Arbeitsunfähigkeit wegen burnout?
Ich habe mal gelesen dass man nach 1,5 Jahren Krankheit Arbeitsunfähig erklärt wird. Dies soll zb bei burnout der Fall sein. Viele versuchen es wieder zurück in den Beruf erleiden aber wieder die Erkrankung.
Ich denke burnout wird begünstigt wenn man zb in einem falschen Job hängt. Jeden Tag mit widerstand auf die Arbeit schleifen kann einen ganz schön kaputt machen. Nun nehmen wir an dieser jemand hat bereits eine Arbeitsunfähigkeit ausgestellt bekommen. Irgendwann, nach Jahren, findet er oder sie ein Hobby mit dem sich Geld verdienen lässt es aber nicht als Belastung empfunden wird, ist ein theoretisches gesund schreiben wieder möglich oder bleiben die Menschen wirklich ein Leben lang krank?
6 Antworten
Burnout ist eine Erkrankung im Bereich der Depression. Die einen haben Glück, gute Voraussetzungen, die richtige Therapie und die richtigen Medikamente, die erholen sich gut. Keinesfalls ist man zu lebenslangem Leiden verurteilt. Der Prozentsatz an Leuten, bei denen die Depression chronisch wird, ist gering.
Das Problem ist nur: Alleine aufgrund der Tatsache, dass während eines amerikanischen Lobbyistenkongresses die dort zufällig anwesendenden Psychiater die Frage: Sollen wir den Begriff "Burnout" in die ICD 10 - Liste der psychischen Krankheiten aufnehmen oder es lieber lassen?, mehrheitlich mit "nein" beantworten, darf nicht dazu führen, dass der "Burnout" fortan der Krankheitscharakter abgesprochen wird.
Die Anwender des ICD 10 sollten sich stets bewusst sein, dass es sich hierbei um ein unwissenschaftliches Blendwerk handelt, dass nur zum Zwecke der Abrechnung von Behandlungskosten mit den amerikanischen privaten Krankenversicherungen erstellt worden ist.
Dieser Sachverhalt wird von in Deutschland tätigen Psychiatern leider oft vergessen. Sie nehmen die ICD 10 für bare Münze und richten ihre Diagnosen in Anlehnung an diese Broschüre aus.
ich verstehe das Problem nicht
Erschöpfungsdepressionen/reaktive Depressionen stehen unter F
Burnout ist die Folge von Überarbeitung/Überforderung, also ein Warnsignal, das bei Missachtung zu Depression und/oder einer körperlichen Erkrankung wie CFS führen KANN
man muss nicht jede schwierige Lebenslage als Krankheit definieren (genauso wenig wie Trauer nach Tod übrigen)!
die körperliche Erkrankung CFS kann auch fälschlicherweise als Burnout diagnostiziert werden
meinem Verständnis nach ist Burnout nur ein vorübergehender Zustand der Überarbeitung, der noch nicht mal als psychische Erkrankung gelistet ist, und durch Erholung wieder verschwindet!
CFS wird viel zu selten diagnostiziert und es handelt sich dabei sehr wahrscheinlich um eine Autoimmunerkrankung, die sich durch jede Form des Stresses verschlimmert (autoimmuner Schub), weshalb es nicht verwunderlich ist, dass die Rückkehr ins Berufsleben nicht funktioniert
Burnout wurde als offizielle Erkrankung anerkannt von der WHO
ist im ICD-10 gelistet unter Z und nicht unter F für psychische Störungen
die Kategorie Z ist eine Verlegenheitskategorie zwischen Krankheit und Gesundheit
nach Expertenschätzung sind allein in Deutschland etwa 300.000 Menschen von CFS betroffen, aber die wenigsten bekommen eine entsprechende Diagnose, weil die Ärzte das einfach nicht kennen
CFS wird eben oft als Burnout, Erschöpfungsdepression, psychosomatische Störung oder Hypochondrie fehldiagnostiziert
ein Burnout sollte durch Erholung verschwinden, CFS tut das leider NICHT!
ich weiß wovon ich rede, weil ich leider selber CFS habe...
ich weiß, dass es nicht das war, was du auf deine Frage hören wolltest und du mir deshalb keine positive Bewertung gegeben hast, aber es ist nun mal meine Ansicht zu dem Thema
Aber nur wenn alle Vorausetzungen stimmen ,
mit Arbeit das nicht immer zu tun ;
das wird also nichts !!
Ich entwirre mal ein wenig die Begriffe:
- Arbeitsunfähig, schreibt der Arzt ab Beginn der Krankheit
- Wer Anspruch hat, bekommt während der Arbeitsunfähigkeit 6 Wochen Lohnfortzahlung (100 % Gehalt)
- Ab der 7. Woche zahlt die Krankenkasse Krankengeld bis höchstens 78 Wochen (70% vom Bruttogehalt, höchstens jedoch 90% vom Nettogehalt, jeweils Durchschnitt der letzten 3 Monate)
- Wer nach dieser Zeit auch weiterhin arbeitsunfähig bleibt, hat keinen Anspruch mehr auf Krankengeld. Es ist rechtzeitig ein Antrag auf Erwerbsminderung zu stellen. Die ges. Rentenversicherung prüft ob der Arbeitnehmer künftig wieder voll arbeiten kann, ob er weniger als 6, aber mehr als 3 Stunden täglich arbeiten kann (halbe Erwerbsminderungsrente) oder weniger als 3 Stunden täglich arbeiten kann (volle Erwerbsminderungsrente). Dieser Anspruch wird alle drei Jahre neu geprüft und bei fortbestehen der Erwerbsminderung, wird der Anspruch der Gehaltsgruppe jeweils heruntergestuft. Wenn der Arbeitnehmer nach 3 Jahren zwar in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann, aber in einem niederen Beruf, dann endet auch die EM Rente. Wer auf lange Sicht überhaupt nicht mehr arbeiten können wird, der wird ausgesteuert.
Ich hoffe das ich das so richtig wiedergeben habe.
Nur den falschen Job zu haben, reicht für einen Burnout nicht aus. Wie der Name sagt, muß derjenige für irgendwas "gebrannt" haben (gegenteil von keine Lust) im Sinne von falschen Ehrgeiz und/oder zusätzlich privat unausweichbar schwer gefordert wurde. Das alles über einen längeren Zeitraum. Ein finaler Burnout kündigt sich selten direkt an, sondern reißt die Füsse weg als wenn der liebe Gott mit der Fliegenklatsche zugeschlagen hat. Nichts geht mehr und das bei völligem Verstand. Früher sagte man wohl Nervenzusammenbruch dazu mit totaler Erschöpfung (Schlafzwang).
Ich fühlte mich damals so, als wenn der Fels in der Brandung total zu einem Sandpuzzle zerfallen war. Dieses Puzzle musste ich irgendwie zusammenfügen. Und wie lange dauert so ein Sandpuzzle ? Ich puzzle noch heute, aber das Steinchen sieht schon ganz gut aus. Einen Fels werde ich wohl nicht mehr zusammenbekommen. Soviel zur Dauer. Irgendwann wird man normal sein wie jeder und nicht mehr der Held von früher.
Es ist richtig, dass spätestens nach 15 Monaten eine Aussteuerung droht und ALG I beantragt werden muss. Das geht nur, wenn ein Erwerbsminderungsantrag gestellt wird. Macht man das nicht droht ALG II /Hartz 4. Einen kleinen Vorteil haben diejenigen, die vor 1961 geboren sind. Die können nur voll erwerbsgemindert sein (sogen. 61er-Regelung). Voll erwerbsgemindert heißt, dass immer noch bis zu drei Stunden täglich gearbeitet werden kann und auch sollte. Kleine Jobs oder Projekte sind immer möglich, sofern die durchschnittliche Zuverdienstgrenze nicht überschritten wird.
Wer vor dem 02.01.1961, geboren ist, hat noch Anspruch auf gesetzliche BERUFSUNFÄHIGKEITSRENTE , das ist etwas vollkommen anderes als Erwerbsminderungsrente. Bei der Berufsunfähigkeitsrente ist die Ausübung des Berufs versichert, bei der Erwerbsminderungsrente ist die grundsätzliche Arbeitskraft versichert.
Bourne out ist noch keine Krankheitsdiagnose nach dem ICD-10Code. Man kann aber in einer Rehaklinik lernen, damit umzugehen und Strategien dagegen zu entwickeln. Krankenstände halte ich für wenig geeignet, da sie es verstärken. Man spricht auch von Krankheitsgewinn und das ist nicht förderlich für die Genesung.
das ist falsch
psychische Störungen sind unter F gelistet im ICD-10, Burnout ist unter Z gelistet,
die Kategorie Z ist eine Verlegenheitskategorie zwischen Krankheit und Gesundheit
alle Formen der Depression findet man unter F