Alltagstheorie/wissenschaftliche Theorie?

2 Antworten

Die Wahrscheinlichkeitstheorie bietet hier ein weites Feld (z. B. Spielerfehlschluss / Gambler's Fallacy, Monty-Hall-Paradoxon, Einzelfälle widerlegen in einer Statistik überhaupt nichts)

"Spülmittel/Duschgel/... muss schäumen, damit es wirkt" - Spülmaschinenpulver, Waschpulver, Profi-Reinigungsflüssigkeiten etc. haben Schaumverhüter zugesetzt (es stimmt allerdings, dass dieselben Stoffe, die für die Reinigungswirkung zuständig sind, auch die Schaumbildung erleichtern)

"Teurer ist besser" - wird in schöner Regelmäßigkeit von Stiftung Warentest widerlegt (besonders eklatantes Beispiel: Mineralwässer - hier werden jedesmal auch Leitungswässer mit untersucht, und jedesmal, ohne Ausnahme, haben bisher die Leitungswässer mit Abstand am besten abgeschnitten, insbesondere bei Mikroorganismen und Giftrückständen)

Amateurpsychologie ("verschränkte Arme bedeuten immer Abweisung" - kann sein, kann aber auch jede Menge anderer Gründe haben, z. B. hat man dann seine Hände untergebracht; Graphologie (Handschriftendeutung) (kann zusätzliche Hinweise geben, hat aber ohne Gesamtbild der Persönlichkeit keine Aussagekraft), "alles ist durch frühkindliche Traumata verursacht" (nur vieles, und v. a. gehen verschiedene Menschen völlig verschieden damit um, bis hin zu gegenteiligen Ergebnissen bei gleichen Erlebnissen und gleichen Ergebnissen bei gegenteiligen Ergebnissen), ...)

"Pflanzen sind grün, weil die Sonne am stärksten im grünen Bereich strahlt" - Dass die Sonne am meisten Energie im Bereich grünen Lichts abstrahlt, stimmt zwar, aber bei der Photosynthese kommt es mehr auf die Anzahl der Lichtteilchen als auf ihre Energie an, und da liegt das Maximum im roten Bereich, und grün ist die Farbe, die übrig bleibt, wenn man aus weißem Licht rot entfernt)

verstehe ich nicht, was genau soll eine Alltagstheorie sein? Und soll sie der Wissenschaftlichen Theorie widersprechen?