Arbeiten in Deutschland weniger geflüchtete Ukrainer als in aneren EU-Staaten?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ich mal raten müsste, würde ich denken, dass die Deutsche Flüchtlings- und Integrationshilfe nicht darauf ausgelegt ist, Menschen möglichst schnell in Arbeit zu bringen. Hier steht die Sprachvermittlung erstmal im Vordergrund und Sprachkurse gibt es aktuell viel zu wenige, dann die Vermittlung von Gemeinschaftswohnraum, in eigenen Wohnraum, was bei der deutschen Wohnungsmarktsituation auch nicht einfach ist, dann haben wir viele Frauen mit Kindern aus der Ukraine und versuch mal, einen Kinderbetreuungsplatz in Deutschland zu kriegen, und zuletzt ist es in Deutschland sehr schwierig und hochbürokratisch, im Ausland abgelegte Berufsabschlüsse anerkennen zu lassen.

die Erwerbsquote ukrainischer Geflüchteter in Deutschland liegt bei etwa 19 Prozent

Glückwunsch. In Österreich sind gerade mal 8,83 % beschäftigt plus 7,98% die beim AMS (Arbeitsmarktservice) als arbeitssuchend gemeldet sind. Der Rest hat es scheinbar nicht nötig zu arbeiten bzw. sich Arbeit zu suchen.

In absoluten Zahlen: 15.728 von 93.579 wollen arbeiten.

Das liegt in allererster Linie daran, dass es in GER nicht einfach ist, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.
Es ist eine bürokratische Meisterleistung und dauert sehr, sehr seeeeeehr lange. Es gibt hier noch mehr Flüchtlinge, die auch arbeiten wollen, diese Anträge werden - entsprechend deutschen Standard - super genau geprüft, manuell eingepflegt und naja... Papier ist geduldig.

Viele Ukrainer hier sind junge Mütter, die erst mal einen Betreuungsplatz für ihr Kind brauchen, ehe sie arbeiten gehen können und wo wären wir, wenn die hier einfach zu kriegen wären? Auch hier sind Behördengänge unfassbar aufwändig und dauern laaaange.

Dazu kommt der sprachliche Wortschatz, der für Arbeit notwendig ist (und um die Behördengänge zu absolvieren), man lernt mal nicht so schnell nebenbei eine neue Sprache.

Viele Ukrainer hoffen auch, bald wieder heim zu können, sodass es sich quasi nicht "lohnt" eine Arbeitsstelle zu besetzen.

binschonda100 
Fragesteller
 02.10.2023, 14:18
Das liegt in allererster Linie daran, dass es in GER nicht einfach ist, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Es ist eine bürokratische Meisterleistung und dauert sehr, sehr seeeeeehr lange. Es gibt hier noch mehr Flüchtlinge, die auch arbeiten wollen, diese Anträge werden - entsprechend deutschen Standard - super genau geprüft, manuell eingepflegt und naja... Papier ist geduldig.

Sobald die/der Geflüchtete eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 Absatz 1 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) hat, darf sie oder er in Deutschland arbeiten oder eine Ausbildung aufnehmen. Im Aufenthaltsdokument steht dann der Vermerk „Erwerbstätigkeit gestattet“. Die Aufenthaltserlaubnis ist vorerst auf ein Jahr begrenzt, kann aber auf bis zu drei Jahre verlängert werden.

Viele Ukrainer hier sind junge Mütter, die erst mal einen Betreuungsplatz für ihr Kind brauchen, ehe sie arbeiten gehen können und wo wären wir, wenn die hier einfach zu kriegen wären? Auch hier sind Behördengänge unfassbar aufwändig und dauern laaaange.

Das ist doch in anderen EU-Länder auch der Fall

Dazu kommt der sprachliche Wortschatz, der für Arbeit notwendig ist (und um die Behördengänge zu absolvieren), man lernt mal nicht so schnell nebenbei eine neue Sprache.

Auch das trifft vielfach auf aneder EU-Staaten zu, die sprachliche Verwandschaft zu Osteuiropäischen Staaten ist dabei noch größer

Viele Ukrainer hoffen auch, bald wieder heim zu können, sodass es sich quasi nicht "lohnt" eine Arbeitsstelle zu besetzen.

Richtig, aber dastrifft auch auf alle Staaten zu,

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