Bei Portra 160 die Belichtung auf 400 gestellt, ist das schlimm?
Hallo, ich habe gerade bemerkt, dass meine Olympus Om10 auf 400 gestellt war (habe dies natürlich jetzt geändert), da ich gerade auf Reisen bin würde es mich sehr ärgern wenn die bisherigen Bilder jetzt nicht gut aussehen würden, danke im Voraus für die Antwort! (habe einen Portra 160 Film drinnen)
6 Antworten
Hallo
ENTWEDER man dreht auf ISO 400 zurück und lässt denn Film als ISO 400 entwickeln (Pushen) das kostet um 3€ Aufpreis und Sonderentwicklungen werden gesammelt und dann am Anfang oder am Ende des Arbeitstages/Schicht gemacht weil die langsamer durchlaufen und/oder das Bad heisser oder kälter temperiert wird. Grosslabore und Fotografen haben dafür speziele "Kleinprozessoren" die in 1ner Minute um 1° aufheizen/abkühlen. Die üblichen Grosslaborprozessoren brauchen zum Aufheizen von 1° Grad um 15 min und der Stromzähler rotiert dabei hektisch.
ODER man hat die vorherigen Bilder dann um 1,3 Lichtwerte unterbelichtet. Die 1,3 Lichtwerte sind jetzt für übliche Knipserbilder keine Katastrophe. Nur wenn man Farbverbindliche Bilder für Musterung/Werbung macht wird man die ersten Bilder wiederholen müssen. Die Grosslabore haben seit denn späten 1970ern immer bessere automatisierte Mehrfeldbelichter welche seit denn 1990ern bei Prints 2-3 Lichtwerte Fehlbelichtung kompensieren können. Aus Profifilm nach 1990 geht das Problemlos bei 95% der üblichen Motivkonstelltionen (zb Portraits im Gegenlicht). Die Mehrfeldbelichter ermöglichten erst die Farbfilm Fixfocus Billig/Einweg/Wegwerfkameras der 80er Jahre. Das Problem ist das viele Amateurfotografen sowieso nicht korrekt belichten können und die Fehlerketten sich dann über die 2-3 Lichtwerte addieren. Der Profi belichtet genau auf das Motiv in Zone 5, dazu nutzt er eine Lichtmessung oder einen Spotbelichtungsmesser. Und der Profi weiss genau was sein Motiv ist und wie man Lichtwertumfänge passend zum Glanzgrad misst bzw wann man mit Low Key oder High Key zu besseren Bildergebnissen kommt. Das heisst wenn man "Pech" hat muss man die vorherigen Bilder in einem lokalem Kleinlabor/Stundenlabor printen lassen oder zu einem "Profilabor" versenden. Da kostet ein 13x18cm Print um 2€ in etwa dass 4-5 Fache vom Grosslaborrobotor im Wet Lab und das 8-10 fache vom Grosslabor Dry Lab (Digitalprint). Das heisst was man sich bei 3€ zum Pushen sparte kann man dafür beim Printen drauflegen.
Zur Not kann man den Film scannen und digital bearbeiten aber sobald man Analogfilm digtalsiert opfert/verliert man Bildqualität. Das selbe passiert auch wenn man Bilder auf Monitoren betrachtet/bewertet da bleibt noch weniger Bildqualität übrig bzw meist nur 8Bit JPEG in 144 DPI 3 Farb Kästchen (also nur 48DPI Vollfarbpixel Auflösung). Aber Bilderbestellungen in Grosslaboren werden inzwischen bis ca 120x180cm eh in Drylab gemacht da ist der Schnittpunkt wo die Digitalkette mit Laser Ausbelichter gut genug ist. Man muss halt mindestens einen qualitativ sauberen 64 BASE Eingangsscan erzeugen können.
M/ein Tipp einfach denn Film an die ORWO.de (ehemals Fotoquelle) schicken dass ist ein Grosslabor mit Profilabor dran und die Orwo ist Entwickelungspartner von Heilberger/Roland Druck und der OCE/Canon Digitaldrucksparte. Die Orwo kann die Bandbreite von Trockenfilmplatten bis zu aktuellstem High End abarbeiten
Du weisst was du bisher fotografiert hast und musst jetzt entscheiden ob die bisherigen Bilder "wichtig" sind oder sowieso nnur Knispbilder die man wegwerfen kann (Warum fotografiert man aber sowas mit Analogfilm ? das machen Smartphones viel besser und billiger).
Die Portra haben auf schwarz/weiss gemessen ca 16 Lichtwerte Dynamik in der linearen Gradiationsline. Mit der anschliessenden Kurve sind es um 20, die Gradition der einzelnen Primär Farbschichten ist komplex man hat im Prinzip nur um 10-12 Lichtwerte und eine begrenzte Dichte bei Schwarz die in Dunkelblau ausfärbt. Das heisst wenn man unterbelichete Zonen aufhellt wandert die Farbbalance nach Blau und aus Schwarz wird Schwarzblau. Beim Pushen/Pullen opfert man Dynamik bzw geht in die "komprimierte" S Kurve. Die Bildinformation in der Kompressionskurve ist gering und schwer fixierbar, im Prinzip mit dem Rauschen und Clipen von Sensoren vergleichbar. Ein/das Profi Fotolabor kann beim Ausbelichten/Printen auf Papier "einfach" länger belichten, muss aber teilweise "maskieren" oder "abnegern". Das ist aber Handwerklich eine normale Massnahme die früher üblich war bzw als Dodge&Burn auf chromogenen Papier (Cibachrome) fast "üblich" war. Problem ist, dasssss ist eine verloren gehende Handwerkskunst die man nur durch Machen erlernen kann wie Klavier spielen, ZEN Bogenschiessen oder Bratkartoffeln auf denn Leckerschlecker Punkt vor dem anbrennen rösten.
Hallo
Olympus OM10 "Merkwürdigkeiten"
Es gab ganz frühe (1978/1979 ohne Winderanschluss), frühe (ab 1979/1980 Metallbodenplatte 2 Schrauben und/oder unter Serienmummer 200000) und späte Versionen (ab 1984 Plastikbodenplatte 3 Schrauben). Bei denn frühen konnte die Zeitautomatik denn Verschluss so lange offen halten bis die Batterie leer war aber dann ging der Verschluss auch nicht mehr zu bzw der Spiegel blieb oben. Das selbe passierte im Bulb Modus. Der B Modus aktiviert auch eine Art MLU Modus wegen Stromsparen.
Das machten weder die Cosina oder Carena "Schwestermodelle" noch Pentax oder Minolta. Bei der späten Version schliesst der Verschluss bei/vor der Unterspannungsrenze. In kalten Winternächten war das mit Alkali Mangan oft schon nach 15 Minuten der Fall.
Aber die typischen Langzeitbelichtungen über 15-30 Minuten hat die OM10 im Automatikmodus hinbekommen mit eingermassen korrekter Schwarzschildkompensation. Die Kamera kann bis etwa Lichtwert -2 runter in der 1/3 Toleranz belichten, bei 1/2 Lichtwerttoleranz bis -4.
Einige OM10 schalten bei Bulb nach 30 Minuten ab egal wie warm und welche Batterie. Bei der späten OM10 war im Automatikmodus um 4 Sekunden die längste Verschlusszeit.
Die OM 10 waren einerseits deutlich Stromhungriger als eine Cosina oder Pentax (eher im Bereich von Chinon) und wurden zickig bei Unterspannung (Stuck Shutter) die Kamera braucht Silberoxid (SR44) oder Lithium (CR1/3) Knopfzellen.
Beide Kameras gab es ab 1980/1981 mit "Quartz" Schriftzug das war für die Version mit Databack (OM Databack 3). Die frühen Databacks/Datarecorder für Olympus Medical oder Lester Dine Kombinationn wurden vom Winder Stromversorgt/Syncronsiert. Das Databack wurde aber nur mit OM 10 QD und OM 10 FC als KIT mitgeliefert/verkauft. Die OM 10 hatte eigentlich offiziel keine Wechselrückwand. Die Quartz Versionen waren mit Wechselrückwandbeschlägen bestückt und hatten einen Synchro Kontakt integriert man brauchte also nicht das Sync Kabel wie bei OM 1/2
1.) auf B funktioniert der Belichtungsmesser nicht bzw die LEDs (Stromsparen und Belichtungsmessen ist ja unnnötig) ausser
- man hat denn Manual Adpater montiert.
- mit Systemblitz wurde die Flash Ready LED angezeigt
2.) auf Manuel Adapter Stellung hat man ohne Adapter die X Sync Zeit (offiziel 1/60) aber in der Praxis hat man bei neuen Kameras meist nur 1/50 (20 Millisekunden) bis 1/45 (22 Millisekunden) gemessen bzw im Prinzip denn Verschleisszustand vom Verschluss.
3.) Wenn man Bulb mit der Selbstauslösung kombiniert kommt man auf etwa 1/30 Sekunde
4.) Auch wenn der Hauptschalter auf OFF steht kann man trotzdem auslösen aber es gibt keine LED Sucheranzeige. Bei den frühen Kameras wurde die Stellung vom Moduswahlrad exekutiert bei späten war immer die Automatik aktiv. Was dazu führte das bei gespannter Kamera und vergessener Auslöseverriegelung in Fotogerätetaschen Fehlauslösungen passierten und dann bei der Erstversion irgenwann bei Automatic und Bulb die Batterie leer war und der Spiegel oben. Der Power Hauptschalter verschleisst mechanisch und elektrisch und bewegt sich unter Stössen aus der Rastung in Zwischenstellungen dann "spinnt" teilweise die Elektrik.
5.) Die OM 10 hat eine vereinfachte dynamische OTF Messung der OM2 geerbet das ergibt ohne eingelegten Film Fehlmessungen bzw massive Verschlusszeitverlängerung. Viele halten das für ein Problem/Fehler/Dfekt. Der Vorteil ist die OM10 macht eine Realzeitmessung der tatsächlich auf dem Film ankommenden Lichtmenge. Die Andruckplatte ist kein Film.
6.) die frühen OM10 haben einen vereinfachten Verschluss mit "innovativer" Lagerung der Plastik-Wellen durch Siliconöl statt Gleitlager, Kugellager, Nadelager oder Saphirlager. Der Olympus Service hat damals kommunziert der Verschluss hält deswegen im "Dauerbetrieb" bei 1B/S gemessene 0,5 Mio Auslösungen durch, das Problem sind lange unbenutzte Lagerzeiten. Unbenutzt muss man den Verschluss etwa alle 5-10 Jahre erneuern eine Reperatur ist nicht vorgesehen bzw zu Teuer. Die späten OM10 bekamen einen verbesserten Verschlusstyp mit Stahlwellen, Nadelagerwalzen und Bronce Anlaufscheiben in Siliconölbad. Auch deswegen ist die späte Version um 25 Gramm schwerer (trotz Plastikboden). Die OTF Messung kompensiert teilweise verschleissende Verschlüsse die langsamer werden oder verölte Blendenlamellen aber mit alternden Verschlüssen tendiert die Kamera zu immer mehr Überbelichtung bei kurzen Verschlusszeiten
Wahrscheinlich sind alle bisher gemachten Bild Schrott. Du hast nicht nur die falsche Empfindlichkeit eingestellt (ist noch immer nicht korrekt), Du hast auch noch den Modus auf „Bulb“ gestellt. „Auto“ wäre korrekt, um die Zeitautomatik zu nutzen. Du hast Dich vor Deiner Reise weder mit der Kamera noch mit Grundlagen der Fotografie befasst. Das ist ein Problem! Die Bedienungsanleitung kann man aber noch im Netz finden.
Die Bilder mit Einstellung 400 ASA sind unbrauchbar, tut mir Leid. Aber auf dem Foto hast Du die Empfindlichkeit auch nicht richtig eingestellt, sie steht auf 125 ASA statt auf 150 ASA. Eine leichte Überbelichtung um 1/3 Blende schadet aber einem Color-Negativfilm nicht.
Du hast die Kamera eingestellt für einen Film, der 1 ⅔ Blenden schneller belichtet. Die Kamera hat also Belichtungszeiten gewählt die kürzer sind.
Bei Film ist es einfacher überbelichtete Fotos zu retten, indem man bei der Entwicklung dagegenwirkt (Pull Prozess). Eine Unterbelichtung lässt sich bis zu einem gewissen Grad auch retten (Push Prozess), aber Film hat im Gegensatz zu Digitalkameras nicht viele Reserven in den Tiefen (es entsteht ein fast transparentes Negativ).
Bei Kodak Portra 160 lassen sich durchaus bis zu 2 Stufen retten. Es wird dann etwas rauschiger, kontrastreicher und evtl gibt es Farbverschiebungen (manche Fotografen mögen diesen Effekt). Allerdings geht das nur wenn du die Kamera auf dem selben ASA stehn lässt. Denn dann kannst du später bei der Entwicklung angeben, dass o.g. 1 ⅔ Blenden gepusht werden soll. Wenn du 2 verschiedene Belichtungen auf dem Film hast geht das nicht.
Grundsätzlich wären die Bilder sicher Rettbar gewesen. Allerdings hätte ich die Belichtung nicht umgestellt! Denn so wird immer ein Teil falsch entwickelt werden.
Allerdings haben moderne Filme auch einen grossen Belichtungsspielraum.
Wow, vielen Dank für die lange Antwort!