Angst statt Liebe zu Gott?
Ich bin seit einiger Zeit spiritueller als ich es vorher war, doch seit kurzem kommt etwas in mir hoch, was mir das anscheinend verderben möchte.
Es ist eine Mischung aus Unglauben und Angst. Einerseits hinterfrage ich meinen Glauben und vertraue fast nicht mehr auf Gott, auf der anderen habe ich Angst vor der Hölle und der Welt.
Ich habe auch eine Tiktok-Video gesehen, wo jemand gesagt hat, dass Liebe zu Gott kein Gefühl ist, sondern das Streben seine Gebote und "Befehle" zu befolgen. Stimmt das so? Will Gott wirklich, dass ich ihn nicht wie einen Vater liebe sondern ihn wie einen Chef behandle?
Auch kam das Gefühl in mir hoch, dass ich nicht alleine in die Kirche gehen möchte ( bin 13) oder in ein Kloster möchte, in der Angst von der Enttäuschung meiner Eltern.
Außerdem habe ich oft dem Drang meinen Hobbys nachzugehen und einfach für ein paar Stunden mal nicht über den Glauben nachzudenken (tue das, und das meine ich im ernst, fast die ganze Zeit).
Oder much überkommt ein Gefühl, dass ich den Glauben hinter mir lassen soll, was ich aber auf keinen Fall möchte!
Und ich habe mich gefragt (durch eine Antwort auf meine vorherige Frage) ob ich wirklich jede Woche Beichten oder in die Kirche gehen muss?
Darf ich überhaupt Musik, Filme, Videospiele, Serien, Videos, Hobbys, ... mögen und "ausüben/benutzen" wenn diese keine christlichen bzw. böse (weltliche) Dinge vermitteln?
Es tut mir Leid für die lange Frage, aber ich fühle mich so als würde ich gegen mich selber und mein Gewissen kämpfen.
2 Antworten
Lieber DerEineda859,
der Glaube an Gott ist kein Ding, welches unveränderlich bleibt. In allen Lebenssituationen beeinflusst Dein Glaube Dein Denken und Tun - und die verschiedenen Lebenssituationen bringen Dich immer wieder an Deine Grenzen, wo Du nicht mehr genau weißt, wie Du Dich entscheiden sollst.
Und genau in diesen Situationen ist der Glaube so hilfreich, denn glauben bedeutet nicht nur "etwas für wahr halten" sondern vor allem Vertrauen haben in Gottes Führung und Bewahrung. Wenn ich unsicher bin, wie ich mich hier oder da entscheiden soll, dann bete ich um Gottes Führung und entscheide dann im Vertrauen auf diese Führung. Jedenfalls habe ich so immer und immer wieder gute Erfahrungen gemacht.
Ich habe auch eine Tiktok-Video gesehen, wo jemand gesagt hat, dass Liebe zu Gott kein Gefühl ist, sondern das Streben seine Gebote und "Befehle" zu befolgen. Stimmt das so? Will Gott wirklich, dass ich ihn nicht wie einen Vater liebe sondern ihn wie einen Chef behandle?
Wenn mein Vater mir ein Gebot mitteilt, dann befolge ich das auch. Aber ich tue es nicht, weil Gott mein Chef ist, sondern weil ER mein himmlischer Vater ist und ich IHM vertraue, dass ER es mit diesem Gebot nur gut mit mir meint. Gott will mich nicht beherrschen, wie es ein Chef wollen würde, sondern Gott will mich zur Freude führen. Wenn Dein Vater sagt: Mach zuerst Deine Hausaufgaben, bevor Du spielen gehst, dann steht dahinter die Absicht, dass Du lernst, damit Du gute Erfolge in der Schule einheimsen kannst. Dein Vater sagt das, weil er es gut mit Dir meint. Und so ungefähr ist es auch mit den Geboten Gottes.
Darf ich überhaupt Musik, Filme, Videospiele, Serien, Videos, Hobbys, ... mögen und "ausüben/benutzen" wenn diese keine christlichen bzw. böse (weltliche) Dinge vermitteln?
Ja sicher darfst Du das. Gott mag es sehr, wenn wir Freude im Leben haben. Ich bin selbst Vater und freue mich, wenn meine Kinder Freude mit ihren Hobbies erleben.
Die Liebe zu Gott muß sich tatsächlich zeigen im Halten seiner Gebote. Das stimmt. Er ist beides, Vater und Chef. Er will Gehorsam, aber deswegen, weil wir ihn lieben, und daher das tun wollen, was er auch will. Es kommt hier auf die richtige Mischung an aus Furcht/Gehorsam und Liebe. Es ist der Gehorsam des wohlerzogenen Sohnes gegenüber dem liebenden Vater, der eben auch der Chef ist.
Mit 13 geht eigentlich niemand alleine in die Kirche, habe ich noch nie gesehen. Das hat noch Zeit.
Hobbies sind völlig in Ordnung. Was du am Ende sagst, kannst du alles ruhig machen. Also keine Sorgen deswegen.