Aquarium auf malm komode?

6 Antworten

Im Originalzustand ist das Malm eine wenig vertrauenserweckende Konstruktion. Ist halt Ikea-Leichtbau.

Ich habe ein Becken auf 2 verbundenen und stark modifizierten Malms stehen. Die Malms stehen nebeneinander und sind mit 4 Schrauben miteinander verschraubt. Aber keine Spax, sondern durchgebohrt und metrische Schrauben mit Muttern und großen Unterlegscheiben verwendet. Beide sind außerdem mit einer durchgehenden Rückwand aus 8mm Pappelsperrholz verbunden, die mit vielen kleinen Spaxen angeschraubt ist. So etwa 15cm Abstand zwischen den Schrauben. Außerdem hab ich aus Leisten und Brettern U-Profile geleimt, die über die oberste Schublade passen und mit der Deckplatte verleimt und verschraubt sind. Eins vorne und eins hinten. Das hätte schon locker gereicht, um ein Becken in voller Malmlänge drauf zu stellen. Mir war das Dreischubladenmalm aber zu niedrig für ein nur 30cm (plus Abdeckung/Lampenkasten) hohes Becken. Deswegen hab ich aus dem billigsten 18mm Kiefer Sperrholz das es beim Hornbach gibt einen Aufsatz gebaut. Praktisch eine auf der Seite liegende Kiste, die durch Trennwände in mehrere Fächer unterteilt ist und vorne offen ist. Die Trennwände und die Rückwand sind auch aus dem dicken Material. Komplett verleimt und wasserfest lackiert ist das eine sehr biege- und torsionssteife Konstruktion.

Bei diesem Aufwand hätte ich auch einen kompletten Unterschrank bauen können (oder ein voluminöseres Becken bestellen, weil meine Konstruktion definitiv tragfähiger ist als nötig), aber ich hatte die beiden Malms und ich brauche den Stauraum in den Schubladen.

Für ein 54 Liter Becken muss man so viel Aufwand nicht treiben. Die Rückwand ist Pflicht, damit das Ding nicht zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Eine Verstärkung der Decke im Inneren ist zumindest sinnvoll. Meine geleimten U-Profile sind schon recht kräftig. Es reichen auch 20x40 mm Leisten aufrecht, also mit der Schmalseite nach oben und mit der Deckplatte verleimt und verschraubt. Eine ganz hinten, die zusätzlich mit der Rückwand verschraubt wird, eine ganz vorne. Eine dritte in der Mitte wäre schon Luxus, andererseits kostet so ne Leiste nicht viel. Wenn das Becken kürzer ist als der Schrank breit ist, muss ein stabiles Brett in voller Malmbreite drunter, damit die Deckplatte nicht durchhängt. Man könnte die Deckplatte auch gleich gegen was stabileres tauschen, statt aufzudoppeln. Egal ob drauf gelegt oder als Ersatz für's Original sollte eine Sperrholzplatte ab 18mm (Maserung der Außenlagen längs!), besser aber mehr als 20mm, oder Leimholz ab ca. 27mm (Maserung längs!) verwendet werden. Wasserfest lackieren ist immer sinnvoll.

Für den Unterschrank ist ein Aquarium mit Sicherheitsunterrahmen weniger belastend als mit Schaumstoffmatte. Das liegt einfach daran, dass der Rahmen steif ist und die Matte den Weg des geringsten Widerstands geht. Die Deckplatte des Unterschranks ist deutlich mehr durchhänggefährdet, wenn man eine Matte unter dem Aquarium hat.

Das beste 54 Liter Set ist immernoch das Eheim Aquastar 54 Led (aus Deutschland). Wenn man Zwerggarnelen halten will braucht man definitiv einen anderen Filter weil er Garnelen frisst, für Fische ist er aber ok.

Juwel (Deutschand) krankt massiv an der Abdeckung, die für Arbeiten am Becken komplett runtergenommen werden muss.

Aquatlantis (Portugal) krankt massiv am Filter. Den kann man aber selbst umrüsten kann damit er doch recht sinnvoll nutzbar wird (durch Ersatz der Einmaldosen durch zugeschnittene Filterschwämme nach dem Muster von Juwels großen Filtern).

Aquael (Polen) Leddy krankt hauptsächlich am Filter. Warum Aquael eine auffällig breite Vielfalt guter und schrottiger Filter produziert und die schrottigen dem Set beilegt, kann wohl nur ein Marketingdepp verstehen. Abdeckung und Beleuchtung könnten auch besser sein.

Hagen/Marina (Kanada) gibt es meines Wissens noch nicht mit LED (eine 15W Neonröhre frisst einem zwar nicht unbedingt die Haare vom Kopf, aber sie ist auch nicht sehr leistungsfähig). Außerdem sind die Filter absoluter Schrott. Dafür ist die Abdeckung recht praktisch konstruiert. Es wäre verständlich, wenn es im Mutterkonzern keine brauchbaren Filter gäbe.

Tetra (Deutschland, im Besitz eines US Konzerns) ist der einzige Hersteller, der im Schrottfilterwettbewerb mit Marina um Platz 1 konkurrieren kann. Immerhin ist mit einigem Aufwand eine Umrüstung auf brauchbare Filtermedien möglich. Die Sets mit Sondermaßen haben außerdem den Nachteil, dass man nicht einfach modular Teile tauschen kann wenn was kaputt geht, weil es halt alles nur von Tetra gibt.

Was gibt's noch?

Hagen/Fluval (Kanada) hat verschiedene interessante, nicht ganz billige und technisch ordentliche Sondermaßbecken in diese Volumenbereich, die aber aufgrund ihrer Kürze gewisse Nachteile bei der Fischhaltung haben.

Dennerle (Deutschland) hat auch was in der Größenklasse, aber auch ein kurzes Sondermaß mit Nachteilen bei der Fischhaltung und mit mittelprächtigem Filter. Außerdem steht Scaping drauf, weil man es dann teurer verkaufen kann.

Unter der Hausmarke von Dehner wird zur Zeit so weit ich weiß Juweltechnik verkauft.

Nö. Würde ich von abraten. Ich hab das Teil innerhalb der Familie schon begutachtet. Das is recht wackelig und eher einfach zusammengebaut.

Wenn ich mich nicht irre sind die äußeren recht dünnen Platten nur mit Dübeln befestigt und bieten keinen allzu festen Halt, damit die Kommode nicht seitlich schwankt.

Ich würde davon Abraten und gezielt etwas robustes dafür kaufen.

Julianschmidt92 
Fragesteller
 13.09.2020, 20:39

Kann ich mir eine Zugeschnittene Platte kaufen und diese auf die komode legen? Bzw welche Möglichkeiten gäbe es

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netrain  13.09.2020, 20:43
@Julianschmidt92

Das würde das Problem nicht beseitigen. Du hättest sogar noch mehr Gewicht auf der Kommode.

Die obere Platte ist dabei nicht das Problem. Es ist das Material und die einfache Befestigung.

Möglichkeiten gäbe es, dann kannst du dir aber auch gleich was neues kaufen,sonst sieht die Kommode komplett anders aus und es muss evtl noch gestrichen werden, und und...

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netrain  13.09.2020, 20:47
@netrain

Wenn ich dir ein Tip geben darf, damit du auf der sicheren Seite bist und keine halben Sachen machst, kaufe dir anstelle der alten Kommode eine neue und schaue, dass sie robust genug ist. Das darf dann natürlich etwas mehr kosten, muss aber garnicht allzu teuer werden.

Zusätzlich kommt evtl. Auch eine andere Kommodenart in Frage oder ein Tisch, dann kannst du unterhalb genug verstauen, wie Pumpe, Futter usw..

Darüber würde ich mir auch etwas Gedanken machen. Dann ist das ganze auch schon abgerundet und sorgt in Zukunft für weniger oder keine Probleme.

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Kann ich nicht empfehlen. Die meisten IKEA-Möbel sind - gerade die MALM-Reihe nicht für hohe Stabilität und Belastbarkeit berühmt.

In der Regel liegt die Maximalbelastung der IKEA-Möbel bei rund 50kg Zuladung. Ein Aquarium das gut und gern auf 70-80 Kg kommen wird, ist da schon gewagt, ohne die Schubladen extra zu füllen. Zudem ist der billige Pressspahn sofort im Eimer, wenn er mal nass wird. Und da es im Haushalt kaum etwas gibt das eine größere Sauerei und Schaden verursacht, als ein gebrochenes Aquarium, sollte hierfür lieber ein geeigneter Schrank oder ein Podest genutzt werden.

Hi

Schon an Aquariensondermaße gedacht? Klar dann sind günstige Sets oder gebraucht nicht mehr so drin und man muss selber zusammenstellen, aber man kann ja ein leichteres und dennoch flächen- oder längenmäßig ausreichend großes Becken haben.

Ein Aquarium ist wassergefüllt und man muss immer damit rechnen, dass Wasser außen herunterläuft. Kondenswasser vom Deckel.... Daher nicht auf ein solches Möbel stellen. Das ist kein Massivholz und die Oberfläche nicht wasserdicht.