Bedeutung von Toleranz?
Hallo,
könnte mir jemand den Beispiel mit dem Regen „besser“ erklären? Ich habe vor allem nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Grund und Ursache werden soll. Es ist ein philosophischer Text, deswegen wäre es gut, wenn Antworten auf solche basieren. Danke
2 Antworten
Die implizite Bedeutung der Begriffe "Grund" und "Ursache" ist hier in etwa:
Ursache: was ein Phänomen verursacht
Grund: warum etwas so sein sollte, oder warum man sich so oder so verhalten soll oder diese oder jene Überzeugung haben sollte.
Regen: Du kannst Regen als gut oder schlecht bewerten,.es ist aber keine normative Bewertung, also keine Bewertung zu der Frage, wie man sich verhalten sollte oder was man glauben sollte.
"Regen ist schlecht" <- keine normative Bewertung".
"Diebstahl ist schlecht" <- normative Bewetung.
Wichtig ist der Satz: "Eine normative Bewertung dreht sich immer um die Frage, was getan oder geglaubt werden sollte".
Danke sehr, der Text ist jetzt viel verständlicher geworden!
"blechkuebel" hat ja schon eine gute Erklärung gepostet.
Ich kann der Kernaussage des Textes nicht zustimmen:
Der Toleranz kann Befürwortung oder Ablehnung zu Grunde liegen
Toleranz bedeutet erdulden, erleiden
Für die Toleranz ist es sogar zwingend notwendig, daß man den Standpunkt des Anderen ablehnt - sonst ist man nicht tolerant, sondern macht macht sich die Sache selbst zu eigen.
Toleranz läuft in folgenden Stufen ab:
- Man muß einen festen Standpunkt haben
- Dieser muß vom Standpunkt des Anderen abweichen
- Einigung, wie beide Parteien ihre Freiheit ausleben können
Banales Beispiel:
Ein Schalke-Fan toleriert ja nicht andere Schalke-Fans im Stadion - Toleranz kann ja nur sein, daß z. B. auch der Dortmund-Fan mit seinem Trikot ins Stadion gehen kann, ohne daß er verprügelt wird.
Jeder hat hier seinen, vom anderen unterschiedlichen, Standpunkt - man einigt sich nun darauf, daß die Dortmund-Fans in einem Block im Stadion sind und die Schalke-Fans in einem anderen Block - beide können nun ihre Freiheit sich zu einem Verein zu bekennen, ausüben.