Wetterextreme und Klimawandel - wie erleben wir das?
Der Klimawandel bringt nicht nur Hitzewellen, die wir seit einigen Tagen zu spüren bekommen, sondern zerstört das gesamte globale Gleichgewicht. Jeder Extremfall, den wir erleben, ist ein Warnsignal…
Wie und v.a. wo erlebt ihr den Klimawandel und seine wahrnehmbaren Auswirkungen?
Studien zeigen, dass extreme Wetterlagen Stress, Angst, Depression und sogar PTBS auslösen.
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/klimawandel-als-psychische-belastung
Habt ihr selbst schon erlebt, wie das Extremwetter euch gesundheitlich oder psychisch belastet?
Wenn man sich nun mit politischen Maßnahmen beschäftigt fällt auf, dass die Diskussion oft sehr emotional geführt wird. Auf der einen Seite der Ruf nach konsequentem Handeln, auf der anderen Seite Sorgen um Einschränkungen, Kosten oder Arbeitsplatzverluste.
Welche politischen Eingriffe haltet ihr für gerechtfertigt, welche eher für übertrieben oder ineffektiv?
Wie erlebt ihr die Klimapolitik aktuell - eher als Chance oder eher als Belastung?
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-in-deutschland
Man könnte einen solchen Beitrag ewig ausformulieren und kein Ende finden. Daher die Anhaltspunkte: Die markierten Fragen sollen zentrale Motive in der Diskussion sein.
Ich freue mich über eure Beiträge - sachlich und offen für andere Meinungen😄
Mythen gilt es aufzudecken und zu widerlegen - diesen sollte durch Streitigkeiten keine Bühne gegeben werden.
6 Antworten
Der Klimawandel bringt nicht nur Hitzewellen, (...)
Schön wenn es so wäre. Hier sind es 16-18° C, bewölkt und zeitweise Regen. Keine Sintflut, sondern einfach nur Regen. Was die Wetterlage in Deutschland und Europa anbelangt, sollten dafür aktuell bereits drei Worte genügen: Es ist Sommer.
https://www.youtube.com/watch?v=KzEOvyDcVas
Wie erlebt ihr die Klimapolitik aktuell (...)
Aus sicherer Entfernung nördlich des Äquators. Hier gibt es so keine ausgeprägten Jahreszeiten. Ganzjährig mild bis kühl (10 - 20 °C), gemäßigt und nicht tropisch. Wenn ich es wärmer, heiß und tropisch haben will, mache ich einen Ausflug mit der Familie.
Ich bin im Sommer geboren und auch wenn man es meinem Hauttyp nicht unbedingt ansehen mag, kann es meinetwegen das gesamte Jahr über „Sommer” geben. Mir ging das Geheule auf den Keks. Mal zu kalt, zu nass, zu warm. Andere zahlen sonst immer Geld dafür, um sich irgendwo am Strand oder sonst wo „grillen” zu lassen.
Mir ist natürlich klar und es gar nicht negiere, dass sich die Auswirkungen durch klimatische Veränderungen überall unterschiedlich bemerkbar machen - und die Folgen mehr oder weniger sichtbar sind oder werden. Es wohl gleich diverse Faktoren und Prozesse gibt, die der Mensch überhaupt beeinflussen kann oder jemals beeinflussen wird. Alleine durch sehr unterschiedliche Wechselwirkungen.
Exemplarisch dafür eine Vielzahl an Zyklen, sowohl auf der Erde aber auch in unserem Sonnensystem durch die Stellung der einzelnen Planeten. Milanković-Zyklen, die Ozean-atmosphärische Zyklen im Pazifik, Sonnenaktivitätszyklen und noch dutzende mehr, von denen längst nicht alle bekannt und erforscht sind. Darunter auch Auswirkungen durch die Stellung unserer Nachbarplaneten.
Diese zyklischen Veränderungen variieren von einigen Jahren, Jahrzehnten bis über tausende von Jahren und bereits alleine ausreichen, dass sich dadurch auch die Bedingungen auf unserer Erde schnell in eine andere Richtung verändern. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass wir trotz unserer Bemühungen etwas daran ändern werden. Noch weniger, wenn es nicht überall gleichermaßen stattfindet.
Dieser Umstand impliziert nicht, dass man nichts tun soll. Ich finde es auch gut und richtig, wenn man auch durch neue Technologien mehr auf die Umwelt achtet. Es ist dennoch wichtiger sich auf die kommenden Veränderungen einzustellen und dafür vorzusorgen, anstatt zu glauben derlei Vorgänge aufhalten zu können. Eben weil wir auf eine Vielzahl ein Abläufen (Zyklen) überhaupt keinen Einfluss haben.
Ich muss im Winter viel seltener Schnee wegräumen als früher. Ich habe auch weniger Heizkosten als früher. Die extrem kalten Sommer, wie sie von ca. 1970 bis 87 öfter mal vorkamen, gibt es nicht mehr. Die extrem warmen Sommer sind häufiger geworden, aber ich kann nicht sagen, dass sie heißer geworden sind.
Und wie fühlt es sich an zu wissen, dass mitunter der menschengemachte Klimawandel dahintersteckt und dennoch keine Besserung in Sicht ist?
Ob der aktuelle Klimawandel wirklich maßgeblich von Menschen beeinflusst wird? Ich glaube es nicht.
Aber bisher hat mir persönlich der Klimawandel viel mehr Vorteile als Nachteile gebracht. Ich könnte mir vorstellen, dass das früher oder später kippt. Macht mir das Angst? Nein, selbst wenn es hier so warm werden würde wie z.B. auf den Philippinen oder in Mali könnte ich hier gut leben.
In unserer Lebensrealität noch denkbar. Aber was ist mit den kommenden Generationen?
Wenn so viel getan würde wie darüber geredet wird, wäre es schon ein gewaltiger Fortschritt. Aber leider werden wir mit den zunehmenden Folgen leben müssen, denn man bekommt den Klimawandel ja nicht mal etwas gebremst.
Das stimmt leider. Wir steuern mit hohem Tempo auf die Kipppunkte zu… Was würdest du dir spezifisch für Maßnahmen in der Politik wünschen?
Wir erleben seit Jahrzehnten das gleiche Spiel: Klimakonferenzen mit Minimalkonsens und solche mit vollmundigen Klimazielen, die allesamt wieder kassiert werden.
Viel Zeit ging so verloren, Zeit, in der man die notwendige Transformation relativ verträglich hätte gestalten können.
Der Druck wächst, Kipppunkte drohen, aber viele denken - dieser Kelch wird schon an mir vorüber gehen oder "dieses Jahr nicht - nächstes Jahr werde ich was fürs Klima investieren.
Ich persönlich komme mit Hitze gut zurecht, aber in den Wäldern meiner Region fallen die Bäume reihenweise um, an ihrem Ende kümmerliche vertrocknete Wurzeln, der Borkenkäfer "freut" sich über Bäume, die sich kaum mehr wehren können.
Die meisten Wetter-Katastrophen geschehen anderswo, weit weg. Aber z.B. in Westafrika wird das bebaubare Ackerland rar, Böden trocknen aus, erodieren, die Sahara weitet sich aus. Mit der Folge von blutigen Verteilungskämpfen und 100000en, die sich auf den Weg nach Europa machen.
Abgesehen von Eltern, die sich Sorgen um die Zukunftsperspektiven ihres Nachwuchs machen, gibt es keine breite Bewegung für mehr Klimaschutz.
Die Einsicht entsteht erst dann, wenn man selbst von Extremwetter betroffen ist und dadurch alles verloren hat. Leider!
Natürlich sollte man in der Schule die einfachen Grundlagen des Klimawandels und seiner irreversiblen Folgen behandeln. Es reichen einfache Physikkenntnisse.
Danke für die Anregung. Du bringst es gut auf den Punkt in meinen Augen - Minimalkonsens… ein Konsens, der NICHT genügt, um die Welt und ihre Bewohner zu retten geschweige denn Teile von ihr. Was wünschst du dir außer die konkrete Umsetzung dieser Ziele? Oder würdest du sagen, dass du dich damit allein schon zufrieden geben kannst? Und ja, nun ist das ganze auch Bildungssache - die leider viel zu kurz kommt🥲
Ich merke davon nichts. Es ist so gering das man es nur mit genauen Statistiken nachweisen kann.
Versetzen wir uns mal in die Lage Menschen, die das hautnah miterleben. Wie sieht es in anderen Teilen der Welt aus und welches Gefühl könnten diese Menschen haben?
Ich denke, du solltest dich beim Zitieren auf meine gesamte Aussage beziehen. Immerhin leitet der von dir zitierte Relativsatz eine Steigerung ein. Von einem konkret erfahrbaren Symptom (Hitzewellen) wird auf die übergeordneten globalen Folgen hingeführt. Natürlich kommt es nicht in allen Regionen der Erde zu einem solchen bzw. denselben Symptomen / Auswirkungen. Aber die ansteigende Statistik bzgl. der Sommertemperaturen spricht doch Bände, oder etwa nicht?