Ab wann ist es moralisch verwerflich, ein Leben zu töten?

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Das philosophische Problem ist hierbei, dass wir nie eine Ameise waren. Würde der Rinderschlachter mal wissen wie es ist ein Rind zu sein, würde er nie ein Rind schlachten. Darum töten wir so leicht auch keine Menschen, weil wir wissen wie es ist ein Mensch zu sein. Sehr schwer können wir auch Haustiere töten die von uns in langer Tradition gezüchtet worden sind. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Größe, der Niedlichkeitsfaktor und die Menge. Große Tiere wie Hunde, Nilpferde, Wale würden wir eher seltener töten, weil sie eben groß, faszinierend, einzigartig, mächtig, süß oder selten sind , während kleine Spinnen oder Kellerasseln als kleine mikrige, eklige, aus dem Tierschutzgesetz fallende Ungeziefer sind, genauso wie Ratten und Mäuse die nicht alle gerne im Keller haben, dessen Tötung uns vielleicht rein gar nichts ausmacht. Ich denke mal je mehr Bedeutung ein Tier auf der Welt hat, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit dass es viele Menschen töten würden. Da gibt es Hunde und Katzen und Hamster, die wir schon jahrelang züchten, Elefanten und Pandabären dessen Existenz der Mensch bewundert und faszinierend findet, wenn auch oft unbewusst.... während eine Ameise nur ein kleines krabbelndes Etwas im Garten ist. Würde die Welt genau das Gleiche über eine Ameise wie über ein Hund denken, dann würde man auch keine Ameisen bekämpfen. Der Mensch hat auch ein höheres Bewusstsein und stellt sich generell über Tiere. Wir würden nie ein Menschen einschläfern oder kastrieren oder ihn in Zoos stecken, aber bei einem Tier, da machen wir das schon. Und der Geist des Menschen kategorisiert gerne in "Was kann ich töten, weil das eh niemand mitbekommt und weil es davon genug gibt" oder "Was will und kann ich nicht töten, weil es einfach nur unmoralisch ist". Sicherlich gibt es auch Menschen die keiner Fliege was zu Leide tun würden. Was ich sagen kann ist, dass es genauso schlimm ist eine Ameise zu töten wie ein Hund, weil beide "leben". Theoretisch müsste ich mich also auch über den Nachbarn aufregen der sonntags den Rasen mäht, weil er Grashalme tötet.

Kein (gesunder) Mensch tötet bewusst Tiere - aus Freude am Töten - entweder wollen die Menschen Tiere essen (in einigen Ländern isst man Tiere, die in anderen Ländern als Haustiere verwöhnt werden), sie töten sie aus Ekel oder unbeabsichtigt - bei Insekten teilweise unvermeidbar. Ich achte beim Spazieren immer, wo ich hintrete, um beispielsweise Schnecken oder Käfer vor meinem Gewicht zu retten. Ethisch fragwürdig ist jedes Töten, wenn es absichtlich angesetzt wird.

Ignatius  20.01.2012, 17:39

Vermutlich verzichtest du auch auf Antibiotika wenn du krank bist(?)

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silentpain011  20.01.2012, 20:28

DH von mir wobei bsplw. kleine Kinder "bewusst" Insekten töten, teilweise auch "aus Spass".

@Ignatius

Bakterien haben kein eigenes, individuelles Bewusstsein geschweige denn ein Gehirn oder etwas ähnliches. Sie können daher auch keinen Schmerz sprüren (man darf mich gerne korrigieren aber ich meine mich an den Bio-unterricht errinern zu könnem ;) ). Viren werden nicht mal als Lebewesen eingestuft.

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Ignatius  21.01.2012, 01:53
@silentpain011

@silentpain011: Wenn ich dich richtig verstehe, willst du die (ethische) Grenze zwischen Lebewesen mit individuellem Bewusstsein und Lebewesen ohne individuelles Bewusstsein ziehen. Das wird nicht einfach, denn es ist selbst bei Tieren, die recht nahe mit uns verwandt sind umstritten, ob sie ein Bewusstsein von sich selber haben. Selbst beim Menschen ist das in den ersten Monaten des Lebens noch nicht gegeben.

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lichtschatten  22.01.2012, 01:08
@Ignatius

Ich nutzte noch nie Antibiotika - keine Krankheit erforderte das. Habe noch nie Kinder beobachtet, die Insekten töten, nur Erwachsene, die Gliederfüßer aus Ekel vernichten wollten. Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Allerdings schon, wenn Menschen, die krank sind, Antibiotika nutzen (ich schrieb daher: gesunde Menschen), ebenso wie Raubtiere, die aus Hunger Menschen verzehren. Es ist ein Unterschied, zu töten aus Freude oder zu töten, um sich selbst zu nähren/ erhalten.

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man soll nix töten, aber wenn wir auf ameisen treten, töten wir sie indirekt, da wir sie nicht sehen können, hunde kann man nur absichtlich töten

crinwell 
Fragesteller
 19.01.2012, 21:07

wenn man absichtlich eine ameise mit den fingern zerdrückt und außerversehen einen hund umfährt, der einen vors Auto spirngt, was ist dann?

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GluboGrine  19.01.2012, 21:09
@crinwell

wenn der hund reinrennt ist das moralisch nicht verwerflich. dann ist es egal was reinrennt.

da konntest du nicht viel daran ändern.

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29Ali5  19.01.2012, 21:11
@crinwell

wenn du absichtich die ameise zerdrückst ist, ist es "mord" und wenn dir ein hund vors auto läuft ist das ein unfall würde ich sagen..

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koch234  20.01.2012, 15:31
@29Ali5

Wenn du eine Ameise zerdrückst, ist es eine Tötung, Mord ist für Menschen vorbehalten.

Aber was sind solche Spitzfindigkeiten einem Gleichmacher und Kleinschreiber?

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koch234  20.01.2012, 15:34
@koch234

und zwar ist Mord sogar auf die Tötung von Menschen aus niederen Beweggründen begrenzt.

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Prinzipell ist es das selbe.

Man hat garnicht zu töten. weder Hund noch Ameise, noch irgendein anderes Tier.
Aber es stimmt schon..Wenn man ne Ameise zertritt, dann kümmerts keinen. Ist eben ein nebensächliges kleines ''Vieh'' das niemanden interessiert.

Was moralisch ist, ist für jeden Menschen etwas anderes. Für mich ist es unmoralisch, wenn man ein Tier ohne wichtigen Grund tötet, egal wie groß das Tier ist.