Alten Mercedes-Benz kaufen (W201, W202)?

5 Antworten

Diese Autos sind alle für das Geld zu finden und das durchaus auch in einem Zustand wo man sagen kann, die Basis ist gut und solide, das kann man machen, da wird man noch Spaß mit haben, wenn man auf so was steht, da kann man auch noch Geld investieren und es ist kein Fass ohne Boden.

Ich kenne diese Fahrzeuge aus deiner Liste alle sehr gut, hatte sie entweder selbst besessen oder intensiv über lange Zeit damit zu tun und versuche dir zu helfen :-)

  • Den 190er-Mercedes würde ich aber heute nicht mehr empfehlen. Ich kenne die 190er gut, bin sie über die Jahre auch über längeren Zeitraum oft gefahren in verschiedenen Motorisierungen quer durch alle Baujahre und muss ganz objektiv sagen: Vom "perfekten Dailydriver" (als der er oft angeboten oder bezeichnet wird) ist der 190er heute weit entfernt, da es sich um ein enges, kleines und relativ lautes Auto handelt, das durchweg recht unbefriedigend abgestimmte Motor-Getriebe-Kombinationen besitzt. Mich hat keiner so richtig überzeugt, obwohl ich alte Mercedes mag. Der 190er war damals zwar als "Baby-Benz" ein Erfolg und technisch für die frühen 80er ein großer Wurf, ist aber konzeptionell fast 50 Jahre alt und so fährt er sich selbst dann, wenn es ein 1993er Baujahr mit guter Ausstattung, ABS und Airbag ist. ). Der 190er fühlt sich im Vergleich zum W202 wie ein Kleinwagen an, war auch den damaligen Audi 80 und VW-Passat sowie diversen Japanern fahrerisch weit unterlegen. Schon damals gab es bei Licht besehen weitaus angenehmere Autos. Das Hauptthema ist Rost in allen Baujahren und das überall und in extremen Ausmaßen, der 190er war ein schlimmer Roster. Ab 1988 wird es besonders eklig, denn da rostet er gern unter den Saccobrettern jahrelang unbemerkt komplett durch und man sieht das Elend erst, wenn es ganz gering oberhalb der Bretter "pilzt". Dann kann man von ausgehen, dass das Blech unter der Tür komplett zerfressen ist und man die Tür wegwerfen kann - und der Rest des 190ers genauso durch ist -------> ich habe schon Exemplare gesehen, wo das Blech unter den abgenommenen Brettern zu 80 Prozent weggerostet war. Das teurere Auto ist nicht automatisch besser, es wird viel Schrott zu Höchstpreisen inseriert, um ahnungsloser Hipster abzuzocken, die einen "kultigen alten Benzer" haben wollen. Kleiner Tipp: Sobald Formulierungen wie "Liebhaberstück", "Sammlerzustand", "es gibt nicht mehr viele" oder "einer der Letzten in diesem Zustand" usw. verwendet werden oder das Wort "Kenner" in irgendeinem Zusammenhang verwendet wird, sollte man einen weiten Bogen drum machen, dann ist es in der Regel überteuerter Mist. Wenn bestimmte Farben als "sehr sehr selten" usw. bezeichnet werden, zeichnen sie sich dadurch aus, dass es sie sehr häufig gegeben hat - wirklich rare Farben wie Beryll-Metallic, Nutria-Metallic, Rosenholz-Metallic oder freakige frühe Töne wie Weizengelb oder Hellocker fallen optisch schon genug aus der Reihe und echte "Kenner" (!) wissen genau, was es damit auf sich hat.
  • Den Mercedes W202 als C180 Classic Automatik von 1997 bin ich sehr lang gefahren, genauer gesagt bis letztes Jahr im Dezember, und war auf 287.000 Kilometern immer zufrieden. Wahrscheinlich hätte ich ihn immer noch, aber mir wurde ein guter W211 angeboten, den ich einfach nehmen musste - und im Gegenzug gab es ein Angebot für den W202, das ich nicht ablehnen konnte; mehr hätte für diesen Veteranen mit hoher Laufleistung, der den nächsten TÜV nur noch mit gewissem Aufwand gepackt hätte, keiner geboten. Einen W202 kann man empfehlen. Er ist besser als sein Ruf, hat noch sehr viel uriges Mercedes-Flair der 70er und 80er in sich, dafür mindestens einen Airbag und ABS; er ist sparsamer, eher zu finden und man bekommt überwiegend ehrliche Autos, weil der W202 trotz seines Alters kein "Klassiker" ist bzw. kein Auto, mit dem die Leute meinen, Kiddies abzocken zu können. Und der 202 taugt als Alltagsauto immer noch sehr gut und kann was, ich fuhr ja bis Dezember 2022 und fast 290.000 problemlose Kilometer täglich damit rum und sehe häufig alte, durchaus nicht immer gepflegte C-Klassen verschiedener Motorisierungen. Der C180 mit 122 PS reicht aus, alles andere drüber ist sinnlos und die alten Diesel ... na ja, das muss man selber wissen. Der C250 Turbodiesel fährt sich hervorragend, aber es spricht auch vieles gegen ihn.
  • Alte BMWs sind sehr anfällig, was Elektrik, Elektronik und Fahrwerk angeht - Motoren und Getriebe machen selten Ärger und vom Rost her geht es meistens auch, aber wenn was ist, wird es meist teuer. Hohe Ersatzteilpreise und die teilweise schlechte Verfügbarkeit der Teile - BMW hat vieles zu "BMW Classic" ausgelagert, d.h. vieles gibt es gar nicht mehr oder nur zu astronomischen Preisen - machen die Sache nicht besser. Ich würde generell von alten BMWs abraten und selbst in einer höheren Preisklasse keine Empfehlung aussprechen; die Dinger sind einfach problembehaftet. 
  • Man könnte noch über einen Audi 80 nachdenken. Mit Ausnahme von quattro und Fünfzylinder zahlt man selbst für gute Exemplare wenig und hat einen vollverzinkten, technisch hochwertigen Klassiker. Der 80 wird zwar als uncool und langweilig angesehen, aber er kann was und ist immer wieder mal für wirklich wenig Geld zu finden. Der Audi 100 ist auch nicht schlecht, wenn man einen findet.

Mit ruhigem Gewissen kann ich eigentlich nur noch die Mercedes C-Klasse W202 und den Audi 80 (B3 oder B4; je nachdem, was du kriegen kannst und was gut in Schuss ist) empfehlen. Der 190er hat seine Zeit hinter sich und ist dem W202 (aber auch dem Audi 80) in jeder Beziehung weit unterlegen, alte BMWs sind ein Fall für Liebhaber, denen sämtliche Nachteile damit egal sind und der Audi 80 bietet sich durch hervorragende Qualität zum niedrigen Preis an. Ich habe selbst einen 80 als Oldtimer (Baujahr 1988); habe den günstig aus erster Hand mit 106.000 Kilometern gekauft und selbst zum überschaubarem Preis hergerichtet, viel war auch nicht dran. Das ging mit knappen 2000 Euro für das fertige Auto aus, dazu kommt jetzt nur noch die H-Zulassung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kann den W201 vollkommen empfehlen.

Ich habe das Glück selbst einen zu besitzen und bin nach wie vor fasziniert von ihm. Sehr solide verarbeitet, äußerst wartungsarme und unzerstörbare Motoren & Getriebe.
Anders als der W202 oder W210 ist der 190er sehr günstig in der Versicherung.

Allein oder zu zweit der perfekte Einsteiger Oldie. Vernünftiger Kofferraum, vorn ausreichend und vor allem bequeme Platzverhältnisse.

Bemerkenswert kommodes Fahrverhalten, verglichen zu einem ruppigen BMW E30 seinerzeit, welche ich bei meiner Auswahl öfter gefahren bin.

Motortechnisch gibt es bei Mercedes zum Glück kein wesentliches Gut oder Schlecht, zu allen kann man greifen. Lediglich die frühen Vergasermodelle würde ich meiden.

Möchte man spritzig fahren können, ohne aber permanent tanken zu müssen, wähle den 2 Liter Benziner mit 118/122PS. Schalter oder Automatik je nach Geschmack.

Möchtest du möglichst günstig fahren, wähle den 2 Liter Diesel mit 72 bzw. 75PS. Aber Achtung, dieser ist nicht gerade schnell.

Mit 4000-5000€ wirst du (noch) gut fündig. Vielleicht kein Zustand 1 oder 2, aber definitiv erhaltenswert.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche!

Woher ich das weiß:Hobby – Ich liebe alte Autos und besitze selbst einen 85'er 190E.

Als Übergangsauto wirst du einen noch haltenden w201 oder w202 finden der eben noch nicht ganz durch geknuspert ist.

aber einen guten w201 zu finden ist echt schwer geworden

zum Glück habe ich meinen vor 5 Jahren gekauft 😂

W202 ist rostanfällig, daher eher aufpassen. Einen fahrbereit W201 für den Preis der erstmal ne Zeitlang fährt ohne was zu machen zu finden wird schwer sein. Hat als Diesel aber den Vorteil dass der nahezu mit allem fährt, also auch alten gefiltertem Speiseöl und dergleichen. Da freut sich dann derjenige der hinterherfährt über den Pommesduft.

Mercedes 300 und 300 D werden von Taxifahrern empfohlen. Gelten als wenig störanfällig.