Als Halb-Veganerin noch reiten?
Hallo zusammen,
ich bin noch minderjährig und achte sehr auf meine Ernährung, in Bezug auf Tiere und Vegan sein.
Ich bin nicht vollständig Veganerin und wollte fragen ob es trotzdem ok ist aus der Sicht eines/einer Veganers/Veganerin mein Pflegepony trotzdem noch zu reiten.
Es wird mit zwei anderen Pferden zusammen in einem großen Padock mit drei Weiden gehalten. Die drei dürfen jeden Tag mehrere Stunden auf die Weide und ich mach 2-3 mal die Woche was mit ihr.
Wir haben weder eine Reithalle noch ein Platz. Nur wiesen. Sie hat einen Baumwollsattel und ich reite sie manchmal mit Trense manchmal mit Knotenhalfter.
Oft gehen wir auch nur spazieren oder machen gemütliche Schritt-Ausritte. Manchmal machen wir aber auch ein bisschen mehr.
11 Antworten
Letztendlich musst du das für dich selbst entscheiden.
Was ich daran verwerflich finde: Ein Baumwoll"lappen" als "Sattel" ist absolut nicht pferdefreundlich. Auch klingt das nicht gerade nach sinnvoller Gymnastizierung, die so wichtig für die Gesunderhaltung des Pferdes ist, wenn man sich drauf setzt. Pferd bewegen ja, bitte - zu viele Pferde verfetten sonst auch einfach. Aber Bewegen mit Sinn und Verstand, so, dass jede Einheit einen Mehrwert für das Pferd hat. Es gibt einige wenige, die mit Knotenhalfter reiten können - aber die kann ich an nichtmal einer Hand abzählen.... Ich bezweifle also sehr stark, dass du das Pony (weder mit Trense noch mit Knotenhalfter) bisher gymnastizierend arbeiten kannst.
Für mich wäre das folgender Weg: Unterricht suchen, wo ich lerne, was Gymnastik fürs Pferd bedeutet! Gleichzeitig fragen, ob man nicht doch, auf einem möglichst trockenen Stück Wiese einen kleinen Arbeitsbereich bekommen kann.
Also nein, für mich ist das, was da aktuell passiert, nicht mit veganer Lebensweise kombinierbar. Kann es aber werden.
Du tust dem Pferd nichts gutes, wenn du es nicht bewegst. Warum sollte es nur rumstehen? Es wird fett und krank.
Pferde brauchen Bewegung. Und zwar mehr als das bisschen, was sie sich auf einer Weide bewegen. Auch der Kopf muss ausgelastet werden. Nur die wenigsten Haltungsformen machen die Arbeit mit dem Menschen überflüssig.
Aus Sicht einer Berufsreiterin: wenn man ein Pferd reiten möchte, dann bitte mit passender Ausrüstung und so, dass es dabei gesund bleibt und nicht kaputt geht! Wenn du das mit deinem Gewissen nicht vereinbaren kannst, das lass es lieber sein, als halbherzig da irgendwie rum zu murksen.
Kenne übrigens eine Veganerin, die hat eine eigene kleine Reitschule, alle Pferde haben Ausrüstung aus Leder und neben der Reitschule hilft sie dem konventionellen Milchbauern, bei dem ihre Pferde eingestallt sind, auf dem Hof (zwar Laufstall, aber nach dem Motto "wieviel passen in eine Telefonzelle", Kälberboxen, keine Weide, nicht wirklich Tageslicht,...) und im Stall: Melken, Silo füttern, Kälber füttern,... Wäre sogar für mich als Nicht-Veganer ein NoGo, einfach, weil ich diese Haltungsform komplett ablehne, aber jeder wie er meint...
Als Halb-Veganerin darfst du auch noch ein kleines Pferd reiten und musst nur aufpassen, dass dabei keine Ameise totgetreten wird.
Quatsch! Deine Motive, auf tierische Produkte zu verzichten, können ganz anderer Natur sein als die anderer Veganerinnen und Veganer.
Es soll auch welche geben, die Katzen lieben, obwohl die Mäuse fressen.
Ich reiten UND esse Pferdefleisch. Das finden manche auch paradox.
Mach doch bitte was du willst.
Und reite bitte trotzdem hauptsächlich mit einem vernünftigen Sattel. So ein Baumwollappen trägt nicht zur Gesunderhaltung des Pferdes bei. Ja, man kann mal mit was leichterem Reiten wenn es nur Schritt ist oder eine Balanceübung des Reiters dient. Aber so was ist keine Dauerlösung.
Heute noch geritten, morgen schon mit Fritten. 😉