Bakterien aus Petrischalen sehr gefährlich?
Hallo zusammen
Ich habe soeben ein Video auf Youtube gefunden, wie man selber Nährböden herstellen kann. Das Video enthielt leider keine Warnung, dass dies sehr gefährlich werden kann, wenn man selber solche Versuche macht.
Jedoch ist mir nicht ganz klar, wieso das so gefährlich werden kann. Wir haben das früher in der Schule im Biologieunterricht auch getan.
Ein Beispiel:
Wenn ich mit einem Wattestäbchen einen Türgriff berühre und dann in der Petrischale abstreichen, sind das ja dieselben Bakterien/Pilze, wie wenn man mit der Hand den Türgriff berühren würde.
Wieso könnten die Bakterien in der Petrischale gefährlich werden? Ich werde ja (meistens) nicht sofort krank, wenn ich einen Türgriff mit den Händen anfasse.
Die Bakterien verändern sich ja nicht, oder?
Oder ist es gefährlich, weil sie wachsen? Hängt es mit der Grösse der Bakterien zusammen
Ich meine, man "nimmt" von irgendwoher mit einem Wattestäbchen Bakterien her und streicht sie dann in die Petrischale. Was passiert danach, dass die Bakterien gefährlich werden?
Es passiert ja oft nichts, wenn man
4 Antworten
Hi,
das ist im Unterricht inzwischen nicht mehr erlaubt. Eben aus dem Grund. Weil man nicht weiß, was man da heranzieht und es in Koloniestärke, einige 10 hoch 8 Zellen oder mehr, einfach riskanter ist, wenn man damit in Kontakt kommt. LG
also ich wohne in Deutschland. Bakterienversuche sind, unter bestimmten Voraussetzungen, natürlich erlaubt. Von unbestimmt wachsenden Kulturen auf Nährböden, geht ein Gefährdungspotential und Kontaminationsrisiko für die Schüler/innen aus.
Daher dürfen solche Kulturen nur verschlossen ausgewertet werden. Damit es da nicht zu Handhabungsfehlern kommt, man kennt das ja, einer macht die Platte dann doch auf, war es an meiner Schule untersagt und soweit ich es von den Fachleitern für das Fach Biologie gehört habe auch, generell unerwünscht. So handhaben wir das bei uns. Von den schweizer Vorschriften habe ich keine Ahnung. LG
Das Gefährliche daran ist, dass man wenn man die Keime züchtet dann eben sehr viel mehr davon hat. Es macht einen Unterschied ob dein Immunsystem gegen 1.000 Bakterien kämpfen muss die zufällig an der Türklinke waren oder gegen 100.000.000 die du ran gezüchtet hast.
Wenn man allerdings halbwegs vernünftig mit dem Material umgeht, ist die Petischale auch nicht gefährlicher als der Biomüll, wenn da im Sommer eine Woche lang alles wild durcheinander wachsen konnte.
Da können immer pathogene Keime dabei sein, die dann kultiviert werden. Damit muß man richtig umgehen können, als Amateur kann man das nicht, weil man keinen Autoklaven hat.
Normalerweise besteht keine Gefahr, jedoch finden die Bakterien bessere Bedingungen vor.
Als Biologielehrer in der Schweiz habe ich noch nie davon gehört, dass Bakterienzüchten nicht mehr erlaubt sein soll. Wenn ich google 'Bakterien züchten Schule verboten' kommt eine Reihe von Anleitungen, wie man das macht, aber nirgends einen Hinweis, dass das verboten sei.
Natürlich ist das ungesund, wenn man längere Zeit mit vergammeltem Zeug zusammen lebt. Aber die Allermeisten haben in ihrem Kühlschrank schon mal irgendwas gefunden, das geschimmelt war. Das muss entsorgt werden. Aber so gefährlich ist das nun auch wieder nicht. Und die von der Türfalle gezüchteten Bakterien sind ja letztlich auch nicht anders. Im Gegenteil denke ich, wenn sich die Schüler/innen mal bewusst mit Bakterien auseinander gesetzt haben, achten sie danach bewusster auf die Hygiene. Dadurch sind sie weniger gefährdet, nicht mehr.