Würdet Ihr euren Beruf den ihr vor 40 Jahren mal gelernt habt immernoch heute jemanden empfehlen?
Ich kann meinen damaligen gelernten Beruf heute keinem mehr raten...
4 Antworten
Ja ich würde jeden der sich für Elektronik begeistern kann den Beruf Elektriker (egal welche Fachrichtung) empfehlen
Also zumindest für mich ist es ein großer Unterschied, ob man (meine Bezeichungen in runden Klammern) eher die Stromversorgung macht (Elektriker), komplexere Elektronik-Module zusammenstöpselt und konfiguriert (z. B. IT-Systemelektroniker) oder wirklich Elektronik entwickelt (Elektroniker, E-Techniker oder E-Technik-Ing.).
notting
Nun, wenn man die Kindergartenzeit oder spätestens Grundschulzeit dazunimmt, wo mein Vater mir erste elektr. Schaltungen gezeigt hat, wo z. B. dann was geblinkt hat, könnte das mit dem Beruf, den ich "vor 40 Jahren angefangen habe zu lernen" hinhauen ;-)
Hab im Grundschulalter einen gebrauchten Elektronik-Experimentierkasten von einem älteren Cousin bekommen, der sich dafür nicht begeistern konnte. Da habe ich dann nach und nach alle Erweiterungspakete gekauft (waren insg. 4 Kästen, wobei ich vom Cousin die ersten beiden zusammen bekommen habe). Habe sehr gerne damit gespielt.
Seither ist sind aber die Elektronik-Teile alle viel kleiner geworden, dass man schlechter erklären kann "das ist ein Widerstand, das ist ein Kondensator" etc. und reparieren erst recht. Die letzte TV-Reparatur-Schulung die mein Vater hatte, begann ungefähr so: "Der TV besteht aus 3 Modulen. Eines davon gehört zum Panel, davon haben nicht mal wir Schaltpläne...". Sprich fröhliches Trial-and-Error-Module-Tauschen, während mein Vater früher ein sehr gutes Elektronik-Verständnis brauchte und mit Oszi etc. alles durchgemessen hat.
Heute kann man Kinder und Jugendlicher IMHO nur noch über programmierbare Roboter halbwegs für Mechatronik gewinnen.
So ungefähr lief es auch bei meinem Berufsweg: An der nächsten techn. FH gab's kein Inf., obwohl ich Software-Entwickler werden wollte. Deswegen habe ich im E-Technik-Studium soviel wie ging Software-Entwicklung gemacht. Nach meinem Abschluss habe ich nur noch ganz selten was mit Elektronik-Entwicklung gemacht, Rest alles Software.
So ändern sich die Zeiten. Also Elektronik die man früher gut anfassen konnte, ist sehr abstrakt geworden, während die abstrakte Software-Entwicklung immer stärker so weiterentwickelt hat, dass man schnelle nachvollziehbare Ergebnisse hat, wo sich was tut.
notting
Ich bin zwar erst 39 aber auf jeden Fall nicht.
Weil der Job schlecht bezahlt ist und nicht anerkannt wird oder schlecht anerkannt wird.
Um ehrlich zu sein habe ich die Ausbildung auch nur gemacht damit ich Geld vom Jobcenter bekomme weil ich damals überhaupt keinen Bock hatte dass irgendwas zu machen.
Normalerweise soll man den Job ausführen, worauf man auch Lust hat. Solange man dafür psychisch und körperlich überfordert ist, würde ich den Job auch nicht weiterempfehlen
Lust ist das eine, aber wenn sich das Berufsbild und die Bedingungen derart zum Nachteil verändert haben dann sollte man sich was anderes suchen 😉 😉!
Natürlich. Ich wäre auch nicht im Leben klar gekommen, wenn ich so viel Spaß im Beruf habe und trotzdem für Hungerlohn knechten müsste. Viele Leute verstehen es nur nicht, dass Geld auch im Berufsalltag eine Rolle spielt
Wieso nicht?