An die 70er 80er und 90er wie fandet ihr die Zeit?

14 Antworten

In den 70ern hingen Plakate von RAF-Terroristen an den Wänden von Banken und Postfilialen. Wenn einer der Abgebildeten getötet worden ist, wurde sein Bild durchgestrichen.

In Bayern war bis 1983 noch die Prügelstrafe in Schulen legal, in anderen Bundesländern nur bis 1973. In der sowjetischen Besatzungszone wurde sie schon 1945 abgeschafft und das bei der Gründung der DDR übernommen.

Ab 2000 durften dann auch Eltern ihre Kinder nicht mehr legal verprügeln.

Bis 1992 war es rechtlich gar nicht möglich, dass in einer Ehe eine Vergewaltigung geschieht. Ob die Mutter dann wollte oder nicht, spielte juristisch gar keine Rolle. Natürlich hatte das dann auch Auswirkungen auf die Harmonie in der Familie

In den 80er Jahren kam AIDS auf. Man hatte noch keine Ahnung, was die Krankheit verursacht. Es gab hässliche Hetze über eine angebliche Schwulen-Pest. Ein CDU-Politiker forderte, alle Infizierten in geschützte Kasernen mit Ausgangsverbot zu verfrachten, um eine Ausbreitung zu verhindern - klang sehr nach KZs. Die Kirche schwadronierte über die Strafe Gottes für die Verbreitung der Antibabypille. Es dauert lange, bis es schließlich sinnvolle Aufklärung für Jugendliche gab.

In den 70er und 80er Jahren gab es viele Kinder mit Krupp- und Pseudokrupp-Husten. Die husteten sich ausgelöst von Umweltgiften die Seele aus dem Leib. Man setzte sie dann vor den geöffneten Kühlschrank, weil das Linderung bot. Die Gifte lagerten sich im Körper an und lassen sich auch heute noch im Fettgewebe finden. Man wird das krebserregende Zeug nicht los. Gegen Mücken wurde DDT gesprüht, das Blei mit Benzin in Umwelt geblasen und Häuser mit PCB-haltigen Substanzen verseucht, die heute noch vor sich hingammeln.

Du würdest gerne ein Jugendlicher in den 80er Jahren sein?! Ich denke, da hast du zu idyllische Details rausgegriffen.

Ich fand es damals natürlich normal, denn ich kannte ja nichts anderes. Als Jugendlicher fehlen einem ja die Erfahrungen und Vergleichsmöglichkeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lese Fragen durch und vermeide Ferndiagnosen

In den 1970gern und 1980gern war Deutschland noch geteilt, die BRD war noch von den alliierten Truppen besetzt und Berlin war geteilt, alle deutsche Politik ging von Bonn aus. Insgesamt war es eine relaxte Zeit, Stress war mehr oder weniger ein Fremdwort und das Geld hatte einen guten Wert, man konnte gut leben.

Als dann die Wiedervereinigung kam, da veränderte sich auch die deutsche Infrastruktur, die damalige DDR bekam das BRD-Kondom übergestülpt und die Menschen dort hatten gefälligst so zu ticken wie es die Westpolitiker wollten. Was die Westpolitiker nie gemacht haben, mal auf den Osten geguckt und vielleicht mal zu sagen, auch der Osten war gut und hatte durchaus seine lobenswerten Seiten.

Ich glaube, dass durch dieses Versäumnis dieser enorme Rechtsruck in Deutschland stattgefunden hat, die Arbeitsplätze wurden reduziert, weil China als Billigland die Wirtschaft und den Handel übernommen hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 1985 Krankenpfleger in der Langzeitpflege

Erwin71770812  18.04.2025, 20:40

Es gibt glücklicherweise Literatur, die sich kritisch mit den Menschen im Einigungsprozess auseinandersetzt. Lie ein Buch von St. Mau.

bessere Musik / keine Handys und auch keine Smombies / Filme die nicht nur aus Computereffekten bestanden / man hat mehr miteinander geredet / 70er 80er Jahre war noch kalter Krieg / Mauerfall / Deutsche Einheit / während der Teilung Deutschlands war Bonn die Hauptstadt /

Bis zur Jahrtausendwende hatten wir einen starken Sozialstaat. Mit sehr guten Löhnen und Sozialleistungen für Arbeitende und die, die keine Arbeit hatten oder nicht mehr arbeiteten.

Die Auswirkungen auf die Gesellschaft war enorm. Das, was heute von allen Seiten als "Spaltung" bezeichnet wird, gab es damit nicht. Die Deutschen waren (wie im Grunde auch alle anderen europäischen Völker mit solchen Sozialstaaten) eine Konsensgesellschaft.

Weil niemand den Absturz ins Elend fürchten musste, gab es eine Grundsicherheit und Grundzufriedenheit, die sich auch in Gelassenheit und Toleranz auswirkte. Es gehörte eben jeder irgendwie dazu und befürchtete nicht, dass sich das ändern könnte.

Es gab kein "Fordern und Fördern" und keinen Leistungsdruck. Weil jeder vom erarbeiteten Kuchen sein ordentliches Stück abbekam, wurde gerne von sich aus viel geleistet. Das zeigte sich natürlich vor allem bei der Arbeit, aber auch in der Schule war es schon so sichtbar.

Sicherheit und Leistung sind zwei Seiten der Medaille, die die Gesellschaft damals ausmachten.

Das vor allem habe ich von den 90er Jahren noch in Erinnerung.

Hallo,

Wenn es eine Zeitmaschine geben würde, würde ich (53J.) SOFORT ohne wenn und aber in die 70er oder 80er zurück reisen.

Die Menschen waren netter, man könnte fast sogar schon sagen liebenswerter. Es war sicherer auf deutschlands Straßen, ich wuchs teilweise in der Stadt und auf dem Land auf. Ich konnte als 4 jähriger allein z.B. zur Eisdiele oder morgens in den Kindergarten gehen und das in Bremen!! Heutzutage ist es gesünder, wenn man zu Hause bleibt. Ich würde meine Kinder auf gar keinen Fall mehr mit 4 Jahren alleine auf die Straße lassen.

Die Menschen haben sich miteinander beschäftigt, gesprochen, gespielt und gelacht. Jemanden neues kennen zu lernen, war gar kein Problem. Später als ich dann auf dem Land lebte, so mit ca. 6 Jahren, waren bei uns im Dorf in der warmen Jahreszeit die Türen von den Häusern alle sperrweit geöffnet. Als Kind konnte ich bei den Familien die ich sehr gut kannte, einfach reingehen und nach etwas zu Trinken fragen. In den 70er konnte man bei uns im Dorf sogar einfach 100,- DM auf die Straße nageln. Die waren nächste Woche noch immer da.

Wir hatten immer 20 Groschen in der Hosentasche. Um zu Hause anzurufen und von Papa oder Mama zu erfragen "Darf ich bitte noch ein kleines bisschen länger bleiben? " Ansonsten hieß es immer, wenn die Straßenlaternen angehen, ab nach Hause...

Es war eine ruhige, ehrliche und sichere Zeit!! Klar gab es auch böse Menschen nur die waren echt Raritäten. Es war eine Zeit da ist niemanden auch nur Ansatzweise in den Sinn gekommen Rettungskräfte anzuspucken, zu beleidigen, anzugreifen oder sogar zu töten. Ich hab noch gelernt Herr/Frau Polizist/in, Herr oder Frau Doktor usw. zu sagen. Und dadurch das ich das so gelernt hab, sag ich es heutzutage immer noch. In der Schule mußten wir Frau oder Herr und den Nachnamen sagen. Wir mußten "Sie" und "Bitte" sagen, den Lehrer/in zu dutzen war ein no go!! Hausaufgaben vergessen gab es nicht!! Dann gab es eine 6 und bei dreimaligem "vergessen" gab es einen blauen Brief nach Hause. Und das Donnerwetter wollte man nicht erleben... Davon abgesehen mußte man die Hausaufgaben zzgl. der neuen zu morgen fertig machen. Am Samstag gingen wir auch zur Schule. Es war ganz normal das wir übers We Hausaufgaben auf hatten. Wenn wir mal Mist bauten oder uns prügelten, mußte man zu morgen die Schulordnung in Sonntagsschönschrift abschreiben. Kann mich noch dran erinnern (war 1985), daß ich mal unheimlich frech zu meiner Textil ist Gestalten (TG) Lehrerin war. Gleich am Anfang der nächsten Stunde kam mein Klassenlehrer zu mir zum Sitzplatz und gab mir so eine schallende Ohrfeige, daß meine Brille ca. 3m weit wegflog. Ein Klassenkamerad brachte sie mir zurück. Zu Hause hab ich natürlich nichts davon erzählt, ansonsten hätte ich die 2. Hälfte bekommen. Naja seit dem Jahre 2000 hat jedes Kind ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch dagegen ein Kind grün und blau zu schlagen. Aber einen kleinen Klapps auf den Hintern, hat niemanden geschadet. Im Gegenteil wir wurden zu Menschen erzogen. Das Ergebnis der Gewalt freien Erziehung sieht man bereits seit ca. 2015. Die Gerichte sind mittlerweile völlig überfordert. Und die Täter sind zwischen 10 und 12 Jahren. Mit 10 Jahren hab ich noch das ZDF Ferienprogramm, Löwenzahn oder Daktari im Fernsehen gesehen.

Bei uns gab es damals ein striktes Waffenverbot in der Schule. Nicht einmal ein Taschenmesser durfte mitgenommen werden. Und wenn wir nicht einer Meinung waren und uns prügelten, war das oberste Gebot. Wer unten liegt hat verloren und der Kampf ist sofort vorbei!! Heute wird noch ordentlich nachgetreten und der arme Notarzt weiß garnicht wo er anfangen soll, den Patienten wieder zusammen zu flicken.

Mädchengangs die Rentner bespucken, schlagen und ausrauben?? Gab es nicht!! Da hat man den älteren Personen, über die Straße geholfen und die Einkäufe getragen. Dafür hat man ein Bonbon oder Lolli bekommen. Was haben wir uns darüber gefreut. Ujii! Man lernte noch auf das aufzupassen was man hatte. Wenn es dann doch kaputt ging, wurde es repariert. Heute wird es weggeworfen und neu gekauft.

Die heutige Zeit ist hektisch, unehrlich, respektlos, gefährlich geworden. Durch das Internet verlieren die Menschen den persönlichen Kontakt und Umgang miteinander. Dadurch wiederum auch die Scheu jemand zu verletzen oder gar schlimmeres.

Was ich bei meinen Sohn (19J.) bemängele. Er kommt von der Arbeit (Ausbildung) nach Hause und geht gleich an den P. Nur um mit seinen "Kumpels" zu zocken. Von den 10/15 "Kumpels" hat er nach 3 Jahren einen in 2024 zweimal getroffen. Die restlichen kennt er nur im Netz. Von anderen Eltern hier im Dorf, wenn wir uns auf einen Kaffee oder ein Bier treffen, höre ich selbiges über deren Kinder.IWie kann man bei Facebook 500, 1000, 2000 und mehr "Freunde" haben? Einen Freund hat man nur einen. Ein Freund ist ein Mensch der Sie so nimmt wie Sie sind. Und den ich mitten in der Nacht anrufen kann, " Du ich hab da ein Problem und benötige bitte sofort Deine Hilfe" Und er ohne zu fragen antwortet " Gib mir ein paar Minuten, bin gleich unterwegs zu Dir". Das ist ein Freund und so einen hab ich bereits seit 1988!!! Der Rest sind Kumpels oder Bekannte.

Ich vermisse die alte gute Zeit, als ich mit 18 mit den Kumpels im Bistro gesessen hab, gemeinsam geredet, gegessen und getrunken hatten. Oder mit 12J. alleine von Hannover mit der Bahn zu meiner Oma über München nach Burgkirchen a D.Alz gefahren bin. Mit 14,5J. und meiner Freundin ebenfalls von Hannover nach Budapest mit der Bahn. Heutzutage leider alles unvorstellbar. Da werden die Kinder mit dem Auto bis in das Klassenzimmer gefahren. So lernen die Kinder nicht selbstständig und ein gesundes Mißtrauen zu entwickeln....

Einerseits verfluche ich das Internet, andererseits liebe ich WhatsApp. Denn so kann man wenigstens in der heutigen Zeit noch mit Familie und Bekannten Kontakt halten. In den 70er und 80er Jahren gab es das Wort Internet oder Handy noch nicht einmal. Anfang der 90er kam das Handy damals noch Mobiltelefon genannt. :-))

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung