10 Wochen alter Welpe dreht total ab?
Unser Welpe ist extrem anstrengend zur Zeit. Dass Welpen nicht einfach sind ist klar, aber so abgedreht war noch keiner von uns. Entweder schläft sie, oder sie dreht völlig ab, dazwischen gibt es nix. Im einen Moment schläft sie, und im nächsten hat sie sich im Ärmel oder Fuß verbissen. Auch stundenlanges spielen powert sie nicht aus. Sie dreht dann völlig ab, verbeißt sich in Hände, Füße und Klamotten. Nach dem Spielen ist alles verkratzt und blutet. Sie macht das nicht weil sie böse ist, sondern einfach weil sie total überdreht ist. Wir gehen 3 mal täglich 10-20 Minuten Gassi, was in dem Alter völlig ausreichen sollte. Danach ist es auch gut, sie spielt vielleicht noch oder läuft im Garten und schläft dann auch (nicht lange). Aber ich habe Angst sie zu überfordern wenn wir öfters laufen. Ich wüsste sonst nicht wie ich sie sonst auslasten soll, außer durch häufigeres laufen. Länger sollten wir auf keinen Fall. Wenn wir sie geistig fördern ist sie ruhig, und voll bei der Sache. Das liebt sie. Aber ich will sie auch nicht mit den Leckerli mästen, und länger als 10 Minuten am Stück sollte ich das auch nicht machen, damit sie nicht die Lust verluert. Woran könnte es liegen dass sie so überdreht ist. Was kann man dagegen tun, oder ist sie eben einfach besonders aktiv?
6 Antworten
Woran könnte es liegen dass sie so überdreht ist.
Ist es bei euch generell unruhig, laut oder lebhaft oder zu weitläufig? das könnte aufpuschen. Eine räumliche Begrenzung hilft manchmal sich geistig und damit auch körperlich zu "sortieren". Also zB nicht das gesamte Haus u Grundstück zur Verfügung stellen, sondern einen abgetrennten Teil. Ebenso die Aktivitäten eingrenzen. Manchmal ist Weniger Mehr.
Hatte sie auch Geschwister? ich frage, weil Einzelwelpen oft kein Ende finden und zu ähnlichem Verhalten neigen. Beisshemmung lernen Welpen auch von Geschwistern.
Wenn du Leckerchen fütterst arbeitet sie ruhig mit, schreibst du. Ist sie vielleicht hungrig und dreht deshalb so am Rad? oder bekommt sie zu Proteinreiches Futter? Bei Pferden sagt man: den sticht der Hafer - kennst du bestimmt diese Aussage.
Menschenhaut darf nicht verletzt werden, diese Beisshemmung musst du ihr beibringen: sofortiger Spielabbruch und weggehen/abwenden.
Wie ist das Temperament von Mutter und Geschwistern? haben sie beim Züchter was erlebt oder wie wurde der Wurf aufgezogen?
Ist es eine aktive Rasse? Australien Shephard, Jack Russel, Border Collies o.ähnl.?
Das wären so die ersten Gedanken die mir durch den Kopf gingen, als ich eure Geschichte las.
ja gut, beides sind sehr lebhafte, zu überdrehen neigende, Rassen. Beide Rassen haben aber auch gerne IHREN Menschen. Einmannhunde sozusagen. Obwohl auch familientauglich schließen sie sich ihrem "Führer" bedingungslos an. Das kann man gut nutzen!
Ich denke jetzt auch, du vermutest richtig. Sehr früh geholt *seufz
Aber andererseits, lieber mit 7 Wochen aus einem irren Haushalt rausgeholt und selber gefördert, als noch weitere Wochen dort verplempert und verrückt machen lassen. Denn auch wenn ein so junger Hund nichts lernt lernt er etwas....
Vielleicht gibt es die Möglichkeit, regelmäßig mit einem oder zwei älteren, bereits gut erzogenen und verlässlichen Hunden zusammen zu sein? die könnten sie auf den Boden der Tatsachen bringen und ihr das hündische Einmaleins des Guten Benehmens beibringen. Eine Welpengruppe würde ich für so einen Wirbelwind eher nicht empfehlen, möglicherweise wird sie dann noch aufgedrehter und mutiger? - lieber ältere vernünftige Kollegen wählen.
Sie muss jetzt lernen sich zurück zu nehmen, Ruhe Ruhe und nochmals Ruhe in den Hund bringen. Notfalls mithilfe des Boxentrainings (bin aber persönlich da nicht so ein Fan von) und dann gezielt mit ihr arbeiten. Kleine Unterordnungsübungen und Spielereien die Vertrauen fördern. Google Bindungsspiele.
zur Fütterung lies bitte hier:
Viele weitere Möglichkeiten der Verhaltensbeeinflussung
http://www.sitzplatzfuss.com/verhaltenstherapie-aus-dem-futternapf/
Sie hat "Leben in sich", manche sind so, es gibt ja auch quirlige Menschen und ruhige Menschen. Sie hat halt Energie und ist aktiv. Da tu bitte nichts gegen, es ist ihr Charakter. Das ist ein Tier, keine Maschine, die man runterregeln kann.
Oh ihr müsst viel mehr für Ruhe und Entspannung sorgen. Achtet darauf das der Hund mindestens alle 2h schläft und dann auch richtig zur Ruhe kommt. Wilde spielen müssen mit diesen Hunden absolut tabu sein. Macht Sachen, wo sie runterkommt. Mit solchen Hunden müsst ihr sehr aufpassen.
Stundenlanges spielen und 3x20 Minuten gassi? Sorry aber das ist viel zu viel.
Schraubt das ganze mal runter und bringt mehr Ruhe Zeiten ein.
Natürlich ist der Welpe total überdreht wenn ihr ihn so überfordert.
Das mit dem stundenlangen spielen war nicht so gemeint, dass wir es tun. Mehr dass es nichts bringen würde. 20 Minuten Gassi finde auch ich ehrlich gesagt viel. Man sagt ja in dem Alter 10 Minuten... Wie ist das mit der Häufigkeit? Sind da 3x täglich okay?
Ihr unterliegt hier einem Denkfehler. Durch stundenlanges Spielen powert ihr den Hund nicht aus, ihr steigert seine Kondition. Und mit einer gesteigerten Kondition will der Hund immer mehr und immer länger beschäftigt werden.
Ein Welpe in diesem Alter sollte 20 - 22 Stunden am Tag mit Schlafen oder Ruhen verbringen. In der restlichen Zeit lasst ihr Spiele, bei denen der Hund zu sehr aufdreht, einfach weg und macht stattdessen ein bisschen Denksport mit dem Kleinen. 20 Minuten Denkspiele (über den Tag verteilt) lasten den Hund mehr aus als 2 Stunden Tauziehen oder Bällchen holen.
Zum Thema zwicken: was habt ihr denn bisher schon getan, um die Beißhemmung bei eurem Welpen zu festigen? Das ist wirklich extrem wichtig! Wenn ihr ihm jetzt nicht beibringt, dass Beißen tabu ist, wird er auch später seine Zähne leichtfertig einsetzen.
Wie sieht das generell mit den Regeln bei euch aus? Seid ihr vllt. zu inkonsequent beim setzen von Grenzen?
Mir scheint, ihr seid etwas überfordert mit dem Welpen. Kann ich mir gut vorstellen. Er war einfach zu jung, als ihr ihn geholt habt. Das ist jetzt die Rechnung dafür.
Sie ist zwar nicht völlig ohne Geschwister aufgewachsen, aber meine Mutter hat sie (meiner Meinung nach) einfach viel zu früh abgeholt. 10 Wochen fände ich okay, aber 7 Wochen sind zu früh. Daher die fehlende Beißhemmung. Unruhig ist es hier eigentlich nie wirklich. Räumlich ist sie etwas eingegrenzt. Das obere Stockwerk ist tabu, aber dafür ist die Tür nach draußen eigentlich immer offen, weil sie keinerlei Anzeichen macht wenn sie muss (weder schnuppern noch sonst was), aber dafür eigentlich alleine raus geht dafür wenn sie kann. Hunger dürfte sie keinen haben, sie bekommt 3x täglich gekocht (hauptsächlich Fleisch und ein bisschen Reis, Haferflocken oder Quinoa) und eigentlich immer steht noch eine schale Trockenfutter bereit. Zu Proteinreich weiß ich ehrlich gesagt nicht. Worauf muss man da achten? Die Mutter war (und ist) recht temperamentvoll, beim Vater weiß ich es nicht. Es war ein unbeabsichtigter Wurf - Verantwortungslos sowas - also nicht vom Züchter. Die Welpen sind in der Familie bis zur 7. Woche aufgewachsen und wurden dann abgeben. Dass ich das zu früh finde habe ich ja schon gesagt. Die Rasse ist ein Dalmatiner Schäferhund mix. Ich vermute dass es einfach daran liegt dass ihre Mutter sehr "wild" war und meine Mutter die kleine zu früh geholt hat.