bessere ideen beim buch, als nur "er sagte" oder "sie erzählte"?
mir ist aufgefallen, dass ich bei meinem Buch gefühlt nur "er sagte", "antwortete", "erzählte", "fragte", "erwiderte", "flüsterte", fallen euch bessere wörter ein zum beispiel statt "sagte" ein anderes wort, so dass eine abwechslung entsteht
man kann ja auch nicht in jedem satz und dann und dann und dann sagen
3 Antworten
Ich würde eher generell versuchen Begleitsätze wegzulassen wo es eben geht. Komplett möglich ist das natürlich nicht, aber ich benutze Begleitsätze eigentlich nur dann, wenn es sein muss, es mMn mehr Harmonie in den Text bringt oder ich etwas Spezifisches ausdrücken möchte wie flüstern, schreien, murmeln, usw.
Bei Dialogen zwischen zwei Personen kann man anhand der Formatierung bereits verdeutlichen wer spricht, indem man einen Zeilenumbruch macht, wenn die sprechende Figur wechselt. Das ist schon allein der Übersichtlichkeit halber empfehlenswert.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung:
...
Dafür, dass er anfangs nichts dazu zu sagen hatte, redete er nun überraschend viel. Da war ihr sein „Aha“ deutlich lieber gewesen.
„Irgendwie warst du mir sympathischer, als du still warst. Musst du nicht zufällig dringend irgendwohin?“
„Willst du mich loswerden?“
„Ich? Nicht doch. Das würde mir im Traum nicht einfallen, wo du doch so eine reizende Gesellschaft bist.“
„Du hast dir doch ein tiefgründiges Gespräch gewünscht.“
„Und du bist Dschinni mit der Wunderlampe oder was? Wenn ich an dir reibe und mir dabei zehn Millionen Yen wünsche, erfüllst du mir diesen Wunsch dann auch?“
„Kommt darauf an wo du an mir reibst.“
...
Der Dialog kommt gänzlich ohne Begleitsätze aus und der Leser weiß allein durch die Zeilenumbrüche, dass ein Wechsel stattfindet.
Reaktionen wie Lachen kannst du dann einfach als Erzählung dazwischenschieben.
Beispiel:
„Sprachlos?“
„Eher schockiert.“
„Weil du gerade feststellst, dass du es auch willst?“
„Nicht mal in meinen schlimmsten Albträumen.“
„Wir werden sehen...“
„Was?!“
„Ich sagte: wir sollten miteinander ausgehen.“
„Damit du mich dann auch nach fünf Jahren absägen kannst?“
Sein Lachen schallte durch den Raum, ging ihr dabei durch Mark und Bein. Hitze stieg in ihre Wangen und als sein Lachen wieder verstummte, legte er den Kopf schief, stützte sein Kinn mit einer Hand und warf ihr ein dermaßen charmantes Lächeln zu, dass sie drohte zu schmelzen wie Butter in der Mittagssonne.
„Gleich ein Fünfjahresplan, hm?“
Sprachlos.
Dieses Mal war sie wirklich sprachlos. Zum ersten Mal, seit er Tag für Tag die Bar besuchte, hatte sie ihn lachen hören. Und dass ausgerechnet sie ihn dazu bewegt hatte, fühlte sich an wie das ehrlichste Kompliment, das ihr je einer gemacht hatte.
Grundsätzlich meiden sollte man Begleitsätze allerdings auch nicht. Es ist ein bisschen wie mit Adjektiven: Zu Viele machen den Text kaputt, aber richtig dosiert bereichern sie ihn ungemein.
Es ist nichts verkehrt daran hin und wieder ein "sagte er/sie" einzuschieben. Tatsächlich wird das vom Leser auch gar nicht so stark wahrgenommen wie man als Autor gerne denkt.
Für "sagen" gibt es allerdings auch nicht so viele Synonyme, die man verwenden könnte. "flüstern", "murmeln", "schreien" und Co. sind ja wieder sehr spezifisch und situationsabhängig.
Ansonsten kannst du versuchen durch die Satzstellung mehr Dynamik in deinen Text zu bringen. Manchmal ist gar nicht der Begleitsatz an sich, beziehungsweise das verwendete Verb darin, das Problem, sondern viel mehr die sich immer wiederholende Satzstruktur, die auf Dauer eintönig wirkt.
Beispiel:
Kaum hörbar flüsterte sie: "Bitte geh nicht."
"Bitte geh nicht", flüsterte sie kaum hörbar.
"Bitte...", flüsterte sie kaum hörbar, "...geh nicht."
Du kannst auch genauso gut auf den Begleitsatz verzichten und stattdessen einen ganzen Satz daraus machen.
Beispiel:
Hanakos Braue schoss augenblicklich in die Höhe. Wenn Sakura sie etwas fragen wollte, bedeutete das selten etwas Gutes.
„Mich was fragen?“, brummte sie.
„Lass uns heute feiern gehen!“
„Das war keine Frage.“
Sakura rollte genervt mit den Augen, begleitet von einem theatralischen Stöhnen, ehe sie sich korrigierte: Würdest du heute mit mir feiern gehen, liebe Hana-Chan? Bitte, bitte?“
„Nein!“
Oder, und das wäre eine weitere Möglichkeit, du flechtest in den Begleitsatz noch eine Handlung mit ein.
Beispiel:
„Du bist unhöflich!“
„Ich bin unhöflich? Du kannst nicht einfach unsere Gäste belästigen.“
Wieder wandte ihre Freundin sich ihrem Sitznachbarn zu.
„Fühlst du dich von mir belästigt?“
„Noch nicht“, antwortete er trocken und nippte an seinem Kaffee.
Hanako knirschte mit den Zähnen, doch da ihr die Argumente ausgingen, beließ sie es schließlich bei: „Mach doch, was du willst.“
Schemset hat ja auch bereits erwähnt, dass man statt eines Begleitsatzes auch einfach die Handlung, Mimik und/oder Gestik beschreiben kann, deshalb gehe ich da jetzt nicht nochmal drauf ein.
Ich hoffe, dass dir das vielleicht ein bisschen weiterhilft. :)
Versuch aber auch nicht auf Krampf etwas zu erzwingen. Manchmal gehört eben einfach ein "sagte er" an die Stelle, damit sich der Satz komplett anfühlt.
Liebe Grüße
Zum Beispiel kannst du das "sie sagte" ganz weglassen und stattdessen einfach die Handlung der Person beschreiben.
Sie drehte sich überrascht um. "Wirklich? Das hätte ich nicht gedacht!"
Er nickte: "Doch, doch, die alte Käthe hat es mir persönlich erzählt"
Hallo LisaHuber418
In seiner adäquaten Artikulation äußerte er sich dahingehend wie folgt:
Du kannst dich auch etwas passiver ausdrücken.
So verließ ihn ein krauchzendes: "so bitte warte doch!"
Oder auch "so bitte, warte doch! Verließ ihn schweratmig ein krauchzendes Hallen.
Arbeite mit Adjektiven und beschreibe bspw den Klang des Gesagten oder einfach nur die Atmosphäre welche entstand beim Sprechen.
LG