Wie gefällt euch persönlich die Kindererziehung von heutzutage?

8 Antworten

Zum Teil stimme Ich dir da zu, in den reichen Familien oder wenn Familien in Stadtteilen wohnen, die auf so etwas achten stimmt das. Ich bin Erzieherin und lebe in Hamburg. Ich arbeite in Billstedt einem Stadtteil mit sehr hoher Migration. In meinem Kindergarten beobachte Ich leider das komplette Gegenteil. Kinder sind überfrachtet mit Konsum, zuviel Spielzeug, viel zu früh und zu hoher Medienkonsum, zuviel ungesundes Essen, Markenklamotten werden bevorzugt, auch schon von Kindern. Deren Kindheit ist so schlimm. Sehr viele Kinder erzählen uns am Montag, wenn wir sie fragen, was sie am Wochenende gemacht haben, dass sie Handy gespielt, Tablet gesehen (TV gesehen) haben oder einkaufen waren mit Mama und Papa. Kaum ein Elternteil geht mit seinem Kind einfach auf den Spielplatz oder macht einen Ausflug. Essen was in der Brotdose ist, ist sehr oft nicht gesund. Von Chicken MC Nuggets, Pommes, Gummibärchen über Fanta hab Ich echt schon alles gesehen. Die Eltern wissen es nicht besser oder wollen keinen Ärger mit ihrem Kind provozieren und deshalb kommt das ungesunde Essen mit in die Kita. Wir bieten oft Elternabende zum Thema gesunde Ernährung und Medienkonsum an, es gibt aber nicht soviel Elternteile, die sich dafür interessieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

30Hektar  12.07.2025, 11:54

Absolut richtig beobachtet. Dazu kommt, daß dies sich auch nicht selten mit einer unfähigen Art von Helikopter-Eltern verbindet. In den Grundschulen waren gerade diese Migarationseltern die vor Jahren damit angefangen haben JEDEN Tag ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen und wieder nach Hause abzuholen. An einer Seite vernachlässigen sie ihre Kinder und zeugen Nachwuchs, den sie gar nicht erziehen können, und dann zeigen sie wiederum einen Helikopteraktionismus, der dem Beobachter nur wehtun kann.

Huhu,

du hast natürlich zum Teil recht. Kindheit ist heute viel behüteter und durchgeplanter als vielleicht noch vor 50 Jahren. Allerdings ist auch die Welt seitdem viel komplexer geworden.

Ich habe selbst Kinder, und ich erlebe zum Beispiel, dass der Verkehr auf den Straßen viel extremer ist als in meiner eigenen Kindheit. Und dass viele Autofahrer sich einen Dreck um Kinder, um verkehrsberuhigte Spielstraßen und um 30er-Zonen scheren. Sie fahren sogar bei rot über die Ampel, obwohl da Kinder stehen oder ignorieren den Zebrastreifen. Deshalb haben viele Eltern Angst, ihre Kinder allein mit dem Fahrrad herumfahren zu lassen. Und das ist auch nicht ganz unbegründet.

Zugleich leben wir (leider) momentan in einer sehr leistungsorientierten Gesellschaft. Gute Zeugnisse, der Übergang von der Grundschule möglichst aufs Gymnasium, eine gute Berufsausbildung, ohne die man sich heute kaum noch finanzieren kann – all das macht Eltern auch Druck, weil sie für ihr Kind eine gute Ausbildung und eine sichere Zukunft möchten.

Meine Kinder hatten das Glück, dass ich Schulnoten eher gelassen gesehen habe. Und dass wir mitten im Grünen wohnen, wo sie im Wald neben dem Haus spielen, Hütten bauen, Fahrrad fahren, Tiere beobachten und sich frei bewegen konnten. Viele Kinder wohnen aber in Wohnvierteln, wo all das nicht geht. Und da wollen die Eltern ihnen eben andere Hobbys ermöglichen. Auch meine Kinder haben aber jeder ein sportliches Hobby gehabt und ein Musikinstrument gelernt, und zwar von sich aus.

Es ist ja auch schön, dass Kinder heute diese Möglichkeit haben, sich zu erfahren und etwas auszuprobieren. Ganz früher interessierte es niemanden, wie es einem Kind ging. Kinder mussten früher oft sogar schon mit 9 Jahren im Bergwerk arbeiten oder auf dem Hof helfen. Kindheit ist also heute schon sehr viel besser als noch vor 150 Jahren.

Wenn du selbst noch nicht Mutter bist, wirst du vielleicht erleben, dass du einige deiner jetzigen Ansichten revidierst. Weil du erlebst, wie es ist, Angst um so ein kleines Geschöpf zu haben. Und dass man dann eher dazu neigt, vorsichtiger zu sein und das Kind gut zu behüten, als es machen zu lassen, was es will. Denn Kinder verstehen viele Gefahren noch nicht.

Wie gesagt, du hast grundsätzlich trotzdem recht. Man sollte dem Kind so viel Freiheit geben, wie irgend möglich, und es sich ausprobieren lassen. Und ich wünsche dir, dass du als Mutter einen guten Teil davon umsetzen kannst.

LG

Ich habe eher dein Eindruck, das Kinder oft zu wenig Strukturen in ihrem Zuhause haben und vielleicht etwas zu viel freiheiten...

Aussserdem sind junge Leute oftmal nicht mehr so belastbar weil sie das nie lernen mussten...

Quatsch! Zuerst stimmt Deine Beobachtung nicht. Kinder essen oft alles mögliche und total durcheinander. Es gilt eher für früher, daß alles einheitlicher war. Auch so was wie dieses Beispiel mit 3D Filmen angeht. Früher wurden auch Kinderfilme geschaut, nicht anders als heute. Deine ganze Ausführung ist irgendwie eine schlechte Beobachtung.

Was wirklich der Unterschied zwischen früher und heute in der Erziehung ist, kann ich Dir sagen. Zuerst ist der Kommerz viel stärker eingedrungen. Dann ist der Medienkonsum viel höher geworden, dann sind durch Smatrphones (und die drin angebrachte Kameras) die Privatsphäre und Verantwortung anders geworden. Und damit kommen wir zum dritten punkt, Kinder werden heutzutgae viel früher erwachsen als noch vor 30 Jahren. Dabei werden sie aber viel mehr von Helikopter Eltern bevormundet, was wiederum viel mehr Privatsphäre wegmacht. Früher war der Schulweg zur Grundschule einfach was tolles, heute nur noch langweilig.

Zusammengefasst, Kindern wird heute mehr "Verantwortung" zugestanden, was sie erwachsener macht, gleichzeitig viele Freiräume werden weggenommen und dadurch unselbständiger macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Helliagirl 
Beitragsersteller
 12.07.2025, 12:07

Rede ist von der Gen Z Elterngeneration, nicht die Eltern die Jahrgang 80er oder 90er sind

Helliagirl 
Beitragsersteller
 12.07.2025, 12:40
@xKikilein

Das sind die späten 90er und sie tendieren eher zu den 2000ern

Die Erziehung heute ist katastrophal. Und meine 3 werden niemals mit Medien ruhig gestellt, niemals mache ich diesen Dinkel, Bio, Hype mit, niemals wird deren Terminkalender voller als meiner und niemals wird es bei mir für alles Regeln geben und die banalsten Sachen wie Jacke im Winter lass ich dann die Kinder entscheiden oder die Frage ob ich das Kind wickeln darf oder nicht… einfach lächerlich. Ich finde heutzutage sollte man lernen Prioritäten richtig zu setzen. Wenn ich dann dazu noch den Druck von außen sehe den man durch Social Media bekommt, weil Kinder mal Süßigkeiten bekommen, Brot nicht ausgestochen wird, keine Barfusschuhe tragen oder sonst was, und was da für hate ausbricht, wundert es mich nicht, das alle durchdrehen