An die non-binary Personen: Wollt ihr, dass man andere Pronomen für euch verwendet?
Also ich bin selber non binary und würde gerne wissen, mit welchen Pronomen man Bezug zu euch nehmen sollte oder ist euch das egal? Und erwähnt ihr, dass ihr non binary seid, wenn ihr neue Leute kennenlernt bzw. habt ihr es überhaupt jemanden erzählt? Bei mir ist es nämlich leider so, dass ich mich gar nicht traue, weil wirklich niemand das verstehen oder auch nur ansatzweise ernst nehmen würde :( .. Ich fühle mich zwar bei den Pronomen "Sie/ihr" etwas unwohl, aber soo schlimm ist es jetzt auch nicht, dedhalb denk ich, dass ich mein Geschlecht einfach für mich behalten werde
5 Antworten
Bei mir persönlich ist es so, dass ich es am angenehmsten finde, wenn man für mich überhaupt keine Pronomen nimmt und geschlechtsneutrale Formulierungen "Studierende", "Lehrkräfte", "Mitarbeitende", usw. verwendet, gaaaaanz im Notfall sind binäre Pronomen auch Mal okay. Das sage ich auch den Leuten, die mir wichtig sind und mit denen ich öfter zu tun habe, aber nicht jeder Person, die an einer Supermarktkasse sitzt.
Und wie dein Umfeld auf dein Coming-Out reagiert, weißt du vorher leider nie, aber vielleicht überrascht dich ja jemand!
Mein Pronomen ist ganz einfach a. Das ist ganz leicht zu merken und umzusetzen. Alle Leute, die mich kennen, wissen das und setzen das auch so um.
Und sollte ich neue Bekanntschaften machen, stelle ich das im Normalfall gleich klar.
Leute, die sich querstellen oder mich absichtlich misgendern - was mir sehr selten passiert - werden entweder direkt ignoriert oder ebenfalls konsequent misgendert. Nach dem Sprichwort wie du mir, so ich dir.
Mit einem solch nervigen Fall hatte ich während meiner Schulzeit mal zu tun: eine Lehrkraft, die sich weigerte, meinen korrekten Namen und Promomen zu benutzen. Ich habe die Person mehrfach freundlich darauf hingewiesen, das Misgendering zu unterlassen - sie hat es ignoriert, also habe ich mich bei der Schulleitung beschwert.
Damit hatte sich die Sache dann erledigt. Betreffende Lehrkraft musste ab da immer meinen richtigen Namen und richtige Pronomen benutzen. Danach war das nie mehr ein Thema.
Genau deswegen rate ich dir auch, es einfach zu sagen, da du ja selbst schreibst dass du dich mit den falschen Pronomen unwohl fühlst. Ich an deiner Stelle würde das nicht auf mir sitzen lassen.
Denn wenn wir Enbies schon nichts dafür tun, um uns sichtbar zu machen und unsere Rechte einzufordern - wer soll es dann machen? Das ist der Grund, warum niemand es "ernst" nimmt, wie du sagst: weil wir einfach viel zu schnell klein beigeben und uns mit schlechten Situationen arrangieren, statt sie zu verbessern.
Ich für meinen Teil werde mir nie mein Geschlecht absprechen oder unterdrücken lassen.
Mir sind Pronomen eigentlich voll egal ich nutze noch sie ihr weil ich in der Schule nicht geoutet bin aber privat nutze ich beide. Oder auch em aber eigentlich ist es mir egal wie du mich nennst ich bin halt ich.
Ich kann von einer gut befreundeten Person berichten, dass ihm*ihr die Wahl der Pronomen egal ist. Soll heißen, man kann die Pronomen nutzen, die einem gerade passen - das Pochen auf bestimmte Pronomen hat er*sie nie für persönlich zielführend gehalten. So zumindest das, was die Person mir so erzählt hat. :-)
Manche wollen sier als pronomen angesprochen werden also sie und er in einem Wort. Aber frag die Person lieber selber was sie möchte. Jeder fühlt sich mit anderen Pronomen als non-binary wohler