Wie durch KI-Einsatz steigende Automatisierung mit dem Abbau von Beschäftigung korreliert. Wie dem begegnen?
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Ein simples, aber aufschlussreiches Ergebnis: Mit jedem Prozentpunkt, den das Automatisierungspotential in einem Sektor steigt, sind im Mittel rund 15.000 Arbeitsplätze gefährdet.
Besonders hoch sei das Risiko in der Kreativwirtschaft, wo inzwischen bis zu 50 Prozent aller Tätigkeiten potentiell durch generative KI ersetzt werden könnten – ein Befund, der klassische Berufsbilder wie Werbetexter, Designer oder auch Musikproduzenten infrage stellt.
5 Antworten
Hey zusammen, ich bin Finanzexperte und beschäftige mich beruflich viel mit den Auswirkungen von Technologie und Automatisierung auf Arbeitsmärkte und Gesellschaft. Was man aktuell beim Thema KI sieht, bestätigt im Grunde viele Prognosen, die wir in der Branche schon länger auf dem Schirm haben.
Dass mit jedem Prozentpunkt Automatisierungspotenzial im Schnitt rund 15.000 Jobs gefährdet sind, ist wirtschaftlich nachvollziehbar — und es zeigt, wie enorm der Veränderungsdruck auf den Arbeitsmarkt wird. Besonders brisant finde ich, dass jetzt auch kreative Berufe massiv unter Druck geraten. Viele haben lange gedacht, dass Jobs wie Texter, Designer oder Musiker relativ sicher seien, weil Kreativität etwas Menschliches ist. Aber die neuen KI-Modelle zeigen uns gerade eindrucksvoll, dass auch das nicht mehr uneinholbar ist.
Die Frage ist jetzt: Wie gehen wir damit um?
Aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht sehe ich zwei zentrale Ansätze:
- Massive Investitionen in Aus- und Weiterbildung, um Menschen für Berufe zu qualifizieren, die weniger automatisierbar sind oder die den technologischen Wandel aktiv mitgestalten.
- Neue soziale und finanzielle Sicherungsmodelle, wie z. B. ein bedingungsloses Grundeinkommen oder flexible Arbeitszeit- und Beschäftigungsmodelle, um soziale Härten abzufedern und Kaufkraft zu erhalten.
Denn eins ist klar: Wenn technischer Fortschritt nur wenigen nützt und viele abhängt, wird das auch wirtschaftlich irgendwann zum Problem. Ein gesunder Arbeitsmarkt und sozialer Frieden sind langfristig die Grundlage für stabile Finanzen und Wachstum.
Falls es so kommt, dann ist das so. Erwerbstätigkeiten sind dann nicht mehr zeitgemäß. Da in Zukunft immer mehr Automatisierung stattfindet, sollte ein Bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden, um den Wohlstand zu sichern.
Ich glaube aber, dass es sich nur Panikmache handelt. Die meisten Experten sagen, dass die Automatisierung auch neue Jobs schaffen wird, wie damals beim Auto.
Warten wir einfach ab.
LG
Handwerk hat goldenen Boden. KI übernimmt hauptsächlich die Berufe, in welchen es mehr um Kreativität, Computer, Denken usw. geht.
Einen waschechten Dachdecker oder Fließenleger kann sie so schnell nicht ersetzen. Dafür braucht man auch kein Studium. Es reicht ein Pflichtschulabschluss mit Mittelmäßigen Noten. Im Handwerk, in der Pflege und in der Gastronomie herrscht auch Fachkräftemange.
Vor kurzem schrieb mir jemand:
Du beschäftigst Dich viel mit KI. Wir haben sie gestern erlebt. Unsere Spülmaschine gab den Geist auf. Nur die Wasserpumpe lief ununterbrochen und im Display stand E 15. Wir meldeten das im Internet an Siemens Kundendienst. Von der KI bekamen wir gleich einen Termin. Wir stimmten zu. Dann hat Ki unseren Ort gesucht, die Kilometer zum Mechaniker errechnet, eventuell Stau gesucht und die Fahrzeit geplant. Dann füllte sie einen Korb mit den passenden Ersatzteilen für dieses Gerät (10 Jahre alt) dazu Teile, die vielleicht auch noch benötigt werden Könnten, z.B. Dichtungen. Dieser Korb wurde In der Nacht in den Dienstwagen des Mechanikers geschoben. Um 8 h stand der gut gelaunt und erholt vor unserer Tür. In aller Ruhe, ohne jede Hektik hat er in 2 Stunden das Gerät zerlegt und optimal repariert. Inzwischen hat KI den Preis errechnet, ich habe mit Karte bezahlt und sofort kam die Rechnung per mail. Der Mechaniker fuhr zum nächsten Termin nach Emmering. Er sagte: KI hat meinen Tag perfekt getaktet.
Was sagst Du dazu? Fortschritt oder Rückschritt?
Ohne KI sah das für meinen eigenen Geschirrspüler noch vor etwa 3 Jahren so aus:
Das Gerät wollte nicht starten. Der Servicetechniker (von Miele) kam und erklärte mir, er könne mir nicht helfen, da er keine Software mehr verfügbar hätte, die ihm sagen könnte, welche Ursache das Prpblem haben könnte. Das Gerät — obgleich noch in sehr guten Zustand — sei schon zu alt. Mir blieb nicht anderes übrig, als einen neuen Geschirrspüler zu kaufen. Leider, denn: Er macht (obgleich obere Preisklasse) deutlich mehr Geräusch als der alte.
Ein Gerät von Miele werde ich deswegen nie wieder kaufen.
Seit Beginn der Zivilisation wurden Arbeitsprozesse stetig verbessert und weiter entwickelt. Schließlich arbeiten heute nicht mehr 80% der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Ob es die Weiterentwicklung des Webstuhl ist, die Erfindung der Dampfmaschine oder die Entwicklung des Automobil. All das waren gigantische Arbeitsplatzvernichter. Aber es sind neu Jobs entstanden, es sind neue Bedürfnisse entstanden. Und Angesicht des demografischen Wandel ist es dringend erforderlich das bestimmte Arbeitsprozesse ohne Menschen erledigt werden können. Die Frage ist nur ob diejenigen die finanziell von der Automatisierung profitieren sich daran beteiligen denjenigen die aktuell ihren Job verlieren zu unterstützen.
Die Frage ist nur ob diejenigen die finanziell von der Automatisierung profitieren sich daran beteiligen denjenigen die aktuell ihren Job verlieren zu unterstützen.
Ja, das ist mit eine wichtige Frage. Noch wichtiger aber scheint mir, zu fragen und darüber nachzudenken, wie man sich als Arbeitnehmer dem schnell eintretendem Wandel am ehesten anpassen kann.
Naja, Hufschmiede mussten irgendwann Reifenherstellern Platz machen.
Arbeit gibt es immer. Man muss eben umschulen.
LG
Hufschmiede mussten irgendwann Reifenherstellern Platz machen.
Stimmt. Aber in welchem Zeitrahmen? Was damals 4 Jahrzehnte dauerte, passiert heute locker in 4 Jahren.
Erst mal abwarten, ob das stimmt. Und wenn ja, dann kann man dem immer noch mit Arbeitszeitverkürzung begegnen. Als die ersten Roboter am Fließband aufgestellt wurden, wurde auch so gewarnt.
Das Problem scheint mir zu sein, dass durch KI neu geschaffene Jobs schlecht ausgebildeten (= wenig gebildeten) Jugendlichen einfach nicht zugänglich sein werden.
Wie also schaffen wir es, dass sich die Chance wenig gebildeter Menschen, am Erwerbsleben ausreichend erfolgreich teilzunehmen, nicht dramatisch verringert?