Ab wie viel Hz ist Bass Schädlich?

8 Antworten

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Die Hertz sind egal. Der Schalldruck ist entscheidend. Um so tiefer eine Frequenz, desto mehr Leistung ist notwendig. Ich habe in meinem Wettkampfauto (dBDrag) in der untersten Klasse (max. 1x30 cm Sub/1 Amp) 140 dB bei 57 Hz in den Messsensor gedrückt und Pokale gesammelt. Und da hatte ich schon Gehörschutz drin. Ohne war das schon für manche Schädeldecke zu viel.

Das Gehör kann aus einer Ruhephase vielleicht diese 140 dB vertragen, darüber wird es eng. Eine überraschende Einwirkung von 150 dB wäre schon lebensgefährlich, da das Gehirn diesen Reiz nicht verarbeiten kann und kollabiert. Deshalb ist bei den offiziellen Wettbewerben im dBDrag ab 140 dB Pflicht, das geschlossene Fahrzeug von außen zu steuern.

Also, die dB sind wichtig, ob nun 20 oder 60 Hz ist beinahe egal. Für die Gesundheitsauswirkungen ist auch noch entscheidend, wie lange man sich diesem Geräusch ausliefert. Häufige und lange Hör-Sessions werden mit Gehörverlust in ein paar Jahren bestraft. Ich kann noch sehr gut hören, habe dahingehend keine Probleme, die Dosis macht das Gift...


Z3stra 
Beitragsersteller
 12.12.2013, 20:12

Okay, vielen Dank für deine Antwort! Komischerweise zeigte eine dB- Messapp nur geringe Veränderung als ich den Bass hochgedreht hatte. Müssten es dann nicht mehr dB sein?

So wie ich das verstanden habe, ist nur die dB Höhe entscheidend für den Schaden im Ohr, ist das so richtig?

darkhouse  12.12.2013, 20:20
@Z3stra

Nein, auch die Länge, kurzzeitig lassen sich hohe Werte verkraften, wobei nach langer Zeit schon viele Sinneshärchen im Innenohr weggebrochen sind. Grundsätzlich ist es der Schalldruck im Bass, ja. Und herkömmliche Messgeräte sowie auch Apps sind nicht geeignet, im Bassbereich hohe Schalldrücke zu messen - Spielzeug. Dafür braucht man schon Spezialsensoren mit Computertechnik. Wir haben ein genormtes und verplomptes Term-LAB-Messsystem, das kostet im günstigsten Fall 650 $, dazu braucht man eine Lizenz. Da Mikrofone in dem Bereich nicht mehr gut messen, nimmt man spezielle Sensoren, die das besser können.

Auch wichtig: Eine Verdoppelung der Lautstärke entspricht nur ca. 3 dB (und verlangt die 10-fache Leistung).

horschd2991  12.12.2013, 20:50
@Z3stra

dB- Messapp

Die sind für die Katz und stimmen hinten und vorne nicht!

Z3stra 
Beitragsersteller
 12.12.2013, 20:58
@horschd2991

Danke für den Tipp! Dachte mir schon dass die Teile Schrott sind aber 650$ einfach mal so ist schon ne Hausnummer ;)

darkhouse  13.12.2013, 08:32
@Z3stra

Na ja, was heißt Schrott, Apps sicherlich, da sie völlig unzureichende Technik haben. Handgeräte zur dB-Messung sind schon gut - für ihren Einsatzzweck: Umgebungsgeräusche messen, Lärmbelästigung im Innenstadtbereich etc. Aber für die extremen Drücke im Auto braucht es eben diese speziellen Sachen.

Footcritic  13.12.2013, 09:30
@darkhouse

Das mit dem Gehirn kollabieren, musst Du mir mal genauer erklären...

darkhouse  13.12.2013, 10:08
@Footcritic

Dein neuronales Netz, dessen Schaltschrank das Gehirn ist, wird einfach reizüberlastet. Wie es ein Neurologe erklären würde, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass man schon auf dBDrag-Wettbwerben bewusstlose Leute aus den Autos gezogen hat (außerhalb des regulären Wettbewerbbetriebs). Komisch, dass es noch keine Toten gab, kein Mist. Auch andere Organe spielen verrückt, können platzen, Risse bekommen, die Sehfähigkeit schwindet, Schlucken und Atmen wird unmöglich etc.

Ich glaube nicht die Herzzahl sondern die Power ist entscheidend. So ein großer Lautsprecher mit 38 cm Umfang ist viel lauter als ein kleiner Ghettoblaster.

Also die Wattzahl sind wichtig.

Bass hat ja per Definition eine niedrige Herzzahl, wenn die niedrig genug ist, ist der "Ton" irgendwann nicht mehr hörbar, aber noch wahrnehmbar ist (infraschall) was aber für die meisten Menschen sehr unangenehm verwirrend ist. So im Bereich von ungefähr 20Hz. Bestimmte Frequenzbereiche sind bei entsprechendem Schalldruck (dB) aber gefährlich für die Bausubstanz, aber ich denken das man mit handelsüblichen stereoanlagen nicht in den Bereich kommt.

Ich glaube bei YouTube gibt es "Test-Audiofiles" um die leistungsfähigkeit von zB subwoofern zu testen.


Z3stra 
Beitragsersteller
 12.12.2013, 20:15

Danke für deine Antwort! Wie ich oben schon beschrieben habe, ist also dann nur ein zu hoher dB Wert Schädlich für das Ohr? Ein dB- Messapp zeigte nur geringe Unterschiede als ich den Bass hochgedreht habe.

Kann das sein und was ändert sich dann, wenn man den Bass hoch dreht?

darkhouse  12.12.2013, 20:22
@Z3stra

Du solltest nicht so viel messen, vertraue auch deiner eigenen Wahrnehmung. ich weiß auch ohne App, wann es zu laut wird oder wann es schmerzt...

galba6744  12.12.2013, 22:29
@Z3stra

Ich glaube das im niedrigen Frequenzbereich Töne ungeachtet der dB für das Ohr unschädlich sind, zB erst in einem Bereich der insgesamt so unangenehm ist das man ihm sich so wie so nicht freiwillig länger aussetzt.

Z3stra 
Beitragsersteller
 14.12.2013, 10:15
@darkhouse

Ja genau das ist es ja. Bässe nimmt man nicht so gut wahr wie Hochtöne, deshalb sind sie ja so "gefährlich".

Den Bereich < 60 Hz nennt man die Schumannwellen. Sie liegen unterhalb der Hörschwelle haben aber einen Einfluß auf Organismen. Es sind bestimmte Frequenzen der Schumannwellen, so z.B. 7,8 Hz die eine Panikreaktion bei Tieren auslöst und Großtiere bei dem Tsunami 2004 das Leben rettete. Erforscht ist das Phänomen noch nicht.

http://fosar-bludorf.com/schumann_gruppen/


TheStone  14.12.2013, 21:31

"Den Bereich < 60 Hz nennt man die Schumannwellen. Sie liegen unterhalb der Hörschwelle" Das menschliche Gehör ist durchaus dazu in der Lage Töne bis c.a. 20Hz bewusst wahrzunehmen.

Das hat nichts mit der Tonhöhe zu tun, nur mit der Lautstärke.