Arbeitszeiten Mordkommission?

5 Antworten

Ja, das passt teilweise. Das mindestens ist allerdings falsch.

Eine Mordkommission ist eine temporäre, zusammengesetzte Arbeitsgruppe, die einen aktuellen Fall bearbeitet, bis es gelöst oder aufgegeben wird. Während dieser Zeit sind anlassbedingte Überstunden sehr gut möglich. Ein Abrufen aus dem Frei passiert im Gegensatz zu sonstigen ereignisarmen Zeiten ebenfalls.

Da kein Beamter lebenlang in einer Mordkommission sitzt, wird das wieder ausgeglichen, sobald sie aufgelöst wird.

In vielen PD ist aber die Bildung einer MoKo oder auch SoKo gar nicht erforderlich, weil das anders organisiert ist und mit dem Dauerdienst oder Spezialteams abgedeckt wird, die sonst im ESD sind.

Im Großen und Ganzen gibt es viele Mythen rund um den Kommissar, die Mordkommission oder die Kripo. Geprägt durch Film und Fernsehen hat man ein falsches Bild davon.

Gruß S.

Polizeibeamte sind zu allererst reguläre Beamte und haben je nach Bundesland eine Wochenarbeitszeit zwischen 39 und 41 Stunden.

Reguläre Arbeitstage sind Montag bis Freitag.

Eine "Mordkommission" gibt es meist nur im Film; Teile der Kripo beschäftigen sich mit Tötungsdelikten.

Zumindest die mir bekannten Kriminalpolizeien haben einen Kriminaldauerdienst mit, meist jungen, Kripobeamten die im Schichtdienst arbeiten. Wenn also irgendwas passiert, dann gehen die davon, checken die Lage, sichern Beweis bzw. lassen sichern und verschaffen sich einen ersten Überblick.

Wenn ein Sachbearbeiter verfügbar ist, dann wird diesem der Fall zugeteilt und der übernimmt dann die weiteren Ermittlungen.

Unterschiede gibt es jedoch bei der Besetzung des Kriminaldauerdienstes. Größere Polizei haben beim Kriminaldauerdienst Leute die nur Kriminaldauerdienst machen. Bei kleineren Polizeien müssen dass die normalen Kripobeamten machen.

Also Kriminalbeamte sind ganz normale Beamte und unterliegen genauso wie jeder andere dem Arbeitszeitgesetz dass max. 8 Stunden pro Werktagtag also 48 Stunden vorschreibt.

Selbstverständlich gibt es Sachen die keinen Aufschub dulden weshalb ein Teil der Belegschaft in Schichtdienst bzw aus Abruf arbeitet. Selbstverständlich wir auch hier das ArbZeitG eingehalten. Aber ob man einen Fingerabdruck am Freitagabend noch durch die Datenbank jagt oder am Montag früh spielt keine Rolle. Beweise laufen im Normalfall nicht weg.

Die einsame Wölfin oder den einsamen Wolf, der Sonntag Nacht um 3 am Schreibtisch die zündende Idee hat und dann um 5 den Täter mit Handschellen aus dem Bett holt, gibt es nur im Krimi.

ich kann mir lebhaft vorstellen, daß diese Herrschaften angerufen werden,wenn irgendwo ein Mord passiert ist. Es werden wohl normale Kripobeamte sein,....

Auch die Beamtinnen und Beamten in einer Mordkommission arbeiten im Schichtdienst und Fernsehkrimis vermitteln einen etwas falschen Eindruck, denn sie spielen sich immer irgendwie überwiegend bei Dunkelheit ab.

Und natürlich gehen die Schichtzeiten rund um die Uhr, denn wenn sonntags eine Leiche aufgefunden wird, wartet man mit der Tatbestandsaufnahme nicht bis montags um 8 Uhr.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich