Warum hat Glutamat eigentlich so einen schlechten Ruf?
Hallo,
ich koche gerne und habe Glutmat, oder MSG aufgrund des schlechten Rufs sehr lange gemieden.
Nun denn, vor einer Woche habe ich mir mal eine kleine Tüte bestellt und etwas rumprobiert. Auf Tomaten, Gurken oder sonstigem Gemüse überzeugt es mich nicht wirklich, da dieser Umami Geschmack alles überdeckt.
Doch in Soßen oder in der Panade finde ich, dass es einen unglaublich tiefen Geschmack entwickeln kann und verstehe überhaupt nicht, warum es denn nun eigentlich so kontrovers ist.
Natürlich gibt es Leute, die dagegen allergisch sind, diese müssten dann allerdings auch gegen Tomaten allergisch sein, da diese auf natürliche Art auf Glutamat enthalten.
In finde, dass Glutmat in der richtigen Dosis die Küche wirklich bereichern kann. So eine Geschmackstiefe erreicht man eben mit herkömmlichen Gewürzen nur schwer, es sei denn man mixt den halben Orient zusammen.
Wie steht ihr zu Glutmat?
Vielleicht jemand, der mehr Erfahrung hat als ich?
Viele Deutsche benutzen Maggi (was ich lustigerweise gar nicht ab kann) und dort ist auch Glutamat enthalten - dies ist dann aber in Ordnung?!
Vielen Dank im Voraus!
4 Antworten
Natürlich gibt es Leute, die dagegen allergisch sind, diese müssten dann allerdings auch gegen Tomaten allergisch sein, da diese auf natürliche Art auf Glutamat enthalten.
Eben... eine Glutamatallergie gibt es tatsächlich nicht. Unverträglichkeiten sind idr. Fehl- oder Selbstdiagnosen eben wegen dem schlechten Ruf. Auch die alternative Gesundheitsszene hasst den Stoff.
Wie steht ihr zu Glutmat?
Vielleicht jemand, der mehr Erfahrung hat als ich?
Glutamat ist ein unbedenkliches Würzsalz.
Ich benutze es daheim eher selten aber ich koche hobbymäßig manchmal in einer größeren Küche da nehm ich immer welches mit, da man bei sehr großen Töpfen Sachen nur schwer einreduziere kann. Wenn man dann feststellt dass etwas ein bisschen wässrig ist kann man stattdessen nachwürzen, ua. mit Glutamat. Glutamat ist dazu sehr gut da es fast völlig neutral ist. Anders als Maggi oder Worcestersoße oder Glutamatverschnitte wie Fondor oder Instantbrühe.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Verantwortlich für den schlechten Ruf ist ein einzelner Brief von einem Dr. Ho Man Kwok, der das so genannte "Chinarestaurant-Syndrom" erlebt haben will. Es ist heute unbekannt, ob dieser Brief überhaupt ernst gemeint war.
Brian Dunning kann die seltsame und heute lückenhafte Geschichte besser erzählen als ich.
MSG: How a Friendly Flavor Became Your Enemy (skeptoid.com)
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Als ich vor ein paar Jahren mit der Verwendung von Natriumglutamat angefangen habe war das geradezu ein rebellischer Akt. Da gab es öfter Kommentare drüber dass ich das mindestens niemandem sagen soll. Heute ist es wieder anders, diesmal wegen "Uncle Roger":
... der - ohne Witze- die Wahrnehmung von Glutamat merkbar verändert hat durch seine unverhohlene Verehrung des "weißen Pulvers" :-)
Ich nutze es nicht und würde es auch nicht kaufen. Warum auch? Mir schmeckt mein essen ganz natürlich besser, als mit Glutamat angereichert (mit einer der Gründe, das ich keine fertiggerichte etc kaufe weil sie mir alle absolut nicht schmecken).
Gut, das dachte ich auch zuerst - hab mich dann aber vom Gegenteil überzeugt. Im Fertigfraß ist eben viel zu viel vom Glutamat enthalten.
Unter anderem wegen eines (ausgedachten) Berichts über das „China Restaurant Syndrome“, der zu ernst genommen wurde.
Herrje, in der asiatischen Küche ist überall Glutamat enthalten und das nicht erst seit gestern.
Irgendwann wurde es ganz einfach grundlos schlechtgemacht. Genauso wie Maissirup in den Staaten hochgelobt wurde. Beides Unfug.