Arbeitgeber und Menschen mit Handicap als Arbeitnehmer?
Wer würde als Arbeitgeber Menschen mit Handicap beschäftigen, in der freien Wirtschaft? Wenn ja warum? Wenn nein, was berechtigt einen als Arbeitgeber diese Menschen vom Arbeitsmarkt und Teilhabe am normalen zu hindern?
Ich muss dazu sagen ich bin aus der Schweiz und dort gibt es diese Behindertenabgabe meines Wissens nach nicht. Und es geht mir ums Grundsätzliche, je nach Möglichkeiten die man hat.
5 Antworten
Arbeitgeber müssen Schwerbehinderte einstellen. Das richtet sich nach der Größe des Betriebes und nach der Art. Betriebe in denen körperlich schwer gearbeitet wird, haben eine geringere Anzahl einzustellen. Deshalb sieht man Schwerbehinderte ja auch meist auf Bürostellen oder auf Ämtern, wobei die staatlichen Betriebe mehr einstellen müssen, aber auch bessere Möglichkeiten weil Bürojobs haben. Arbeitgeber haben sicherlich auch Vorteile, wie z.B. Eingliederungshilfen oder Zuzahlungen zum Gehalt, aber sie können sich auch frei kaufen und zahlen eine Behindertenabgabe.
Das ist eine ein wenig widersprüchliche Sache. Wenn ein Arbeotgeber Behinderte beschäftigt, hat er geswisse steuerliche Vorteile, bzw. wenn ein Betrieb ab gewisser Größe das nicht tut, muss er eine Gebühr zahlen.
Es ist auch so, dass Behinderte Sonderrechte haben, wie keine Schichtarbeit,...
Das eigentlich Widersinnige ist der Kündigungssachutz. Denn es ist sehr schwer, einen Behinderten zu kündigen, muss erst genehmigt werden- das hat zur Folge, dass viele Arbeitgeber erst gar nicht einstellen, da sie befürchten, ggf. nicht mehr loszuwerden
Sicher ist es schwieriger, aber mich würde es Grundsätzlich interessieren. Da ich leider nicht die besten Erfahrungen habe damit, als Betroffene.
Gerade im Punkt Kündigung stimme ich dir voll zu. Bevor eine Kündigung eingeleitet werden kann, muss erst einmal das Integrationsamt sein "go" geben..
Quatsch. Schwerbehinderte dürfen Schichtarbeiten. Ich habe selbst ein hohen gdb und Arbeite in Schichten. Man ist nicht grundsätzlich von schichtarbeiten befreit.
Ja, nicht jeder mit 50% Schwerbehinderung ist wirklich körperlich oder geistig so beeinträchtigt, dass er seinen Job nicht machen kann.
Wir haben einige (Schwer-)Behinderte Menschen bei uns beschäftigt.
Im übrigen zahlst du dann auch keine Strafe mehr an das Integrationsamt. Ab einer bestimmten Mitarbeiteranzahl musst du prozentual Schwerbehinderte beschäftigen.
emesvau
Arbeitgeber wollen natürlich Mitarbeiter, die ihnen möglichst viel Geld einbringen, egal, ob mit oder ohne Handicap.
Ich bin Arbeitgeber und habe keinen Platz für solche Menschen. Es kommt natürlich auf das Handycap und den Job an. Z.b kann ein Rollstuhlfahrer ohne Probleme im Büro arbeiten, aber nicht auf der Baustelle.
Natürlich kommt es auf die Möglichkeiten an die man bieten kann.
Den Willen können große Firmen haben. Als mittelständische ist das schwieriger.
Ich sehr das ein wenig anders. Gerade Behinderte sind sehr dankbar und motiviert . Umgekehrt ist es wohl auch so, dass sie nicht so schnell abspringen, wenn woanders höhere Löhne angeboten werden. Und für einfache Hilfstätigkeiten auf der Baustelle, warum keine Lernbehinderte einstellen? Oder, was Hörbehinderte angeht: Auf Baustellen werden doch ohnehin zig Sprachen gesprochen, und Kommunikation erfolgt oft per Gestik.
Das mit dem Kündigssutz ist blöd, ich weiß. Aber man kann die Person Probe arbeiten lassen, oder ich glaube, auch eine Zeit von 6 Monaten kann man als Probezeit stellen.
Im übrigen, wenn wirklich ein Grund vorliegt und die Arbeit nicht ok ist, wird das Integrationsamt ohne Probleme zustimmen
Menschen mit Lernbehinderung haben so einen niedrigen IQ, dass nicht mal die Armee sie noch einstellt. Und die haben jede Kraft bitter nötig.
Wenn also die Armee sagt, dass es KEINE Aufgabe für Menschen unter 80 IQ gibt, dann gibt es auch auf der Baustelle keine Aufgabe für sie.
Gerade in kleineren Betrieben brauchst du kompetente Mitarbeiter, die selbstständig Arbeiten können.
Wie wäre es, mal jemandem ein Praktikum anzubieten, statt von vorneherein über Menschen zu urteilen? Der IQ ist übrigens nicht aussagekräftig, da es sehr verschiedene Begabungen gibt. Es kann gut sein, dass jemand nicht rechnen kann, aber viel körperliche Kraft hat und geschickte Hände.
Nachtrag: Wobei ich natürlich verstehe, dass es auf die Art der Bautätigkeit ankommt, und nicht immer möglich ist. Ich will hier auch gar nicht streiten, aber das war nur als Anregung gedacht
Es gibt viele Arten von Behinderungen. So generell kann man das nicht sagen! Es gibt z.B. Lernbehinderte, die zwar mit Schularbeit Probleme haben, aber im praktischen Bereich ohne Einschränkungen einsetzbar sind. Auch Hörbehinderte könnte ich mir nach Einarbeitung in ein Team vorstellen. Es kommt immer auch auf den Willen an