5 Antworten

Das spielt inzwischen keine Rolle mehr. Die Sache ist vom Tisch.

Habeck hat das sicherlich sogar ganz gut gemeint. Ich will ihm keine schlechte Absicht unterstellen. Nur seine permanente Unfähigkeit, die Dinge auch mal bis zum Ende zu denken und vor allem schlecht zu kommunizieren, werden ihm nun wieder einige Prozentpunkte bei den BTW kosten.

Habeck wollte ja eigentlich an das obere 10 Prozent der Einkommen ran. Nur erreicht er diese Gruppe überhaupt nicht, weil die entweder privat versichert sind oder weit über der Bemessungsgrenze liegen.

Die Umsetzung würde sogar zu noch mehr Ungerechtigkeit führen, da hier auch zahlreiche andere Gruppen, wie wieder mal alle Beamten, ausgenommen wären. Warum eigentlich?

Man trifft damit also ausschließlich nur die Kleinanleger, die sich mühevoll eine Altersvorsorge ersparen wollen. Auch viele Kleinunternehmer wären betroffen, die sowieso schon zu kämpfen haben.

Und natürlich würde die Bearbeitung auch zu erheblich höheren Aufwand und Kosten beitragen. Dabei wollten wir doch eigentlich alles viel einfacher und endbürokratisierter gestalten. Ob diese Kosten nun den Erlösen übersteigen würden, kann dir hier im Forum niemand seriös beantworten.

Aber wie gesagt, das Thema ist nun vom Tisch. Alle Parteien spüren nun, dass es bei diesem Thema erheblichen Gegenwind gibt. Das kann sich keiner mehr vor den BTW leisten.

So gesehen hat uns Herr Habeck mit seinem Vorschlag sogar einen nützlichen Dienst erwiesen. Denn ich kann mich gut erinnern, dass sowohl in SPD (unter anderem von Olaf Scholz) als auch in der CDU schon einige ähnliche Stimmen in diese Richtung kamen, die besonders bei Kapitalerträgen Neuregelungen vorgeschlagen haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

grtgrt 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 12:00

Gute Argumente, Danke!

Bluemie  16.01.2025, 12:20
@grtgrt

Man kann ja bei den Kapitalerträgen sich wirklich eine neue Regelung überlegen, die mehr Gerechtigkeit schafft. Aber ausgerechnet an die Sozialversicherung zu gehen bewirkt genau das Gegenteil.

Mein Denkansatz wäre.

Warum besteuert man nicht sehr hohe Kapitalerträge (vielleicht ab 500.000 Euro) aus Dividenden oder Kryptos nicht einfach mit dem persönlichen Steuersatz?

Ausschüttungen aus Kapitalgesellschaften würde ich hier aber ausnehmen, da die Gewinne ja schon auf der Unternehmensseite besteuert wurden.

Dagegen sollte für alle Kleinanleger der Sparerfreibetrag pro Jahr auf mindestens 12.000 Euro angehoben werden, besser noch auf 20.000 Euro.

Man würde damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum Einen würden die wirklich großen Einkommen mehr für die Allgemeinheit bezahlen und somit unser Solidarprinzip ein Stück gerechter machen.

Zum Zweiten würden Millionen Kleinsparer davon profitieren und hätten endlich mal eine realistische Chance, für ihre Altersvorsorge zu investieren, neben der schon längst nicht mehr sicheren gesetzlichen Rente.

grtgrt 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 12:24
@Bluemie

Ja, so sehe ich das auch.

Haste dich mal gefragt an wen überschüssiges Geld zur Verwaltung geht....

Und haste dich mal gefragt ob unzufriedene Bürger die selben Politiker zweimal wollen?

Wir leben immernoch inner Demokratie, nicht Diktatur die Politik hat für uns zu entscheiden nicht gegen uns.

Nein, absolut nicht.

Die Frage wurde neulich schon erörtert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – HU-Studium Politikwissenschaften

grtgrt 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 08:44

Aha, wo denn?

Kuestenflueg248  16.01.2025, 08:49
@grtgrt

in öffentlichen diskussionen ? viele kleinsparer zahlen ja schon auf ihre 20€ zinsen die kapitalertragsteuer + kirchensteuer

Bluemie  16.01.2025, 12:33
@FAQxJenosse

Und genau da liegt der Denkfehler.

Viele Leute kennen scheinbar nur das klassische Sparbuch aus Omas Zeiten.

Ein Sparerfreibetrag von nur 1000 Euro pro Jahr ist ein Witz.

Nur einer meiner ETF in meinem Depot erzielte allein im vergangenem Jahr eine Steigerung von 35%.

Lass also mal einen Kleinsparer einen ETF mit monatlichem Sparplan über 10, 20 Jahre oder länger ansparen, dann kann das eine stattliche Summe werden.

Will man nun diesen Kleinanleger, der sich um seine Altersvorsorge selbst kümmert und somit das Rentensystem (sowieso nicht mehr sicher) später entlastet, nun noch bestrafen?

Ich bin für einen jährlichen Sparerfreibetrag von mindetsens 12.000 Euro.

FAQxJenosse  16.01.2025, 16:50
@Bluemie

12000 sind 8% p. a. von 150.000.

Von den 12.000 gehen Stand jetzt schon 26,375 % (Abgeltungssteuer + Soli) ab?

Nein, es wäre durchaus sinnvoll.

Aber da die Menschen mit den hohen Kapitalerträgen auch die Menschen sind, die die stärkste Lobby im Parlament (und bei den Medien) haben, werden sich solche vernünftigen Ideen sicher nicht durchsetzen.

Kann sein, aber so weit sind wir ja noch lange nicht - ihr tätet wohl besser daran, euch mit den Vorhaben der CDU/ AfD auseinander zu setzen ...