Befinden wir uns in Deutschland mittlerweile in einer Meinungsdiktatur?

10 Antworten

Ja schon.

Es gibt ja zich Umfragen dazu, dort geben die Menschen an das sie sich nicht öffentlich äußern können. Die Meinungsfreiheit deckt sicherlich keine Beleidigungen und co - und selbstverständlich gibt es intollerante Dinge die man nicht tollerieren muss - diese sind auch Strafrechtlich relevant - um genau diese geht es den Menschen aber garnicht, diese haben den Eindruck sie könnten sich bei simplen Politischen diskursen nicht beteiligen nicht etwa weil da dann jemand eine andere Meinung haben würde und man damit klarkommen müsste (das war schließlich schon immer so) sondern weil man Angst hat komplett medial aufgefressen zuwerden, bzw sogar seinen Job zu verlieren o.ä. - man kennt etwa das Toleranz-Paradoxon von Popper, wir müssen also nicht tolerant gegenüber intoleranten sein "„ Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“"

Das nehmen viele sich heute zum Beispiel und erlauben sich so selbst die die sie als Intolerant empfinden Gewaltsam zu unterdrücken, und es gibt durchaus andere Gewalt als die Körperliche und die des Staates. Diese Leute haben aber Popper offensichtlich nicht zuende gelesen. Letztlich muss man unterscheiden zwichen den 2 Graden der Toleranz.

  1. Handelt es sich hier um jemanden der einen Diskurs führen möchte mit dem man rational argumentieren kann. Oder
  2. Handelt es sich hier um jemanden der garkein interesse an einer rationalen Diskussion hat und eben schlicht intolerant ist.

Der Grund warum wir hier im moment -- aus meiner Sicht -- ein Problem haben ist einfach nur das öffentlich die Leute aus Punkt 1 mit den Leuten aus Punkt 2 zusammenwerfen, die unterscheidung ist keinesfalls einfach, vorallem nicht für diejenigen die selbst intolerant sind sich selbst aber für tolerant halten.

Wie ich hier gelesen hatte ginge es oft auch um "ja du kommst ja nicht ins Gefängniss wenn du deine Meinung sagst" - naja doch schon - wenn auch nur in seltenen Fällen - das ist aber keine Meinungsdiktatur, die Meinungsdiktatur hat mti einer Diktatur im politischen Sinne erstmal garnichts zutun, es geht hierbei schlicht um die Gesellschaft in der wir Leben. Es ist schlicht ein Unterschied ob der Staat dir per Gesetz verbietet etwas zutun oder zu denken, oder ob es die Gesellschaft tut - und das ist hier letztlich die unterscheidung. Beindruckend ist das bei vielen Themen mehr als 50% der Leute denken sie könnten nicht sagen was sie denken, demnach können die Menschen ja nicht die sein die sie dann dafür angehen das sie sich äußern - bedeutet das es sich eigentlich um eine Minderheit handelt und nicht um die Gesellschaft als ganzes - und das ist sogar höchst bedenklich.

Lass mich aber ganz im Sinne der toleranz und rationalen Argumenten eines besseren Belehren.

Nicht wirklich, aber in einer Phase, in der es immer mehr Menschen schick finden, sich beim Verkünden einer irrigen Meinung auf vermeintliche wissenschaftliche Erkenntnisse zu berufen anstatt auch mal über den Tellerrand zu schauen und den Verstand wirken zu lassen.

Doch wenn man das Geschehen als eine Form von Diktatur auffassen möchte, dann erleben wir gerade einen Aufstieg meinungsfanatisierter Dabeisein-ist-alles-Typen mit der geistigen Reife von 5-jährigen, die den Eindruck erwecken wollen, daß sie der Reife von 50-jährigen entsprechen.

Ich würde sagen, nein.

Selbstbewusste , geistig bewegliche und informierte Menschen sehen da sicher weniger Probleme.

Menschen mit autoritären oder festgefahrenen Ansichten fühlen sich heute wohl eher in die Enge getrieben.

Die Themen Flüchtlinge, Zuwanderung , Islamismus wurden von der Politik zuwenig offen und verständlich diskutiert und sind dadurch z.T. zu Tabuthemen geworden und dieses Verhalten der Politik überschattet viele weitere diskussionswürdige Themen wie z.B. das Gendern, die Probleme in den Alten-und Pflegeheimen oder bei der Rente.

Das Beispiel ,,Corona" zeigt aber, dass darüber ausgiebig und z.T. heftig in den Medien berichtet und diskutiert wird.

Das sehen Rechte und Rechtsextreme , AfD und sogenannte Querdenker anders, weil sie gegen diesen Staat sind und deshalb auch Unwahrheiten verbreiten , hetzen und Unfrieden schüren.

Man sollte also nicht so ohne weiteres deren Vokabular wie ,,Meinungsdiktatur" benutzen und auf sie hereinfallen , sondern versuchen, sich seriös zu informieren und kritisch zu bleiben.

In einer Meinungsdiktatur nicht. Aber wohl bald in einer Impfdiktatur. Wer sich nicht impfen lassen will obwohl er könnte, soll in naher Zukunft, nachdem was man bis jetzt so hört, vom sozialen Leben ausgeschlossen werden.


Rheinflip  04.08.2021, 23:45

Dann lässt er sich impfen und alles ist gut

1
Jaridien  05.08.2021, 00:00

Was wäre denn die Alternative zum Nichtimpfen?

Sollte man denn das öffentlichen Leben einschränken, weil ein kleiner Teil der Bevölkerung nicht bereit ist, einen kleinen Stich zu bekommen? Der ja übrigens auch kostenlos angeboten wird.

0
wmsieger  05.08.2021, 00:02
@Jaridien

Wenn nur ein kleiner Teil nicht bereit ist sich impfen zu lassen, wie groß kann dann das Risiko einer wiederkehrenden Pandemie sein?

1
Jaridien  05.08.2021, 00:07
@wmsieger

Zur Zeit ist der kleine Teil noch so groß, das der Virus sich immer noch weiter verbreiten kann. Ein Ende der Pandemie ist so nicht in Sicht. Dem Virus ist es doch egal, solange es genug Wirte finden.

Je zögerlicher die Impfquote steigt, umso länger werden wir die Einschränkungen haben. Das ist das kleine Eins*Eins der Virologie.

0
napoloni  05.08.2021, 00:10
@wmsieger

Solange das Virus Wirte findet, kann es sich auch weiter entwickeln, mutieren und später wieder die gesamt Bevölkerung bedrohen. Die Feuerwehr löscht ihre Brände auch nicht halb und sagt, och, wir lassen nur kleine Flammen übrig, wie groß kann die Gefahr schon sein, dass das Feuer wiederkehrt. :D

0
wmsieger  05.08.2021, 00:10
@Jaridien

Also gerade eben hast du selber noch geschrieben, dass es ein kleiner Teil der Bevölkerung ist, welcher sich nicht impfen lassen will.

0
Jaridien  05.08.2021, 00:16
@wmsieger

53% der Erwachsenen ist 2x geimpft und 63% einmal, mathematisch ist das der große Anteil und der kleine Anteil ist damit bei 37%.

0
wmsieger  05.08.2021, 00:17
@napoloni

Stimmt. Wenn das große Feuer so gut wie aus ist und es keine Bedrohung mehr für angrenzende Gebäude ist, werden diese auch nicht mehr runtergekühlt. Dann wird das Feuer gar gelöscht und gut ist.

0
wmsieger  05.08.2021, 00:20
@Jaridien

Solange wir mit dem Auto fahren wird es Tote geben. Solange Flugzeuge fliegen wird immer mal wieder eines abstürzen. Solange wir Bahn fahren, werden immer mal wieder Zugunglücke passieren. Und was machen wir dann wenn etwas passiert? Wir zucken mit den Schultern und setzen uns wieder ins Auto, ins Flugzeug oder in den Zug.

0
wmsieger  05.08.2021, 00:24
@napoloni

und der der sich nicht impfen lassen will? Wird der weggesperrt? Bzw. eingesperrt?

0
wmsieger  05.08.2021, 00:27
@napoloni

Also ausgeschlossen. Naja, wie gesagt. Es sind vergleichbare Muster zu erkennen.

0
Jaridien  05.08.2021, 00:28
@wmsieger

Sicher, aber wir legen trotzdem bei jeder Autofahrt den Sicherheitsgurt an, obwohl ich den in den letzten 15 Jahren eigentlich nicht benötigt hätte.

In dem ziemlich unwahrscheinlichen Fall, dass ich in einen Unfall verwickelt werde, da kann so ei Gurt dein Leben retten.

Es wird keine 100% Sicherheit geben und auch als Geimpfter kann man an Covid erkranken, da die Wirksamkeit eben bei 96& liegt.

Das eine ist die Statistik, das andere sind Ereignisse.

0
napoloni  05.08.2021, 00:28
@wmsieger

er kann ja einen Test machen lassen und eine Maske aufsetzen, wenn er dabei sein möchte.

1
wmsieger  05.08.2021, 11:50
@napoloni

Würde ich akzeptieren. Wenn ich mich dann nicht impfen lassen muss.

0

Sicher nicht. Ja es gibt eine Mehrheit der Menschen und ja es gibt gewisse Meinungen, die die Menschen dieser Mehrheit miteinander teilen, auch wenn das bei weitem nicht alle Meinungen sind.

Dennoch steht es jedem frei sich im Rahmen der Gesetze nach seinem eigenen Gutdünken zu äußern unabhängig davon, was die Regierung für richtig empfindet, noch was die (Mehrheit) seiner Zeitgenossen für richtig empfinden.

Einzige Einschränkung ist dabei, dass nicht jeder dem eigenen Geschwalle zuhören oder zustimmen muss, aber das gehört dann eben zur Freiheit der anderen.