tolle Person auch wenn er Choleriker ist.
Meine Güte ist das süß. Freut mich für dich, dass es für dich eine gute Beziehung ist. Trotzdem scheint er ja Probleme zu haben, deshalb würde ich dennoch zu einer Therapie raten. Vielleicht kann er diese Seite selbst in den Griff bekommen wenn er lernt sich zu öffnen.
Bis auf die Wutanfälle ist er auch total süß zu mir und passt total auf mich auf und macht sich Sorgen wenn es mir nicht gut geht. Außerdem hilft er mir total viel wenns mir gesundheitlich mal schlecht geht und lässt mich wegen meiner Skoliose auch nichts schweres allein tragen. Oft nimmt er mir auch Dinge im Haushalt ab die ich eigentlich allein hätte machen können, wenn er sieht das ich länger brauche als er mit seiner Körperkraft brauchen würde. Oder er kocht für mich weil er mir eine Freude machen will und weiß das es mir bei ihm besonders gut schmeckt. Dann ist es auch so das er manchmal länger auf der Arbeit bleibt damit er meinen Wagen noch mit waschen kann bevor wir zusammen heim fahren. Das macht er von sich aus. Nicht weil ich ihn darum bitte. Er mag es einfach mir auch kleine Freuden im Alltag zu machen.
Im Prinzip sagt seine ganze Familie das ich ihm gut tue und sie ihn seit er mit mir zusammen ist fast nicht wieder erkennen (im positiven Sinne). Ich habe das zwar nicht bewusst getan aber ich habe wohl auch laut ihm selbst eine beruhigende Wirkung auf ihn. Seine Familie spricht oft so von der Situation als sei ich ein Wunder gewesen das er gebraucht hätte, da er vorher wesentlich impulsiver gewesen ist.
Ich selbst denke aber das wir uns gegenseitig heilen. Er hat mir nämlich geholfen wieder einen Sinn im Leben zu erkennen, da ich schwer Selbstmord gefährdet war. Meine Vergangenheit war so schlimm das sich manche Menschen gar kein Bild davon machen könnten, wie tief ich schon am Boden lag. Er ist der einzige der mich verstehen wollte und bei mir war egal wie schwer es auch durch die Depressionen war. Wäre er nicht bei mir gewesen würde ich heute nicht mehr leben. Ich hatte meinen Tod nämlich schon genaustens geplant und nichts auf der Welt hätte mich noch von diesem Abgrund wegziehen können an dem ich stand.
Doch dann bin ich ihm begegnet. Und er hat das geschafft was viele nicht mehr konnten. Er hat mein Herz mit seinen Worten berührt und mich erreicht obwohl ich schon so weit weg war.
Die Personen die meine Seele zerstört haben waren keine Choleriker, das waren gewöhnliche Menschen wie du und ich. Deshalb kann man für mich bestimmte Personengruppen auch nicht in gut oder schlecht einteilen sondern muss erst hinter die Kulissen sehen um wirklich zu verstehen. Das ist zumindest meine Meinung. Ich kann nur sagen das mein Choleriker kein Arsch ist. Aber es gibt bestimmt auch wie unter gewöhnlichen Menschen auch unter Cholerikern Ärsche.
Wie es ist komplett am Boden zu sein und seinen eigenen Tod zu planen weiß ich. Da wir aber vermutlich sehr verschiedene Vergangenheiten hatten kann ich dennoch nicht davon reden dich zu verstehen, dafür bist du mir zu fremd.
Mich hat damals keine Liebesbeziehung gerettet sondern mein Überlebenstrieb und meinen tiefer innerer Wunsch zumindest einem Menschen alles mitzuteilen. Ich war zuerst beim Psychiater, der hat mich aber nur mit Antidepressiva vollgepumpt, danach war ich bei einer Psycho Therapeutin und seither geht es mir sehr gut. Ich bin sogar so sehr davon überzeugt keine Depressionen mehr zu haben, dass ich eine Ausbildung zum Therapeuten angefangen habe (Logopäde).
Ich kann nicht sagen was für dich gut ist und was nicht. Ich glaube dir auch, wenn du mir sagst, dass dein Freund kein Arsch ist. Darum geht es mir aber auch nicht. Es geht darum sich innerlich richtig zu fühlen und eben irgendwie die Probleme zu überwinden die einen quälen. Es geht auch nicht darum ihn zu verändern.
Ein Beispiel: Als ich in die Therapie gegangen bin hatte ich noch meinen Humor obwohl der Schmerz überwog und den habe ich bis heute nicht verloren. Was ich aber verloren habe sind meine Ängste rauszugehen und ich bekomme auch keine Panikattacken mehr, wenn ich unter großen Menschenmengen unterwegs bin, mir wird nur noch schlecht.
Vielleicht brauchst du auch Hilfe. Deinen Schmerz kenne ich nicht aber ich kenne Schmerz.
Ich denke nicht das Therapie für mich oder ihn das richtige ist. Damit haben wir beide eigentlich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Aber zumindest kann ich mir Tipps holen um für jede Situation möglichst gewappnet zu sein.
An für sich ist es gut wenn man noch einen Überlebenstrieb hat, aber eben genau den hatte ich damals nicht mehr. Ich habe auch niemandem davon erzählt das ich meinen Tod plane. Wie auch? Ich bin völlig allein gewesen und hatte damals weder Freunde noch Familie. Aber das hat sich nun alles zum Glück verändert und heute stehen die Dinge anders.
Ich finde es persönlich immer schade, wenn die Leute gleich alle Therapien als nicht richtig einstufen bloß weil sie mit einigen Therapeuten keine guten Erfahrungen gemacht haben.
Ich möchte mich hier auch nicht mit dir streiten wer es von uns beiden schlimmer hatte. Das ist mir egal.
Aber naja. Es ist dein Leben. Viel Glück.
Ich wollte auch nicht darauf hinaus das ich es schlimmer hatte, das einzige was ich damit sagen wollte ist das man froh sein kann gerettet worden zu sein egal auf welchem Wege. Jeder ist da eben anders und für den einen kann eine Therapie die rettende Lösung sein während für den anderen vielleicht auch eine besonders wichtige Person reicht zu der er oder sie eine starke Verbindung hat. Manchmal gibt es einfach so viele Möglichkeiten wie es Menschen gibt. Ich denke man muss nur herausfinden was einem gut tut. Und verstehe mich nicht falsch, ich denke nicht jede Therapie an sich ist schlecht, tatsächlich finde ich sogar das es wenig spannenderes gibt als die Verhaltensforschung an sich, allerdings würde es sich für mich etwas schwierig gestalten diesen Weg einzuschlagen. Ich bin einfach blockiert wenn es darum geht Therapeuten noch zu vertrauen und meinem Freund geht es da ähnlich.
Ja er ist auch keine schlechte Person, er würde mich nie absichtlich verletzen und hat mich auch noch nie in seiner Wut geschlagen sondern mich wenn es ihm zu viel wurde auf Abstand gehalten und mir selbst gesagt das er einiges in seiner Wut vergisst und nicht kontrollieren kann.