Was haltet ihr von autofreien Innenstädten - wird das nicht wichtiger?
Es gibt ja einige Städte, die wachsen. Die Straßen aber werden nicht größer.
Und dann sind ja auch noch die E-Scooter, es wird einfach voller. Autos nehmen den meisten Platz weg.
Nun müsste nur der öffentliche Nahverkehr auch gut genug sein.
7 Antworten
Gegenfrage: Was hältst du von toten Innenstädten, weil sich durch das Autoverbot sämtliche Ärzte und Geschäfte nach außen verlagern müssen, weil sonst nur noch ein Bruchteil der Leute kommt?
Ich hab einige Ärzte in Kassel und wenn ich mit denen fertig bin, dann bin ich gern noch irgendwas essen oder muss vielleicht noch einkaufen.
Wenn ich mir jetzt aber vorstelle, dass ich irgendwo parken muss, um dann mit der Straßenbahn in die Innenstadt zu rattern, um überhaupt erstmal zum Arzt zu kommen und später dann vielleicht noch anderswo hin, suche ich mir lieber nen Arzt, wo ich das nicht habe. Straßenbahntickets kosten nämlich Geld und es gibt nicht immer nen Sitzplatz. Warum sollte ich mir das antun?
Die Politik sollte lieber mal dafür sorgen, mehr Grünflächen anzulegen, Dächer zu begrünen, weniger Wälder abzuholzen oder in Innenstädten vielleicht 30 statt 50kmh erlauben, statt jetzt nur noch für Fahrräder alles herzurichten.
Möglicherweise sind das dann eben die Anwohner oder die die sowieso kein Auto haben und ne Dauerkarte für Öffis haben. Abgesehen davon ist auch nicht jeder gleich schlecht auf den Beinen.
Wie haben das nur die Leute früher auf die Reihe gekriegt, als noch kaum jemand ein Auto hatte ? Heute gibt es nur noch Bequemlichkeit und selbst gemachten Streß.
Früher sind die Ärzte in wichtigen Fällen nach Hause gekommen.
Früher wurden viele Krankheiten nichtmal erkannt, mit denen du zum Arzt musstest.
Früher haben die Leute mancherorts den Arzt zahlen müssen und haben drauf verzichtet hinzugehen.
Früher gab es gewisse Krankheiten nicht, die behandelt werden mussten.
Früher kamen sie stattdessen mit Pferdekutschen und die Pferde haben die ganze Straße vollgeschissen, denn glaub mal nicht, dass besser betuchte gelaufen wären.
Früher kämpfte man im Krieg, statt Zeit für den Onkel Doktor zu haben.
Früher sind die Leute gar nicht erst so alt geworden.
Früher gab es keine Vorsdorgeuntersuchungen wie heute. D.h dass viele Termine schonmal weggefallen sind, die man heute wahrnimmt. Wer damals Prostatakrebs hatte, der hatte ihn eben und biss ins Gras. Heute wird versucht sowas durch vorzeitige Unterusuchungen zu verhindern.
Früher hatte nicht jeder ein Auto, d.h. man blieb daheim wenn man krank war. Der Mann war arbeiten und hatte vielleicht das Auto, das Pferd, die Kutsche etc. mitgenommen. In schlimmen Fällen verreckte man dann halt einfach zuhause. Da kam kein Krankenwagen in Form einer Pferdekutsche und holte einen. Da gabs auch kein Telefon um mal eben einen zu rufen.
Früher gabs viel weniger Therapiemöglichkeiten als heute, sowie fehlende Kenntnis über z.B. chronische Krankheiten. Da hat man sich so gut es ging mit Hausmittelchen und Abgerglaube ausgeholfen. Da hat man sich nen Zahn auch noch selbst gezogen, statt zum Arzt zu gehen. Wüsste gern ob du das tätest, weil du ja lediglich "Faulheit" als Argument nutzt, nicht etwa medizinischen Fortschritt.
Last but not least: Früher gab es viel weniger Menschen. Demnach waren Städte auch nicht so rammelvoll wie heute. Man brauchte für den Tante Emma Laden an der Ecke kein Auto.
Soll ich weiter machen oder hast dus kapiert, dass nicht alles einfach mit Bequemlichkeit relativiert werden kann, sondern es echte Gründe gibt?
Wenn ich früher mal auf die 60er im Osten beziehe trifft fast alles was Du aufführst nicht zu.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass man in den 60er Jahren mit ner Kutsche rumgefahren oder auf Pferden geritten ist...
Autoarm würde besser sein.
Autofrei sollte nicht sein, denn in die Gebiete müssen Arbeitsautos reinkommen, Müllabfuhr, Handwerker, Post, etc, heißt man kann die Straßen nicht komplett dicht machen. Zweitens sind Läden in den Städten auch oft auf Kundschaft angewiesen, die mit dem Auto anreist. Der Zugang zu großen Parkhäusern neben Einkaufszentren usw. sollte also ebenfalls nicht verbaut werden.
Dass aber einige Nebenstraßen zu Grünzonen werden, finde ich vernünftig. Dann muss aber auch der Nahverkehr an den entsprechenden Orten passen.
Ich kann nur für mich reden, habe da kein Problem mit. Die Metro ist 150m vor der Haustür. Damit bin ich in 20 min. im Zentrum von Valencia. Dort habe ich alles um mich rum was ich brauche. Der Nachbar mit dem Auto fährt genauso lange, checkt dann in ein teures Parkhaus ein oder findet einen Parkplatz, von dem er noch mal 20 min. zum eigentlichen Ziel läuft. Und während ich nach dem Einkauf noch ein Bier und 'nen Kurzen genieße muß er was ekliges Alk-freies trinken weil er ja noch fahren muß, nachdem er seine Klamotten zum Auto geschleppt hat. Aber das hängt halt alles von den Umständen ab.
Das würde den Autoverkehr auf die Peripherie umleiten und hier in Saarbrücken alleine durch den Berufsverkehr für ein absolutes Chaos sorgen. Hinzu kommen Baustellen, die dem bisschen Verkehrsfluss, der noch bleibt, den Rest geben würden. Merken würden es als erstes die kleinen Geschäfte, die sich jetzt schon eh nur gerade so über Wasser halten können. Shoppen ist dann nicht mehr. Die Leute kämen dann nur noch in die Innenstadt, wenn sie hin müssen oder eh im nahem Umfeld wohnen.
Hier merkt man schon das Umdenken. Viele meiner Bekannten fahren vermehrt zum Eis essen, Ausgehen, Kino usw. in die Kleinstädte und Gemeinden und meiden die horrenden Preise in der Landeshauptstadt. Fast niemand parkt hier freiwillig außerhalb und bezahlt dann noch zusätzlich Bus oder Saarbahn, nur um ein bisschen in der Stadt rumzulaufen. SB ist aber auch nicht wirklich groß und wer es nicht gerade mit den Füßen oder Beinen hat, kommt hier relativ flott überall hin ohne sich in die überfüllten Öffis zu quetschen.
Steht eine gute und vor allem günstige Infrastruktur zur Verfügung, sehe ich kein großes Problem darin, die Innenstädte zumindest autoärmer zu machen. Ganz ohne Auto wird aber mehr Probleme verursachen als lösen.
Nichts, null. Das ist eine grüne Illusion, dass die Autos nicht benötigt werden um auch die Innenstädte mit Leben und Umsatz zu füllen. Aber gerne, nur weiter so, muss ja nicht in der Stadt einkaufen, gibt's ja alles auch online.
In vielen Städten die große Fußgängerzohnen haben merkt man aber nichts von wegen tot.