Beweis Multiplikation von Restklassen ist abgeschlossen?

2 Antworten

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Du liest die Aussage falsch:

Wenn k und l beides keine Vielfachen von m sind, dann ist auch k * l kein Vielfaches von m.

In deinem Beispiel ist schon die Voraussetzung nicht erfüllt, weil k ein Vielfaches von 5 ist.

TBDRM  20.08.2022, 13:28

Aber zum Restklassenring gehört doch auch die Null.

Es geht nicht darum, ob k und l Vielfache von m sind, sondern darum, ob k und l Elemente aus mZ sind.

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MagicalGrill  20.08.2022, 13:29
@TBDRM
Es geht nicht darum, ob k und l Vielfache von m sind, sondern darum, ob k und l Elemente aus mZ sind.

Wo genau siehst du da einen Unterschied?

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TBDRM  20.08.2022, 14:21
@MagicalGrill

Naja... du sagtest

Wenn k und l beides keine Vielfachen von m sind, dann ist auch k * l kein Vielfaches von m.

Aber k und l dürfen Vielfache sein, da die Null auch eine Restklasse ist.

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MagicalGrill  20.08.2022, 14:35
@TBDRM

Alles was ich sage ist doch, dass die Bedingung dafür, dass die Multiplikation in (ℤ/mℤ)* abgeschlossen ist, wie folgt lautet:

Wenn k und l keine Vielfachen von m sind, dann ist k * l kein Vielfaches von m.

Ich behaupte nicht, dass k und l unter keinen Umständen Vielfache von m sein dürfen. Aber wenn sie es nicht sind, dann ist es auch k * l nicht.

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Ben1999774 
Fragesteller
 20.08.2022, 16:56

Hättest du ein Beispiel, wo das bei beiden Bedingungen zutrifft?

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MagicalGrill  21.08.2022, 12:21
@Ben1999774

Ein Beispiel wofür? Z.B. 6 und 2 sind keine Vielfachen von 5. Damit ist auch 6 * 2 kein Vielfaches von 5.

Diese Schlussfolgerung ist nur möglich, weil 5 eine Primzahl ist. Z.B. sind 6 und 2 beides auch keine Vielfachen von 4, aber 6 * 2 ist durchaus ein Vielfaches von 4.

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Ben1999774 
Fragesteller
 22.08.2022, 15:49
@MagicalGrill

Achso danke. Aber ich verstehe noch nicht, was die beiden Aussagen damit zutun haben, dass m eine Primzahl sein muss, damit es abgeschlossen in der Multiplikation ist.

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MagicalGrill  22.08.2022, 16:48
@Ben1999774

Das steht da doch: Die Abgeschlossenheit ist äquivalent zu:

Wenn k und l keine Vielfachen von m sind, dann ist k * l kein Vielfaches von m.

Und diese Bedingung ist äquivalent zur Bedingung dafür, dass m eine Primzahl ist (was daran liegt, dass k genau dann ein Vielfaches von m ist, wenn m | k gilt).

Welchen der beiden Schritte verstehst du nicht?

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Du hast Da etwas falsch verstanden.

Du hast k=5, l=1 und m=5 gewählt. Zuerst bringen wir k und l auf ihre Restklassen. Wir erinnern uns, dass es für m=5 genau fünf Restklassen gibt, nämlich [0], [1], [2], [3], [4].

  • 5≡0 (mod 5)
  • 1≡1 (mod 5)

k ist also in der Restklasse [0], l in [1].

Die Restklassen können auch so beschrieben werden:

ℤ/5ℤ={0, 1, 2, 3, 4}

Nun schauen wir uns nochmal k und l an: k=0 und l=1, also sind beide Elemente aus ℤ/5ℤ.

Wenn wir uns den Beweis anschauen, sehen wir, dass die Abgeschlossenheit genau dann gilt, wenn für k und l

k∉ℤ/mℤ und l∉ℤ/mℤ gilt, dass dann auch

k*l∉ℤ/mℤ gelten muss.

Es ist denn die Voraussetzung für dein Beispiel erfüllt? k ist schließlich ein Element aus ℤ/5ℤ und l auch. Die Voraussetzung ist nicht erfüllt, also ist k*l∉ℤ/5ℤ genauso wahr wie k*l∈ℤ/5ℤ (siehe Wahrheitstafel Implikation).

Du kannst also an Deinem Beispiel nicht erkennen, ob laut dem gezeigten Beweis die Abgeschlossenheit für k=5 (bzw. k=0), l=1 und m=5 gilt, da man es nur eindeutig mit dem Beweis prüfen kann, wenn k und l keine Elemente aus ℤ/5ℤ sind.

Ich hoffe, ich konnte helfen :)

Edit: Habe etwas falsch verstanden. Emphele Antworte von MagicallGrill.

Woher ich das weiß:Hobby – Mathematik (u. Physik)
MagicalGrill  20.08.2022, 13:42
Wenn wir uns den Beweis anschauen, sehen wir, dass die Abgeschlossenheit genau dann gilt, wenn für k und l
k∉ℤ/mℤ und l∉ℤ/mℤ gilt, dass dann auch
k*l∉ℤ/mℤ gelten muss.

Das ist nicht, was da steht. Du verwechselst hier den Restklassenring ℤ/mℤ mit dem Ideal mℤ.

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TBDRM  20.08.2022, 14:22
@MagicalGrill

Wo ist der Unterschied? Mir wurde das eine als verkürzte Schreibweise von meinem erklärt.

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MagicalGrill  20.08.2022, 14:29
@TBDRM

Die übliche Kurzschreibweise für ℤ/mℤ ist ℤ_m (mit m im Index). mℤ ist das von m erzeugte Ideal von ℤ. Oder anders ausgedrückt:

mℤ := { mz | z ∈ ℤ }.

Oder eben umgangssprachlich: mℤ besteht aus den ganzzahligen Vielfachen von m.

Die ganze Schreibweise ℤ/mℤ ergibt ja gerade nur Sinn, weil mℤ ein Ideal von ℤ ist.

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TBDRM  20.08.2022, 15:03
@MagicalGrill

Achso, das wusste ich nicht. Danke für die Aufklärung :)

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