Ab wann sollte man sich ein eigenes Pferd zulegen?

13 Antworten

Bekam mein erstes eigenes Pferd mit 15 (ich 15, Pferdi 6), da ich zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich aktiv und erfolgreich im Turniergeschehen unterwegs war. Rückblickend - zu früh! Meine Eltern meinten es gut und haben mich auch immer unterstützt, aber sie haben auch halt auch nicht wirklich Ahnung von Pferden, ich logischerweise zu dem Zeitpunkt zu wenig und so waren wir auch erstmal auf andere Leute angewiesen. Lief nicht immer glatt. Auch, wenn ich dann den Beruf des Pferdewirts ergriffen habe und meine Stute einfach mitkam, war es nicht immer leicht, auf vieles verzichten zu müssen zugunsten des Pferdes und auch einfach - gerade als junger Mensch - "angehängt" und unflexibel zu sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Wenn man mehr als 10, besser noch mehr Jahre Erfahrung hat, nicht zwingend Reiterfahrung, sondern eben auch alles andere

UND

sesshaft ist, also damit rechnen kann, dass einen Familie und/oder Beruf mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr zum Umzug zwingen

UND

so lange schon berufstätig ist, dass man sich ein größeres finanzielles Polster ansparen hat können.

Zu früh, hatte ich eines, als ich dachte, mit viel Fleiß und Liebe kriege ich das hin.

Selbst, wenn deine Eltern Millionäre sind, ist es zu früh, solange sie nicht selbst Interesse am Reitsport haben. Denn IMMER, und erst recht, wenn du selbst durch Prüfungsphasen stärker beansprucht bist, beeinträchtigt ein Tier das gesamte Familienleben. Das muß mindestens ein Elternteil wirklich wollen, und sich auch einiges an Sachverstand aneignen, um die Entscheidungen treffen zu kann, die noch nicht treffen kannst und darfst.

Die Antwort auf deine Frage würdest du erst verstehen können, wenn du 20 bist oder bzw. erst, wenn du dein Geld selbst verdienen musst. Also jeder der dir hier empfiehlt mit 15 ein eigenes Pferd zu holen ist entweder selbst noch Minderjährig oder musste in seinem Leben nie selbst für sein Geld arbeiten. Aber dass dir diese Antwort so nicht viel bringt, ist mir schon klar, trotzdem ist es die Antwort die dir und deiner Zukunft eigentlich am besten gesinnt ist. Vielleicht hörst du auf sie, kaufst dir dein Pferd erst mit 20 und wirst mir eines Tages danken, vielleicht macht dich meine Antwort auch nur wütend, dann entschuldige ich mich dafür und versichere dir, dass es nicht böswillig gemeint ist.

Von Experte Urlewas bestätigt

Es ist super, dass du dir so viele Gedanken machst und realistisch überlegst, ob du einem eigenen Pferd gewachsen bist!

Warum es sinnvoll sein kann, bis nach der Ausbildung zu warten

Ein eigenes Pferd ist eine große Verantwortung und bedeutet nicht nur viel Freude, sondern auch einen erheblichen Zeitaufwand. Gerade während der Schulzeit, besonders mit dem bevorstehenden Abitur, kann es schwierig sein, regelmäßig genug Zeit für das Pferd zu haben. Viele Reiter entscheiden sich daher, erst nach der Schule oder Ausbildung ein eigenes Pferd anzuschaffen, wenn ihr Alltag planbarer ist.

  • Zeitmanagement: Neben der Schule, Prüfungen und später der Ausbildung oder dem Studium bleibt oft wenig Zeit, um ein Pferd wirklich gerecht zu werden.
  • Flexibilität: Nach der Schule eröffnen sich viele neue Möglichkeiten – Studium, Reisen, Ausbildung. Ein eigenes Pferd schränkt diese Flexibilität stark ein.
  • Erfahrung sammeln: Eine Reitbeteiligung kann eine tolle Möglichkeit sein, sich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen, ohne sofort die volle Last eines eigenen Pferdes zu tragen.
Eine sinnvolle Alternative bis dahin

Viele Reiter holen sich ihr erstes Pferd erst nach der Ausbildung oder dem Studium, wenn sie finanziell unabhängiger sind und einen stabilen Alltag haben. Bis dahin könnte eine feste Reitbeteiligung eine gute Zwischenlösung sein. So kannst du schon viel Verantwortung übernehmen und herausfinden, wie sich der Alltag mit einem Pferd anfühlen würde

Warum eine RB deutlich entspannter ist als ein eigenes Pferd

  • Mehr finanzieller Spielraum für die eigene Entwicklung

Mit 600 € pro Monat kann man entweder ein eigenes Pferd unterhalten (wo dann noch Tierarzt, Hufschmied, Ausrüstung etc. dazukommen) oder dieses Geld für hochwertigen Reitunterricht, Lehrgänge und Trainerstunden nutzen. Mit einer RB kann man sich also reiterlich viel schneller verbessern, weil das Geld gezielt in das eigene Können investiert werden kann.

  • Mehr Flexibilität & weniger Stress

Ein eigenes Pferd bedeutet eine tägliche Verpflichtung – egal ob man Zeit hat oder nicht. Mit einer RB kann man sich seine Reittage einteilen und hat weiterhin genug Freizeit für Freunde, Schule, Urlaub oder spontane Unternehmungen. Das Pferd wird an anderen Tagen vom Besitzer versorgt, sodass man sich nicht um alles kümmern muss.

  • Reiterlich größere Möglichkeiten

Mit einer RB kann man verschiedene Pferde ausprobieren und muss nicht über Jahre an ein einziges Pferd gebunden sein. Man kann gezielt nach einem Pferd suchen, das zu den eigenen Zielen passt – sei es Dressur, Springen oder Gelände – und wenn man merkt, dass es doch nicht passt, kann man die RB wechseln. Ein eigenes Pferd bleibt dagegen immer gleich und limitiert die Entwicklung, wenn es nicht ideal zur Reitweise oder zum Lernstand passt.

  • Kein finanzielles Risiko & keine unvorhersehbaren Kosten

Beim eigenen Pferd kommen zu den fixen monatlichen Kosten oft plötzlich Tierarztrechnungen, Hufschmied, Ausrüstung oder Stallwechsel dazu. Diese können schnell mehrere hundert oder tausend Euro betragen. Mit einer RB hat man eine feste, kalkulierbare Monatsgebühr ohne finanzielle Überraschungen.

Wenn du den Wunsch nach einem eigenen Pferd hast, spricht nichts dagegen, langfristig darauf hinzuarbeiten – aber es kann sinnvoll sein, noch ein paar Jahre zu warten, bis du sicher bist, dass du die Zeit und Stabilität dafür hast.