Alleinerziehend - ein Problem der neueren Zeit?

PaulSmart  10.06.2024, 21:29

An welcher Schraube müsste man da drehen?

bachforelle49 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 21:33

Freiheit hat seine Grenzen dann, wenn es um Kinder geht - es sind ja die eigenen Kinder, die einen Vater brauchen - bei den Grünen ist immer nur "Sonnenschein"

AngelAlix1980  13.07.2024, 14:53

Also würdest du Frauen und Männer zwingen, sobald sie ein Kind haben, zusammenzubleiben, egal, wie es ihnen dabei geht? Und was ist mit alleinerziehenden Vätern?

bachforelle49 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 18:05

Männer sind idR nicht vergleichbar mit mütterlichen Assoziationen und Lebensmittelpunkt .. der erstere Teil ist nur mehr eine Frage des Kindesunterhalts lt. DT

7 Antworten

gab es schon früher ich bin 1969 geboren.. bei meinen Eltern währe eine Trennung damals auch besser gewesen , man hat sich halt arrangiert und getrennte Betten und Tisch.

Eine Scheidung ist doch nicht christlich. daher hat man den mantel der Verschwiegenheit drüber geworfen.. mir wurde als kind halt erzählt der papa schnarcht so laut.. was auch stimmt ;)

von daher war es auch quasi eine Alleinerziehende Frau... ich war damals auch bei Oma / Opa .

Wieso gab es das "früher" nicht? Wann soll überhaupt "früher" gewesen sein?

Und was hat das mit "grüner Politik und an der Schraube drehen" auf sich?

Meine Ururgroßmutter hatte ein uneheliches Kind - glücklicherweise! Denn sonst wäre ich nicht auf der Welt ;-).

Und die wurde vor 1900 geboren... Also soweit zu "früher".

Klar war es in den 50 ern und 60 ern eher selten, wenn ein Elternteil alleinerziehend war. Es sei denn, der andere Elternteil war verstorben. Aber das lag auch daran, dass es gerade für Frauen kaum die Möglichkeiten gab ihre Männer zu verlassen. Sie waren finanziell abhängig und konnten sich nicht, wie Heute, auf den Staat berufen oder Unterhaltsforderungen stellen. Und bis zur Unterhaltsrechtsreform 2008 waren sogar uneheliche Kinder den ehelichen Kindern nicht mal gleich gestellt. Mal abgesehen davon, dass ein unehelich gezeugtes Kind es ohnehin schon schwer genug hatte. Die gesellschaftliche Anerkennung für ledige Mütter war doch eher gleich null. Nicht selten kamen Frauen dann als "gefallene Mädchen" irgendwohin zur Entbindung und dann wurde ihnen das Kind weggenommen.

Aber wie hätten sie sich und das Kind auch durchbringen sollen?

Und "an der Schraube drehen" soll bedeuten, dass man nun alle Eltern zwingt auf Biegen und Brechen zusammen zu bleiben? Bloß nicht! Katastrophe für alle Beteiligten!

Auch dieses ewige "Kinder brauchen aber einen Vater" ist doch Unsinn! Alleinerziehend bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass der Kindsvater sich in Luft aufgelöst hat! Es bedeutet nur, dass ein Elternteil mit dem Kind alleine lebt ohne den anderen Elternteil.

Aber glücklicherweise soll es ja Eltern geben, die sich trotz Trennung wie Eltern benehmen!

Manche kriegen es nicht hin und bei Manchen ist es auch besser für das Kind wenn sie es nicht hinkriegen...


adelaide196970  13.07.2024, 15:11

also ich glaube, das uneheliche Kinder bereits vor 2008 gleichgestellt waren, so in etwa ab 1998

bachforelle49 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 21:48

mit dem Wort "alleinerziehende Mutter" wird absichtlich und mit einem gewissen Zeitgeist suggeriert, daß es ja tatsächlich Probleme gibt - die arme Mutter sozusagen -

wüßte also nicht, warum nach der Europawahl nicht in dieser "Wunde" in einer Gesellschaft, die auf "Kante geht", mal drauf hingewiesen werden sollte, weil das eben ein gesellschaftliches Problem darstellt -

Kessie1  10.06.2024, 21:57
@bachforelle49

Was genau sollte da ein gesellschaftliches Problem dran sein?

Und was hat die Europawahl damit zu tun?

Alleinerziehende (Mütter als auch Väter) sind Heute doch gesellschaftlich gar kein Problem! Für erzkonservative Verfechter der Ehe und dem Gedöns mit dem "bis das der Tod euch scheidet" vielleicht - aber sonst?

Ist doch gruselig, wenn die Eltern zusammen bleiben "müssen", wenn sie es nicht wollen / können.

Ich weiß ja nicht, welche Probleme du nun so mit Alleinerziehenden hast.

bachforelle49 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 21:59
@Kessie1

da komme ich später nochmal drauf zurück .. muß mich konzentrieren >:(

bei 5 eigenen Kindern bin ich eine einsame Choryophäe

Kessie1  10.06.2024, 22:00
@bachforelle49

Ja, wäre schön... denn ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, worum es dir eigentlich geht.

Natürlich gabs schon alleinerziehende Frauen, Oma war eine nachdem sie sehr früh verwitwet war - ihre Ehe dauerte keine 2 Jahre :(

Meine andere Oma war 4 Jahre lang alleinerziehend mit dem Stigma, ein uneheliches Kind zu haben. Sie wurde 1945 von einem Soldaten vergewaltigt, aus dem Elternhaus geprügelt und bekam ihr Kind allein in einem ausgebombten Keller - zum Glück kann man schon fast sagen, sonst hätte man es der noch unmündigen Mutter (sie war noch grade so 17, Mündigkeit mit 21) weggenommen.

Die beste Freundin meiner Oma (*1924) war ein uneheliches Kind, man munkelte, sie sei von einem der Zigeuner (ja, damals hieß das noch so, keine Ahnung zu welcher Gruppe sie gehörten) die jedes Jahr durchs Dorf kamen. Ihre Mutter hatte nie Lust gehabt zu heiraten und blieb Single, sie galt als verschroben und frigide, ich glaub eher, das sie lesbisch war, sie hatte eine SEHR enge Freundin mit der sie auch ein Haus teilte.

Es war schlecht angesehen, alleinerziehend zu sein, Scheidungen kaum möglich und wenn war die Frau als "Weggelaufene" gebrantmarkt und stand ohne irgendwas auf der Straße. Die gescheiterten aber auf Krampf aufrecht erhaltenen Ehen waren nicht selten voller Gewalt und Alkoholismus :(

so gesehen gab,s das ja früher nicht 

Ja, und als die Aktivitäten der Frauen auf "Kinder, Küche und Kirche" beschränkt waren, war die Arbeitslosigkeit geringer ;-)

sollte die grüne Politik mal "an der Schraube drehen"?

Was genau sollte deiner Meinung nach getan werden?


bachforelle49 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 21:51

immerhin wurde schon in den sechziger Jahren die Arbeit der Mutter, Erzieherin und Ehefrau als vollwertige Arbeit voll anerkannt - die jungen grünen Politiker haben bloß keine Ahnung, das ist das Problem - sollten mal Geschichtsbücher lesen

Kessie1  10.06.2024, 22:32
@bachforelle49
immerhin wurde schon in den sechziger Jahren die Arbeit der Mutter, Erzieherin und Ehefrau als vollwertige Arbeit voll anerkannt

??? Haben sie Geld dafür bekommen? Durften sie frei entscheiden ob sie arbeiten wollen? Konnten sie sich dem Göttergatten erwehren, wenn der sie nehmen wollte, sie aber nicht? Hatten sie eine große Wahl kein Kind zu bekommen?

Frauen waren in der Regel in den 60ern komplett abhängig vom Wohlwollen des Mannes!

Munga01  13.07.2024, 14:55
@bachforelle49

Ich bin in den 1960er Jahren aufgewachsen und muss dir dringend raten selbst mal in die Geschichtsbücher zu schauen.

Hausfrauen waren anerkannt, aber sie haben keinen Cent für ihre Arbeit bekommen und waren vollkommen von ihren Männern abhängig.

bachforelle49 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 18:01
@Munga01

jetzt selbst vergangenes in "Cent" aufzuwerten , heißt eigentlich nur noch, daß die Ehe ein Auslaufmodell ist .. warum sollte ein Mann sich das noch antun .. sollen die Frauen doch den Samen zum Schnäppchenpreis bei nächsten Discounter kaufen, und dann haben sie alle ihre Freiheiten und Freizeiten :-(

Das ist einfach gesellschaftlicher Wandel. Vor einigen Jahrzehnten war eine Scheidung, Trennung oder gar ein uneheliches Kind gesellschaftlich nichts akzeptiert. Das ist heute anders. Deshalb „kommt das öfter vor“