Was mein Ihr: Ist das Zusammenleben von Obdachlosen in Obdachlosen-Heimen menschenwürdig? (Ich meine, jeder sollte dort ein eigenes Zimmer mit Bett haben.)

5 Antworten

Ich habe selbst 2 Jahre in so einem "Männer Wohnheim" gelebt.

Menschenunwürdig wäre das nicht sofern die Hygiene stimmt und man keine Vollgeschissenen Unterhosen vor der Haustür des Gebäudes findet.

Das Hauptproblem sind die Obdachlosen selbst. Deren Niveau und Manieren sind oft unter aller Sau. Getragene Wäsche wird einfach nach der Benutzung in den Mülleimer geworfen oder Tagelang im Zimmer auf dem Fußboden verteilt. Waschmaschine ,Trockner kennen die nicht. Dabei gibt es 2 Waschmaschinen dort und einen Großen Trockner der beide Wäscheladungen aufnehmen kann. Dazu kommt das sich die Obdachlosen oft Draußen Besaufen und schwankend dann auf Ihr Zimmer gehen ( meistens 10 Tages Zimmer) . Denen sind die anderen im Haus total Egal.

Es mag sein das man wieder schreibt " So sind nicht alle" aber da Täuscht Ihr euch gewaltig. Wer in so einem Umfeld nicht gelebt hat der kann da auch nicht Mitdiskutieren. Auch wenn er eine vorgefasste Meinung hat !


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 20:21

Schau das Video der Heilsarmee.

8ction  09.08.2025, 20:30
@Nobodyrotz

Da brauch ich keines mir anzusehen wenn man selbst mit der Sache was zu tun hatte. Ich kann immer und immer wieder nur schreiben. wer nicht selbst in so einer Situation gesteckt hat , der sollte besser nicht darüber Diskutieren.

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 20:34
@8ction

Ich bin lebenslang extremst Betroffener. Es steht auch in meinem Profil.

Ganz ehrlich, das trifft den Kern der Sache. Ein eigenes Zimmer ist für Obdachlose extrem wichtig. Es gibt ihnen einfach die nötige Privatsphäre und Sicherheit, die auf der Straße oder auch in Gemeinschaftsunterkünften oft fehlen. So ein eigener, abschließbarer Raum, der ermöglicht nämlich nicht nur persönliche Hygiene und Erholung, sondern gibt den Menschen auch einen sicheren Rückzugsort, an dem sie sich erholen und ihre Würde zurückgewinnen können. Das ist dann wirklich ein ganz entscheidender Schritt, um wieder klar zu finden.

5,5 Jahre habe ich in einer Nichtsesshaften-Einrichtung gearbeitet. Man konnte dort drei Tage im Übernachtungsheim bleiben. Dann musste man sich entscheiden - weiter ziehen oder versuchen sesshaft zu werden. Entschied man sich für letzteres bekam man schon mal ein eigenes Zimmer in einer Art WG, musste aber kooperieren: an der Arbeitstherapie teilnehmen, Schuldnerberatung, Medizin-Checks und auf den Alkohol verzichten bzw. eine Entzugstherapie anstreben. Ich schätze 10-15% nahmen dieses Angebot an. Aber von dieser Gruppe warfen sicherlich an die 75% innerhalb eines Jahres hin. Ganz wenige schafften es bis zu einer Vermittlung in den Arbeitsmarkt und eigener kleiner Wohnung, um am Ende doch noch hinzuwerfen


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 21:47

Was hältst Du von dem obigen Video der Nürnberger Heilsarmee? Weshalb funktionieren andere Wohnheime nicht so optimal?

Nein, nicht wirklich. Aber da kann man wenig gegen machen.

War selbst in einem eine Zeit untergebracht, da geht es schon teilweise zu wie im Knast.


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 20:56

Da hast Du leider Recht. Aber das obige Video der Nürnberger Heilsarmee zeigt, dass es auch anders geht. Vielleicht wollen auch manche Betreiber nicht, dass Menschen aus dem Dreck kommen.

TJDettweiler  09.08.2025, 21:05
@Nobodyrotz

Ja, gut. Das ist der Betreiber. Bei uns in der Stadt macht das die Kommune und da gibt es, bis auf einen Hausmeister und ab und an einen Sozialarbeiter niemanden der das betreut.

Deshalb gibt es dort auch viel Kriminalität.

Einzelzimmer gab es da wo ich war tatsächlich auch. Aber in der Regel waren psychisch sehr angeschlagene in Einzelzimmern. Sonst waren die Leute zu zweit in nem Zimmer. Ausländer bei denen es um Abschiebung ging, die waren in 4 Bett Zimmern.

Wie gesagt, da ging es gerne mal sehr heftig zu. Gerade auch nachts und manche waren auch ganz froh nachts da nicht alleine zu sein.