Bekommen ehrenamtliche Geld?

6 Antworten

Hallo sopharin,

"Ehrenamt" bedeutet per Definition, freiwillig und unentgeltlich Arbeit in einer öffentlichen Funktion - also für die Allgemeinheit - zu leisten. Ehrenamtler bekommen grundsätzlich erst einmal kein Geld.

Zumindest beziehen sie kein Gehalt, denn damit wären sie Angestellte und keine Ehrenamtler. Es ist aber durchaus üblich, dass Ehrenamtler in besonderer Funktion Aufwandsentschädigungen, Kleidergeld, Verpflegungsgeld oder ähnliche finanzielle Unterstützung bekommen. Diese sollen die Kosten, welche dem Ehrenamtler durch sein Ehrenamt entstehen, zumindest in Teilen decken.

In den kommunalen Räten, also den Stadt- und Gemeindevertretungen und Zweckverbänden ist es bspw. üblich, dass die Ehrenamtler ein sog. Sitzungsgeld erhalten. Mit diesem Sitzungsgeld wird aber nicht die Zeit "bezahlt", sondern es dient z.B. dazu, eigene Aufwändungen wie Pkw-Kraftstoff, Telefon-/Internet-/...gebühren, Papier und Stifte, heimisches Büro usw. aufzufangen.

Auch der Jugendtrainer einer Fußballmannschaft kann eine Aufwandsentschädigung erhalten, denn er wird die Kids ja z.T. mit dem eigenen Auto zu Auswärtsspielen fahren, wird viel telefonieren müssen, um z.B. Spiele zu vereinbaren, Sponsoren aufzutreiben, die Mannschaft zum Spiel zusammen zu trommeln usw.
Anders ist es allerdings oft im Erwachsenenbereich: Bekommt der Trainer hier ein festes, monatliches Gehalt, dann ist er kein Ehrenamtler mehr, sondern Angestellter des Vereins.

Bei der freiwilligen Feuerwehr ist es in der Regel so: Die Mannschaft bekommt keinerlei Aufwandsentschädigung. Nur in ganz wenigen Orten gibt es Pauschalen z.B. für die Leistung von Einsätzen (auch hier z.B. Fahrtkosten zur Wache und zurück, ggfs. unbezahlte Urlaubnahme, weil der Arbeitgeber sonst nicht mitspielt, Reinigung von durch den Einsatz verdreckter Privatkleidung oder auch das Steak, das aufgrund eines plötzlichen Einsatzes bei 30°C im Kofferraum vor sich hin gammelt und nach dem stundenlangen Einsatz nur noch weggeworfen werden kann...).
Führungskräfte hingegen erhalten eine Aufwandsentschädigung, weil sie z.B. häufig Termine wahrnehmen müssen (Fahrtkosten), von zu Hause aus Büroarbeit leisten und dabei nicht jedes Blatt Papier oder jeden Kugelschreiber weiter berechnen. Oder auch Gerätewarte, weil sie sich z.B. auch um die Außenanlagen und Sanitärbereiche der Wache kümmern, was normalerweise Aufgabe eines bezahlten Hausmeisters wäre.

Aber: Grundsätzlich dienen diese wie auch immer benannten finanziellen Zuschüsse lediglich dazu, die eigenen, durch das Amt entstehenden Kosten aufzufangen bzw. abzumildern. Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo der Ehrenamtler nicht (trotz evtl. Erstattungen) am Ende aus eigener Tasche drauf zahlt.
In dem Moment, wo ein Überschuss übrig bleibt, wäre es der Definition nach eine bezahlte Arbeit und kein Ehrenamt mehr.

Ohne diese Helfer wuerde kein Sport auf dem Lande betrieben werden koennen.

Ueberall werden diese ehrenamtliche Helfer gebraucht. An den Wahlurnen, Absperrungen von Veranstaltungen, Leiter von Laienchoeren usw.

Ich wuerde sogar die freiwillige Feuerwehr auf dem Lande dazu zaehlen, somit kommt da eine ganze Latte zusammen.

In Ausnahmefaellen, wo die Zumutbarkeit das `Normale` uebersteigt, gibt es finanzielle Zuschuesse. Wie hier schon gesagt, nennt man das Aufwandsentschaedigungen.

26Sammy112  06.04.2018, 09:36
Ich wuerde sogar die freiwillige Feuerwehr auf dem Lande dazu zaehlen, somit kommt da eine ganze Latte zusammen.

Nicht nur die Feuerwehren "auf dem Lande", die gibt es auch in den Städten. So hat z.B. die Hansestadt Hamburg 21 Berufsfeuerwehrwachen und 86 freiwillige Feuerwehren.
In Deutschland gibt es nur ca. 100 Berufsfeuerwehren, aber über 24.000 freiwillige Feuerwehren - das macht gemessen am Personal eine Freiwilligenquote von 96%.

1

Jein. Wie der Name schon sagt machst du das ehrenamtlich. Viele Träger/Anbieter zahlen dir eine Aufwandsentschädigung. Ich selber mache gerade den Bundesfreiwilligendiest und arbeite 40Std/Woche in einem Wohnheim für junge Erwachsene mit psychischen Einschränkungen. Dafür bekomme ich im Monat 310€

26Sammy112  06.04.2018, 10:02
Ich selber mache gerade den Bundesfreiwilligendiest und arbeite 40Std/Woche in einem Wohnheim für junge Erwachsene mit psychischen Einschränkungen. Dafür bekomme ich im Monat 310€

Wobei man meiner Meinung nach den Bundesfreiwilligendienst vom typischen Ehrenamt unterscheiden muss. Denn der "Bufdi" besetzt, wenn auch freiwillig und für eine begrenzte Zeit, eine Vollzeitstelle. Und das kann sich in der Regel niemand ohne Geld "leisten", auch wenn 310 EUR natürlich nicht besonders viel sind. Der Bufdi sollte ja die fehlenden Ersatzdienstleistenden nach Aussetzung der Wehrpflicht ersetzen - und die Zivis haben ja genauso wie die Wehrpflichtigen für ihren Vollzeitjob ein "Gehalt" bekommen.

Das typische Ehrenamt hingegen wird meist nicht als Vollzeitjob ausgeübt, sondern "nebenbei" mit mehr oder weniger überschaubarer Stundenzahl neben dem eigentlichen Beruf (der auch Schüler oder Rentner sein kann), ausgeübt.

0

Kein Gehalt, aber oftmals eine sogenannte „Aufwandsentschädigung“.

soprahin 
Fragesteller
 05.04.2018, 20:13

Also Fahrkosten?

0
eventhelfer  05.04.2018, 20:22

Beispielsweise. Der Präsident des DFB bekommt noch weitere Gelder, nur als Beispiel.
Bei unserem Fußballverein bekommen die ehrenamtlichen Damen an der Kasse 5€.

0

Nicht immer

Eigentlich ist ein Ehrenamt unentgeldlich

soprahin 
Fragesteller
 05.04.2018, 20:15

Nicht immer...wann denn?

0