Angst vor Hund von Kollegen bei der Arbeit?
Ein Arbeitskollege hat es durchgesetzt, dass er seinen Schäferhund in die Arbeit in unser Büro mitnehmen darf. Dazu sei gesagt, dass Büro ist auch nicht sehr groß. Dadurch ich als Kind sehr schwer von einem Hund gebissen wurde, habe ich Kynophobie (starke Angst vor Hunden). Dazu kommt, dass er bei Besprechungen den Hund nicht mitnehmen kann und so der Hund im Büro bleibt. War deshalb schon bei meinen Vorgesetzten. Nur alle meinen ich soll mich nicht so aufführen. Was kann ich hier tun? Kann mir derzeit nicht leisten meinen Job zu verlieren.
12 Antworten
Betriebsrat!
Wir hatten das Thema hier auch letztens und mein Chef hat mit allen Kollegen im Büro geredet, dass die Hunde nur mit dürfen wenn sie:
stubenrein sind,
leise sind,
nicht stinken oder sabbern,
gehorchen,
sich untereinander verstehen,
ALLE Kollegen einverstanden sind.
Geh zum Betriebsrat oder zum nächsthöheren Vorgesetzten und melde, dass du Angst vor Hunden hast, es eine Zumutung ist, dass das Tier im Büro ist und du so nicht arbeiten kannst.
Habt ihr keinen Betriebsrat oder bist du in der Gewerkschaft? Deine Phobie ist keine kurzzeitige Masche, sondern sie sitzt tief in dir und macht Arbeiten unmöglich, weil dein Kopf besetzt ist und du vor Angst erstarrt.
Leg ein ärztliches Attest vor, in dem genau das steht. Dein Chef hat eine Fürsorgepflicht. Er kann erlauben, dass der Kollege einen Hund mitbringt. Er muss aber zuhören und ernstnehmen, wenn du das nicht ertragen kannst und willst.
Dann geht deine Angststörung vor und der Kollege muss eine andere Betreuungsmöglichkeit für sein Tier finden, das tun tausend andere Hundebesitzer täglich auch...
Unabhängig von deiner Situation am Arbeitsplatz:
Bist du ganz sicher, dass du eine "Phobie" hast (diagnostiziert) oder könnte es auch sein, dass du dich einfach nur vor Hunden fürchtest u/o sie deshalb nicht magst?
Das macht nämlich einen großen Unterschied!
Ich arbeite nämlich mit meiner Therapiehündin manchmal mit Klienten, die von sich aus an ihrer "Hundephobie" arbeiten wollen. Dabei stellt sich oft heraus, dass ihnen manchmal aufgrund eines traumatischen Erlebnisses einfach nur positive Erfahrungen mit Hunden fehlen und sie deshalb in ihrer Angst "gefangen" sind. Solche Ängste kann man relativ leicht (für dich zur Zeit wahrscheinlich nicht vorstellbar) in den Griff bekommen und manchmal sogar ins Gegenteil umwandeln!
Deine wichtigste Frage müsste sein: "Will ich an meiner Hundeangst arbeiten oder habe ich daran gar kein Interesse (was durchaus legitim ist)?"
Da du schreibst, dass dein Vorgesetzter wenig Einfühlungsvermögen bewiesen hat und du bei etwaigen rechtlichen Schritten (Betriebsrat, Gewerkschaft) Angst um deinen Arbeitsplatz (oder anschließendes Mobbing) hättest, würde es sich vielleicht doch lohnen, darüber nachzudenken, ob du vielleicht an deiner Hundeangst arbeiten möchtest!
Zusätzlich zu den vielen Ratschlägen die schon geben wurden möchte ich nochmal einen Vorschlag für einen Kompromiss in den Raum werfen: Zimmerkennel.
Ansonsten, würde ich dir auch raten die Chance zu nutzen an deiner Phobie zu arbeiten, das schenkt einem doch sehr viel Lebensqualität. Und ja, ich weiß wie besch...eiden das anfangs ist, aber langfristig profitiert man davon.
Übrigens einen Phobiker mit einem DSH allein lassen finde ich jetzt auch keine so pralle Idee.
Die Rechtslage ist eindeutig.
Bei dieser Konstellation muß der Arbeitgeber seine ursprüngliche Zusage an den Hundehalter widerrufen oder Dir ein "hundefreies" Büro zur Verfügung stellen.
Beliebt wirst Du Dich durch die Durchsetzung Deines Anspruchs sicher nicht machen, wie die ersten Reaktionen schon gezeigt haben.
DAS ist eine Annahme die dazu führt das NIEMAND etwas unternimmt.
Das ist typisch deutsche Obrigkeits-Hörigkeit.
Und ein Mangel an Solidarität, Mitgefühl und Fürsorge.